Von Jan Raabe
„Die Bauernhilfe wird die Tradition des Weltbundes zum Schutze des Lebens, aus dem sie seinerzeit hervorging, fortsetzen“, heißt es in der Satzung der Bauernhilfe, die sich am 20.06.2004 als eingetragener Verein konstituierte. Die Bauernhilfe stellt sich damit selbst in die Tradition des 2004 aufgelösten und eindeutig extrem rechten ?Weltbund zum Schutz des Lebens Deutschland? (WSL-D), der aus dem Vlothoer Collegium Humanum (CH) heraus seine Vereinsaktivitäten entwickelte.
Ziel des Vereins sind nach § 2 der Satzung: ?Den ökologischen Landbau in Theorie und Praxis (zu) fördern?. Zu diesem Zweck sollten Gärtnerhöfe errichtet, Aus- und Weiterbildungen im ökologischen Bereich gefördert und Seminare zur Durchsetzung des ökologischen Landbaus auf politischer Ebene durchgeführt werden. Vereinsaktivitäten welche dem Satzungsziel entsprechen wurden nicht öffentlich. Der Verein verlor nach nichtsatzungsgemäßer Verwendung von Geldern die Gemeinnützigkeit und erlangte sie bis zu seinem Verbot am 07. Mai 2008 nicht zurück.
Dass man aus der extremen Rechten hervorgeht verdeutlichen bereits die Teilnehmer der Gründungsversammlung aus der extremen Rechten: Horst Mahler, Ursula Haverbeck und die Fernsehschauspielerin Imke Barnstedt (damalige Schatzmeisterin) waren Teilnehmer der holocaustleugenden Aktion auf der Wartburg am 30. Juli 2003, Bernhard Schaub, war Vorsitzender des am 07.Mai 2005 ebenfalls verbotenen ?Vereins zur Rehabilitierung der wegen Bestreitens des Holokaust Verfolgten? (VRBHV) und Redner auf der internationalen Holocaustleugnerkonferenz in Teheran im Dezember 2006 und Klaus Kaping verurteilter Holocaustleugner stammt ebenfalls aus dem Umfeld des CH.
Haverbeck, (Vorsitzende), Barnstedt (Schatzmeisterin) und Rosemarie Meissner (stellv. Vorsitzende) bildeten den ersten Vorstand. Im Juli 2007 übernahm Arnold Höfs, der gleichzeitig auch im Vorstand des VRBHV aktiv war den Posten des Schatzmeister. 2005 wechselt der zu diesem Zeitpunkt noch gemeinnützige Verein seinen Sitz vom Vlothoer Nachbarort Bad Oeynhausen nach Söhrewald im Landkreis Kassel
Das vom Bundesinnenministerium ausgesprochene Vereinsverbot bezeichnet die Bauernhilfe als ?Teilorganisation? des CH. Tatsächlich dürfte die Funktion der Bauernhilfe darin bestanden haben, Grundstück und Seminarhaus des CH im Falle eines Vereinsverbotes gegen das CH in Sicherheit zu bringen. Entsprechend beschloss man bereits auf der Gründungsversammlung 2004 diese Vermögenswerte des CH zu übernehmen, was im August 2006 auch tatsächliche erfolgte.
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Zum Thema
| Kurzbiografie von Ursula Haverbeck-Wetzel
| Was steckt hinter dem „Collegium Humanum“?
| Verfassungsschutz zum Collegium Humanum
| Der Verein „Gedächtnisstätte e.V.“
Weblinks
| Verbotsantrag der Bundestagsfraktion Die Grünen von Februar 2008