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Braun statt Grün Das vermeintliche Ökomagazin „Umwelt & Aktiv“

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Homepage-Screenshot des Magazins "Umwelt & Aktiv" (Quelle: Screenshot)

Bei der vierteljährlich erscheinenden „Umwelt & Aktiv“ handelt es sich laut Impressum um einen „Rundbrief an Mitglieder und Freunde des Umweltvereins „Midgard e.V.“. Damit ist „Umwelt & Aktiv“ keine Publikation im Sinne des Pressegesetzes und nicht den verschiedenen der darin enthaltenen Pflichten und Vorschriften unterworfen. Verantwortlich für Inhalt und Gestaltung ist der Verein „Midgard e.V.“, der seinen Sitz in Traunstein (Oberbayern) hat.

„Heimatschutz“ als zentraler Bestandteil des Magazins

Das „Magazin für gesamtheitliches Denken“ legt seinen Fokus auf die drei Bereiche Umweltschutz, Tierschutz und Heimatschutz. Besondere Bedeutung kommt dabei der Naturverbundenheit und der germanischen und nordischen Sagenwelt zu. Auch das Logo der Zeitschrift, ein Irminsul oder Yggdrasil, stammt aus der nordischen Mythologie und wird häufig im rechtsextremen Kontext benutzt. Die Zeitschrift hat es sich zur Aufgabe gemacht, „Werbelügen“ und Industrieskandale, vor allem im Bereich der Gentechnik, aufzudecken.

„Umwelt & Aktiv“ sieht sich in letzter Zeit immer wieder mit Vorwürfen der Verbreitung rechtsextremer Ideologie konfrontiert. Spiegel Online, der Störungsmelder und die Süddeutsche Zeitung weisen dem Magazin die Verbreitung rechtsextremen Gedankenguts über vermeintlich „grüne“ Themen wie Umwelt- und Naturschutz nach. Das Magazin erklärt diese Vorwürfe natürlich für nichtig und beschwert sich über den „fragwürdigen Journalismus“ dieser Artikel. Überdies betont „Umwelt & Aktiv“ seine Unabhängigkeit von parteipolitischen Strömungen. Mit Artikeln gegen das Schächten wird jedoch indirekt Stimmung gegen Islam und Judentum gemacht. Dass eine Aufzählung von Kindernamen germanischer Herkunft mit dem Vornamen „Adolf“ beginnt, ist ebenfalls mehr als deutlich.

Trotz vermeintlicher Unabhängigkeit: NPD-Mitglieder im Hintergrund

Als Verantwortlicher für die Schriftleitung ist ein gewisser Christoph Hofer genannt. Christoph Hofer kandidierte 2008 für die Landtagswahl in Bayern – für die eindeutig rechtsextreme NPD. Auch andere Autor*innen haben starke Verbindungen zur NPD. Das ist natürlich zunächst einmal nicht strafbar – für ein Magazin, das sich selbst als „parteipolitisch unabhängig“ bezeichnet, jedoch zumindest fragwürdig. In dem Artikel „Heimatschutz, was ist das?“, wird darüber hinaus teilweise wörtlich aus dem NPD-Umweltprogramm zitiert. Bereits ab dem vierten Satz „Der Mensch ist Teil der Natur. Deshalb ist Natur nicht einfach nur ‚Umwelt‘ des Menschen,(…) Der Materialismus der letzten Jahrhunderte hat die Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen in unverantwortlicher Weise vorangetrieben“ stammt der Text aus dem zweiten Absatz des Parteiprogramms für „Landwirtschaft und Naturschutz“ der NPD.

Für den selbstgewählten Slogan „gesamtheitliches Denken“ disqualifiziert sich das Magazin damit. Stattdessen zeigt es wieder einmal, wie Teile der rechtsextremen Ideologie alltagstauglich verpackt werden, und wie wichtig es ist, sich mit besonderer Sensibilität für eben diese Gefahren durchs Netz zu bewegen.

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