Diese Recherche hat unsere britische Partnerorganisation „Hope not Hate“ heute veröffentlicht und uns zur Verfügung gestellt.
Wer ist Andrew Tate?
Andrew Tate ist ein Influencer, der im Jahr 2022 zu einem Internet-Star aufgestiegen ist. Tate ist ein ehemaliger professioneller Kickboxer, der im Jahr 2016 nach einem Auftritt bei der Reality-Serie „Big Brother“ Bekanntheit in Großbritannien und darüber hinaus erlangte. Obwohl er in Chicago geboren ist, wuchs Tate in Luton, England, auf.
Tate ist enger Partner des britischen Rechtsextremen Stephen Lennon (auch bekannt als Tommy Robinson) und führt über Jahre hinweg enge Beziehungen zu einer Vielzahl verschiedener rechtsextremer Persönlichkeiten in Großbritannien und in Amerika. Er verdiente sein Geld mit pornografischen Webcam-Inhalten. Währenddessen produzierte er zudem seine eigenen Inhalte für YouTube, in denen er neben anderen Themen vor allem über Antifeminismus und Frauenfeindlichkeit sprach.
Später gründete der ehemalige Sportler seine sogenannte „Hustler University“, einen Abonnementdienst, der den „Studenten“ zu Reichtum verhelfen soll. Tate ermutigt diese Studenten, Social-Media-Manipulation zu betreiben und massenhaft seine Inhalte zu teilen. Zum 16. August 2022 hat der Hashtag #Andrewtate über 12,7 Milliarden Aufrufe auf TikTok.
Ab Anfang April 2022 begann seine Online-Präsenz rapide zu wachsen, inzwischen gilt er als einer der berühmtesten Menschen im Internet. Aufgrund seiner extremen Frauen- und LGBTQ-Feindlichkeit, als auch seines Rassismus stellt er eine konkrete Gefahr für junge Menschen im Internet dar. Eine große Anzahl junger Männer konsumiert seine Inhalte, und er wird weithin dafür gefeiert, dass er eine „traditionelle Männlichkeit“ zurückgebracht habe.
Inzwischen hat Tate virtuelle Randgruppen wie die „Manosphere“ und andere antifeministische Communities verlassen; er wurde beispielsweise in einige der weltweit reichweitenstärksten Podcasts eingeladen, von denen sich viele speziell an ein junges männliches Publikum richten.
Wichtigste Punkte
- Tate ist ein extremer Frauenfeind. Traditionelle Geschlechterrollen sind ihm nicht radikale genug – er vertritt die Ansicht, dass Frauen das Eigentum von Männern seien. Er ist aktiver Teil der organisierten misogynen Subkultur der „Manosphere“.
- Er hat eine lange Geschichte rassistischer Äußerungen, vor allem gegenüber
Muslimen. - Er ist homofeindlich und transfeindlich.
- Er ist ein enger Verbündeter zahlreicher Rechtsextremer, darunter Großbritanniens bekanntester Rechtsextremer, Tommy Robinson.
- Er hat Kritiker*innen bedroht und eingeschüchtert, sogar bis zum Auftauchen vor deren Wohnungen.
- Er hat eine Vorgeschichte von Gewalt gegen Frauen.
- Er hat kriminelle Handlungen zugegeben, inklusive der Bestechung von Beamt*innen und Polizist*innen.
Appell an Tech-Plattformen für den Umgang mit Tate
- Es ist offensichtlich, dass Tates Verhalten sowohl online als auch offline eindeutig gegen Netzwerkrichtlinien verstößt und das Löschen seiner Accounts rechtfertigt.
- Sollte eine Plattform der Ansicht sein, dass Tate die Voraussetzungen für die Einstufung als
gefährliche Person nicht erfüllt, sollten positive Inhalte zu Tate gelöscht werden, um das Geschäftsmodell zu untergraben, das die schnelle Verbreitung seiner schädlichen Inhalte vorantreibt. - Die Plattformen sollten auch seine öffentlich zugegebenen Versuche der Social Media-Manipulation berücksichtigen, insbesondere auf TikTok.
Social-Media-Manipulation
Andrew Tate betreibt die sogenannte „Hustler University“, einen abonnementbasierten Dienst, bei dem „Studenten“ Zugang zu einem Discord-Server erhalten, auf dem ihnen „beigebracht“ wird, wie sie zu Geld kommen. Da die Abonnenten zumindest eine Art von Dienstleistung erhalten, ist die „Hustler University“ kein traditionelles Multi-Level-Marketing-System, wurde jedoch großflächig als betrügerische Masche kritisiert.
Neben einer Reihe von Ratschlägen, reich zu werden, nutzt Tate die Universität auch, um soziale Medien zu manipulieren und seine Online-Reichweite zu erhöhen. Tate behauptet, dass einige seiner Unterstützer 300 Videos pro Tag veröffentlichen. Anschließend verlangt er von seinen Followern, diese zu teilen, um eine größtmögliche Reichweite auf der Plattform zu erlangen.
Tate behauptet, dass 1000 Leute für ihn arbeiten und er deshalb „die Plattform erobert“ hat. Er erzählt seinen Anhängern, dass sie durch das Teilen seiner Videos beträchtliche Summen verdienen können. In einem Podcast behauptete er, dass ein 16-jähriger Student der „Hustler University“ mit der Veröffentlichung von Clips von Tate auf TikTok 45.000 Pfund im Monat verdiene.
Zitate von Tate
Misogynie:
„Es spielt keine Rolle, ob eine Frau Anwältin, Hausfrau oder Webcam-Girl werden will. Wenn sie keinen Mann hat, der sie anleitet, wird sie es vermasseln. Sie sind einfach nicht dazu geschaffen, völlig unabhängig zu sein. […] So etwas wie eine unabhängige Frau gibt es nicht, sie sind alle bis zu einem gewissen Grad von einem Mann abhängig.“
„Ich werde gleich sagen, dass ich absolut sexistisch bin, dass ich absolut frauenfeindlich bin, aber da ich scheißviel Geld habe, kann ich sagen, was ich will. […] Es gibt keine Möglichkeit, in der Realität verwurzelt zu sein und nicht sexistisch zu sein.“
In einem Video beschreibt Tate, wie er mit einer Frau umgehen würde, die ihn des Betrugs beschuldigt: „Ich hole die Machete raus, schlage ihr ins Gesicht und packe sie am Hals. Halt’s Maul, Schlampe.“
„Big Brother“-Vorfall
Im Jahr 2016 wurde Tate aus der Sendung „Big Brother“ geworfen, nachdem ein von der Boulevardzeitung „The Sun“ veröffentlichter Clip zeigte, wie er eine Frau mit einem Gürtel schlug. Das Video zeigte die Schläge mit dem Gürtel, er bezeichnete die Frau als „Hure“ und forderte sie dazu auf, ihre blauen Flecken zu zählen. Tate behauptete, das Video sei bearbeitet worden und der Vorfall sei einvernehmlich gewesen.
Umzug nach Rumänien, um vor den Konsequenzen sexueller Übergriffe zu fliehen
In einem inzwischen gelöschten Video sagt Tate, er sei nach Rumänien gezogen, um strafrechtlichen Konsequenzen für sexuelle Übergriffe zu entgehen. Er sagt, dies sei „wahrscheinlich 40 Prozent des Grundes“, für seinen Umzug. Außerdem sagt er: „Ich bin kein Vergewaltiger, aber ich mag die Vorstellung, einfach tun zu können, was ich will. Ich mag es, frei zu sein.“ Das Video war ursprünglich auf seinem YouTube-Kanal zu sehen, wurde aber inzwischen gelöscht.
Vergewaltigungs-Tweets
Als 2017 die Vorwürfe gegen Harvey Weinstein aufkamen, twitterte er:
„Sexuelle Belästigung ist abscheulich und unentschuldbar. Aber. Wenn ein Mann dich ansieht, dir nachpfeift oder dich nach deinem Namen fragt, ist das keine Belästigung.“
„Diese ganze Vorstellung ist falsch. Bleib bei der sachlichen Definition von Vergewaltigung und höre auf so zu tun, als sei normales männliches Verhalten Vergewaltigung.“
„Zweitens – Harvey. Fiesling? Offensichtlich. Aber Frauen tauschen schon seit langer Zeit Sex gegen Möglichkeiten. Einige haben das getan. Sie wurden also nicht missbraucht. Natürlich werden sie aber sagen, dass sie missbraucht worden sind. Dabei war es zu der Zeit ein Austausch, an dem sie freiwillig teilnahmen. Nicht alle. Aber einige.“
Tate fährt fort: „Nächster Punkt: Wenn du dich in die Lage bringst, vergewaltigt zu werden, musst du auch etwas tragen. Verantwortung. Ich sage nicht, dass es okay ist, dass du vergewaltigt wurdest. Keine Frau sollte ohne Rücksicht missbraucht werden. Doch bei sexuellen Übergriffen wollen sich die Opfer immer keinerlei Schuld bewusst sein.“
„Wenn du ausgehst mit einem Typen. Und Dich von ihm die ganze Nacht auf Drinks einladen lässt. Dann gehst Du mit ihm betrunken in seine Wohnung. Du fängst an, ihn zu küssen. Er greift Dir dann an die Titten: Keine Belästigung.“
Und weiter: „Wenn ich eine Million Dollar vor meiner Haustür liegen lassen würde und das Geld gestohlen würde, würden die Leute sagen: „Warum lag es dort? Unverantwortlich“.
„Übernimm etwas persönliche Verantwortung. Dieses Null-Schuld-Spiel schadet der weiblichen Sache als Ganzes. Schützt euch selbst.“
Andere Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit
„Rumänien ist ein schöner Ort. Es gibt keine Feministinnen, es gibt keine offene Homosexualität. […] Keine homosexuelle Agenda. Keine Feministinnen. Es ist korrupt, was mir passt, weil ich verdammt reich bin. […] Keine Einwanderer oder Flüchtlinge, was großartig ist, weil es bedeutet, dass niemand abgestochen wird.“
„Ich habe kein Problem mit schwulem Sex. Wenn ihr Männer ficken wollt, dann fickt sie, aber es geht doch nur um Sex. Fangt nicht an, so zu tun, als ob das eine Familie sei und es in jede einzelne Fernsehsendung zu bringen, darüber zu reden, wie mutig es ist, einmal im Jahr halbnackt die Straße entlang zu marschieren. Dieser ganze Scheiß ist unnötig.“
Tate hat darüber gesprochen, dass sich Muslime in Großbritannien schneller vermehren würden als weiße Menschen, und sie damit auslöschen würden.
„Es gibt ganz viele Gründe, wieso die Taliban gegen die Amerikaner kämpfen, viele Gründe für ihren Kampf in einem Krieg, den sie nicht gewinnen können, weil sie mit einer AK gegen eine verfickte Predator-Drohne kämpfen. Sie kämpfen für ihr Recht auf eine jungfräuliche Ehefrau in einer Burka kämpfen. Das wird alles von Muschis bestimmt.“
Tate vertritt die Verschwörungsideologie des „Großen Austausches“: „Ich denke, die Zukunft Westeuropas ist aus diesem Grund islamisch. Und das macht mich bis zu einem gewissen Grad wütend, aber ich schaue mir auch an, wie die Leute, die das Land schützen sollen, handeln. […] Wenn die Hüter der britischen Gesellschaft sich weigern, ihre eigene Kultur zu schützen, wenn sie sich weigern, ihre Gesellschaft zu schützen, wenn sie sich weigern, die Menschen für das Kinderkriegen zu begeistern, wenn sie sich weigern, für die Ehe zu begeistern, wenn sie Männer bei jeder Gelegenheit dämonisieren wollen und Millionen von Drittweltlern hereinlassen, die sich nicht an die Spielregeln halten… Wessen Schuld ist es, dass sie verlieren? Sie sind für ihren eigenen Untergang verantwortlich.“
Weiterhin bezeichnete Tate Multikulturalismus als „gescheitertes Experiment“.
2016 tauchten eine Reihe von Twitter-Posts auf, in denen Tate zahlreiche rassistische Schimpfworte verwendete.
Kriminelles Verhalten
Bestechung
Andrew Tate hat zugegeben, im Rahmen seines Kasinogeschäfts Bestechungsgelder gezahlt zu haben.
Verhaftung
In einem Statement an den Newsblog „The Daily Beast“ gab das Rumänischen Direktorat für die Investigation von organisiertem Verbrechen und Terrorismus bekannt, dass am 22. April 2022 eine Durchsuchung von Andrew Tate’s Haus stattgefunden hatte. Diese sei Teil einer Untersuchung, die begann, nachdem festgestellt wurde, dass Tate eine Frau gegen ihren Willen in seinem Haus festgehalten hatte. Im weiteren Verlauf der Ermittlungen erhöhten sich die Vorwürfe auf Menschenhandel und Vergewaltigung. Am Dienstag, den 27. April, fügte ein Sprecher der rumänischen Polizeibehörde hinzu, dass in diesem Fall noch niemand angeklagt oder verhaftet worden sei, die Ermittlungen aber noch andauerten.“
Körperverletzung: Gebrochener Kiefer
Tate beschrieb einen Vorfall, bei dem er einer Frau versehentlich den Kiefer gebrochen hat, nachdem sie ihm in einem Nachtclub sein Handy aus der Hand geschlagen hatte. Tate zufolge schlug anschließend ein Mann auf ihn ein, und bei der anschließenden Prügelei wurde ihr der Kiefer gebrochen.
Verbindungen in die radikale Rechte
2019 nahm Tate an der „Conservative Political Action Conference“ in den USA Teil. Dort verbrachte er Zeit mit rechtsextremen Aktivisten wie Paul Joseph Watson und Jack Posobiec.
Der Alt Right-Aktivist und Verschwörungsideologe Mike Cernovich besuchte die Tate-Brüder 2019 in Rumänien und bezeichnete sie in der Beschreibung seines Podcasts als seine „Freunde“.
Stephen Lennon (alias Tommy Robinson): Tate ist ein langjähriger Freund und Weggefährte von Stephen Lennon, dem wohl relevantesten und reichweitenstärksten britischen Rechtsextremisten. In einem Interview sagte er über Lennon: „Er ist ein Typ aus Luton, ich kenne ihn sehr gut. […] Man kann Tommy eine Nachricht schreiben und sagen, dass du mit Tate in Kontakt bist, und er wird es lieben. Wir sind die besten Kumpel, ich habe unzählige Male mit Tommy abgehangen. […] Ich sage Ihnen etwas, er ist ein solider Typ, er meint, was er sagt, er hat ein gutes Herz, er ist ehrlich, und ich denke, was das Establishment versucht, ihm anzutun, ist extrem unfair.“ In einem anderen Interview im Jahr 2022 sagte er: „Wenn man sich Tommy Robinson ansieht, tut er sein Bestes, um England vor der Islamisierung zu schützen.“ 2019 tauchte Tate in der Wohnung des Antifaschisten Mike Stuchbery auf, um ihn einzuschüchtern, nachdem Stuchbery Lennon kritisiert hatte. Stuchbery gibt an, dass dies Teil einer anhaltenden von Tate geführten Belästigungskampagne gegen ihn sei. Tate hat seitdem im Internet mit dem Vorfall geprahlt.
Kontakt zu Anthony „Dream“ Johnson: Anthony „Dream“ Johnson ist ein notorischer Frauenfeind, Rechtsextremist und selbsternannter „Präsident der Manosphere“. Er ist zudem Gründer von „21 Studios“ und „21 Conventions“. Hierbei handelt es sich um einen YouTube-Kanal und die dazugehörige Veranstaltung, für selbsternannte „Alpha-Männer“, also verzweifelte Maskulinisten, die versuchen durch rücksichtsloses und sexistisches Verhalten ihre durch den Feminismus entwendet geglaubte Männlichkeit „zurückzuerobern“. Im April 2019 hat Tate 21 Studios ein langes Interview gegeben. Darin vertritt er zahlreiche rechtsextreme Positionen. In Bezug auf Einwanderung spricht er von „Psychos, die man aus der Dritten Welt hereinlässt“. Weiterhin bezeichnet er bezeichnet Alex Jones als „einen der größten Männer auf diesem Planeten“, er war außerdem zu Gast in Jones‘ Talkshow.
Weiterhin sagt er: „Alles, woran ich wirklich glaube, ist ein starkes Einwanderungsgesetz, der Schutz deines Landes und dass dein Land an erster Stelle steht.“ Außerdem: „Ich liebe Trump, er ist das Beste, was wir uns jemals hätten wünschen können.“ Er hätte 2019 auf einem Kongress in Warschau sprechen sollen, sagte aber später aus „Reisebedenken“ ab.
Verschwörungsideologische Inhalte
Tate vertritt regelmäßig Verschwörungsnarrative, vor allem die Erzählung der „New World Order“ – und die vom „Großen Austausch“ (s.o.).
Angriffe auf psychische Krankheiten und Ableismus
2017 geriet Tate in die Schlagzeilen, weil er öffentlich erklärte, Depressionen seien „nicht real“ und „keine klinische Krankheit“, sondern vielmehr „ein Umstand, den sie [Depressive] ändern müssen“. Er fügte hinzu: „Klar, es ist natürlich, sich manchmal depressiv zu fühlen. Das macht es nicht zu einer ERKRANKUNG. Ich fühle mich manchmal hungrig, dann ändere ich es.“
Er verhöhnte auch einen Vater, der einen Sohn mit zerebraler Lähmung hat. Der Vater richtete eine „Spendenseite ein, um die Operation zu bezahlen, worauf Tate antwortete: „Fühlst du dich als Versager, weil der Betrag, den du brauchst, um deinem eigenen Sohn zu helfen, weniger als ein Viertel dessen ist, was ich für eines meiner fünf Autos ausgebe?“ Dann fügt er hinzu: „Ich kann schon helfen. Wenn Du freundlich fragst. Die Summe ist kein Problem für mich. Deine Comicbücher sind mies, aber ich bin ein Erfolg. Frag nett, dann rette ich Deinen Sohn.“
Der Artikel mit allen Beleglinks als PDF bei „Hope not Hate“ auf Englisch:
https://hopenothate.org.uk/wp-content/uploads/2022/08/Andrew-Tate-Briefing-Final.pdf
Unterschriftensammlung für Andrew Tate’s Deplatforming:
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von hopenothate.org.uk zu laden.
Anmerkung von Belltower.News:
Viele Zuschauer von Andrew Tates Hassattacken sind junge pubertierende Jungs um die 13 Jahren. Schon unter Jugendschutzgesichtspunkten sollte Tate dringend von Platformen geworfen werden.
Veronika Kracher vom de:hate-Team der Amadeu Antonio Stiftung erläutert im Interview mit Deutschlandfunk Nova, wie seine Verschwörungserzählungen ein Einstieg in rechtsextreme Online-Welten sein können. Er verbreitet etwa die „Red Pill“-Ideologie – mit der „roten Pille“ könne man sich aus einer „Schein-Welt“ befreien: „Die Red-Pill-Ideologie ist eine antifeministische, anti-kommunistische und strukturell antisemitische Verschwörungsideologie, die besagt, dass wir in einer Welt leben, in der alle Männer systematisch vom Feminismus unterdrückt werden – und sich deswegen in überteuerten Kursen, wie Andrew Tate sie anbietet, ihre Männlichkeit zurückerobern müssen.“
Frauen werden in dieser Welt als reine Objekte der Männer dargestellt. Kracher: „Frauen sind bei Andrew Tate – und das gibt er ganz offen zu – Besitzobjekte, die einzig und allein der Erfüllung seiner Bedürfnisse zu dienen haben. Er befürwortet Gewalt in einer Beziehung, um Frauen zu kontrollieren.“
Und dieses misogyne Weltbild versucht er schon an Jugendliche zu vermitteln, die noch auf der Suche nach ihrer Identität sind.