Diese Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit! Vorfälle bitte per Mail an netz@amadeu-antonio-stiftung.de.
30.04.2015, Salzgitter
Unbekannte haben mehrere Hakenkreuze auf das Gebäude eines türkischen Kulturvereins in Salzgitter gesprüht. Sie seien unmittelbar wieder entfernt worden, sagte ein Sprecher der Polizei Salzgitter am Donnerstag. Außerdem seien in der Nacht auf Samstag die Nazisymbole an ein Büro der Partei Die Linke geschmiert worden (Focus).
29.04.2015, Berlin-Neukölln
Ein türkischstämmiger Mann, der in Begleitung seiner Lebensgefährtin war, wurde am Mittwochabend in Neukölln fremdenfeindlich beleidigt und verletzt. Wie die Polizei am Donnerstag mitteilte, kam der 26-Jährige mit seiner 30 Jahre alten Begleiterin gegen 19.40 Uhr aus dem Volkspark Hasenheide, als sich ihnen auf dem Gehweg des Columbiadamms ein Mann in den Weg stellte und volksverhetzende Äußerungen von sich gab. Dabei gab er dem 26-Jährigen unvermittelt eine Kopfnuss. Zeugen gingen dazwischen und alarmierten die Polizei (Berliner Morgenpost).
27.04.2015, Berlin- Mitte
Brutale Attacke bei der Bärgida-Demo am Montagabend! Ein Demonstrant nahm Anlauf und stieß einem Journalisten eine Fahnenstange in den Rücken. Ein friedlicher Abendspaziergang – so wurde die 17. Bärgida-Demo bei Facebook angekündigt. Doch am Montagabend kam es zu einem gewalttätigen Übergriff, bei dem ein türkischer Journalist verletzt wurde. 100 Demonstranten trafen sich in der Abenddämmerung am Washingtonplatz. Ihnen gegenüber stand Metin Y. (47), ein Journalist der Nachrichtenagentur “berlintürk”. Um vor Ort zu filmen und zu fotografieren, mischte er sich unter die Demonstranten.gegen 20.30 Uhr kam es auf dem Schiffbauerdamm zwischen einem Demonstranten und Y. zu einem gewalttätigen Zwischenfall. Ein Demonstrant nahm Anlauf und stieß dem Kameramann eine etwa drei Meter lange Fahnenstange in den Rücken. An ihr soll eine sogenannte “Wirmer”-Flagge gehangen haben, die rechte Populisten schon öfter bei Pegida-Demonstrationen zeigten. Zuvor war der Kameramann bereits von zwei Demonstranten provoziert und als “Scheiß Kanake“ beschimpft worden. Nach dem Angriff entschuldigte sich der Organisator der Veranstaltung per Megafon bei dem Verletzten, der Angreifer jedoch nicht. Aufmerksame Polizisten, die den Aufzug begleitet hatten, konnten den Angreifer jedoch in der Menge identifizieren und festnehmen.BZ
25.04.2015, Frankfurt a.M. (Hessen)
Wenn es um die Nacht der Museen in Frankfurt geht, sollte eigentlich zuerst von den Attraktionen die Rede sein. Nicht aber, wenn Neonazis vor dem Jüdischen Museum pöbeln. Sie kommen zu dritt, in Lonsdale-Jacken, und bauen sich vor der Besucherschlange auf, die bis auf die Straße reicht. Es ist Samstagabend, kurz vor elf Uhr; die Leute sind da, um Klassiker des legendären Jazzlabels „Blue Note Records“ zu hören. Zuerst aber werden sie mit Nazi-Parolen konfrontiert. Was sie in einer jüdischen Einrichtung wollten, fragen die Männer. Niemand antwortet.FAZ
25.04.2015, Johannistal (Brandenburg)
Ein Streit zwischen vier Männern auf einem Parkplatz eines Discounters in Johannisthal endete am Sonnabendnachmittag mit mehreren Strafanzeigen. Wie die Polizei berichtete, kamen drei junge Berliner im Alter von 22 und 23 Jahren, zwei von ihnen türkischstämmig, vom Einkauf. Auf dem Weg zu ihrem Fahrzeug kamen sie an einem Auto vorbei, in dem ein großer Hund sofort anschlug. Die drei Männer waren so erschrocken, dass sie sich nur durch die Beifahrertür in ihr Auto trauten. Zeitgleich erschien der Hundehalter und beschimpfte das Trio. Mit fremdenfeindlichen Äußerungen und der Androhung den Dobermann aus dem Auto zu lassen, schien der Streit zu eskalieren. Ein 22-Jähriger alarmierte die Polizei, die den Sachverhalt aufnahmen. Die Beamten schrieben Anzeigen und Gegenanzeigen.Berliner Morgenpost
25.04.2015, Berlin-Treptow
Wie die Polizei berichtete, kamen drei junge Berliner im Alter von 22 und 23 Jahren, zwei von ihnen türkischstämmig, vom Einkauf. Auf dem Weg zu ihrem Fahrzeug kamen sie an einem Auto vorbei, in dem ein großer Hund sofort anschlug. Die drei Männer waren so erschrocken, dass sie sich nur durch die Beifahrertür in ihr Auto trauten. Zeitgleich erschien der Hundehalter und beschimpfte das Trio. Mit fremdenfeindlichen Äußerungen und der Androhung den Dobermann aus dem Auto zu lassen, schien der Streit zu eskalieren. Ein 22-Jähriger alarmierte die Polizei, die den Sachverhalt aufnahm. Die Beamten schrieben Anzeigen und Gegenanzeigen. (Berliner Morgenpost)
23.04.2015, Berlin-Wedding
Ein 42-Jähriger ist in der Nacht zum Donnerstag Opfer eines fremdenfeindlichen Angriffs im Wedding geworden. Wie die Polizei erst am Samstag mitteilte, begegnete er gegen 1.30 Uhr im Treppenhaus eines Einkaufszentrums in der Müllerstraße einem anderen Mann, der ihn zunächst mit fremdenfeindlichen Sprüchen beleidigte. Plötzlich soll der Täter eine Schreckschusswaffe gezogen haben, sie dem 42-Jährigen ins Gesicht gehalten und abgedrückt haben. Anschließend flüchtete der Täter. Sein Opfer kam mit leichten Verbrennungen im Gesicht und einem Knalltrauma zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus. Die Kriminalpolizei nahm am Freitagabend ein 36-jähriger Tatverdächtiger fest. (Tagesspiegel
21.04.2015, Neuruppin (Brandenburg)
Unbekannte warfen Eier gegen Fenster und Fassade einer Wohnung, die von syrischen Flüchtlingen bewohnt ist, und versuchten sich gewaltsam Zutritt zum Haus zu verschaffen. Außerdem posierten sie mit beleidigenden Gesten vor der Wohnung und riefen unverständliche Parolen. (inforiot)
20.04.2015, Neustadt (Sachsen)
Am Abend wurde ein Mann (44) aus Tunesien auf dem Parkplatz des Kauflandes an der Wilhelm-Kaulisch-Straße aus einer Personengruppe heraus beschimpft und beleidigt. Eine der Personen soll zudem ein Messer in der Hand gehalten haben, eine weitere soll ein Gas in seine Richtung gesprüht haben. Der 44-Jährige blieb unverletzt. Die Gruppe bestand aus sechs bis sieben Männern und einer Frau im Alter von etwa 20 bis 25 Jahren. (RAA Sachsen)
20.04.2015, Berlin-Mitte
Unbekannte warfen in der vergangenen Nacht gegen 1.40 Uhr einen Brandsatz in Richtung der Fassade des Paul-Löbe-Hauses in der Konrad-Adenauer-Straße in Tiergarten. Der Brandsatz zerschellte auf dem Gehweg. Durch das Feuer, das von allein erlosch, entstand ein geringer Sachschaden auf dem Gehweg und eine Verrußung an der Fassade. Nach bisherigen Erkenntnissen ließen die Täter diverse Flugblätter im Nahbereich des Gebäudes zurück. Das Dezernat für rechtsmotivierte Straftaten beim Polizeilichen Staatsschutz hat die weiteren Ermittlungen übernommen. (Berliner Register)
20.04.2015, Berlin-Hellersdorf
Eine antifaschistische Demonstration wird auf dem Blumberger Damm gegen 20 Uhr von einer Gruppe von ca. 20 teils vermummten Nazis angegriffen. Die Angreifer werfen Steine und attackieren Personen mit Tritten und Schlägen. Es gibt mehrere Verletzte. (Berliner Register)
20.04.2015, Berlin-Pankow
Drei Rechtsextreme haben Montagnacht vor dem Containerdorf für Flüchtlinge in Buch ausländerfeindliche und volksverhetzende Parolen gegrölt. Als Wachleute einschritten, wurden sie von den Männern bedroht, bespuckt und mit einer Bierflasche angegriffen. (Tagesspiegel)
19.04.2015, Bielefeld
Neonazis sollen eine türkische Großfamilie angegriffen und drei Menschen verletzt haben. Bei dem nächtlichen Überfall vor einer Tiefgarageneinfahrt auf der Straße Waldhof gegenüber dem Gymnasium am Waldhof wurden ein 27-jähriger Mann krankenhausreif geschlagen und seine Ehefrau sowie sein Bruder von Schlägen verletzt. Das berichtete Polizeisprecher Achim Ridder. Über die Tat, die sich bereits am Sonntag, 19. April, gegen 1.50 Uhr in der Altstadt ereignet hatte, informierte die Polizei erst gestern. Wie Ridder erklärte, sei der Fall in Unkenntnis der wahren Sachlage zunächst Kripoermittlern des für Körperverletzungsdelikte zuständigen Kommissariates 14 zugewiesen worden. Dass es sich um eine fremdenfeindliche Straftat handele, für die der Staatsschutz der Polizei zuständig sei, sei bekannt geworden, als jetzt die sogenannten Anhörungsbögen der in Bad Lippspringe (Kreis Paderborn) lebenden Opfer im Bielefelder Polizeipräsidium eintrafen. Die Mitglieder der türkischen Großfamilie, sechs Frauen und vier Männer, sollen nächste Woche persönlich vernommen werden, sagte Ridder. Den ersten Angaben der Opfer zufolge befand sich die Gruppe am frühen 19. April auf dem Rückweg von einer Familienfeier zu ihren in der Tiefgarage am Waldhof 15 geparkten Autos. Plötzlich stand der Großfamilie eine etwa achtköpfige Gruppe gegenüber. Nach rassistischen Beschimpfungen hätten mindestens zwei in typische Skindhead-Kluft gekleidete Männer und eine Mittäterin auf den 27-Jährigen, seine Ehefrau und seinen Bruder eingeschlagen. »Der 27-Jährige erlitt einen Nasenbeinbruch und Kieferverletzungen. Der Mann musste operiert werden und lag längere Zeit in einem Krankenhaus«, sagte der Polizeisprecher. Seine Verwandten hätten leichtere Verletzungen davon getragen (Westfalen-Blatt).
19.04.2015, Sangerhausen (Thüringen)
Eine Schlägerei auf einem Sportplatz in Sangerhausen hat den Staatsschutz auf den Plan gerufen. Dabei waren am Sonntagnachmittag zwei Gruppen Jugendlicher aneinandergeraten. In einer waren laut Polizei auch ausländische Jugendliche. Sie seien erst fremdenfeindlich beleidigt worden, unter anderem mit dem Hitlergruß. Als sie sich entfernten, habe es weitere Beleidigungen gegeben. Anschließend sei es zum Handgemenge gekommen. Nun werde wegen gefährlicher Körperverletzung, Volksverhetzung sowie Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen ermittelt. (mdr)
17.04.2015, Dresden
m Freitagabend wurde ein 24-jähriger Asylbewerber aus Afghanistan in Dresden Cotta schwer verletzt. Er joggte auf dem Fußweg der Pennricher Straße, als er in Höhe der Haltestelle Rudolf-Renner-Straße einen jungen Mann streifte. Der schlug daraufhin unvermittelt den 24-Jährigen nieder und versetzte ihm mehrere Fußtritte. Als ein Passant eingriff, flüchtete der ca. 20 Jahre alte Täter, der in Begleitung einer jungen Frau war. Der Betroffene musste stationär im Krankenhaus behandelt werden. (RAA Sachsen)
16.04.2015, Hepberg (Bayern)
In Hepberg im Landkreis Eichstätt wurde versucht, einen für Asylbewerber vorgesehenen Wohncontainer in Brand zu stecken. Das haben Mitarbeiter des Landratsamtes am Donnerstag nach einer Inspektion festgestellt. Die bisher unbekannten Täter hatten die Abdeckung eines Lüftungsschachtes geöffnet und dann versucht, mit einem Grill- oder Ofenanzünder das Inneres des Containers in Brand zu setzten. An der Konstruktion entstand ein erheblicher Sachschaden. Außerdem wurde der Innenraum völlig verrußt. Den angegebenen Schaden bezifferte die Polizei auf rund 10.000 Euro. Personen kamen nicht zu Schaden. (BR)
16.04.2015, Berlin-Treptow
Ein SPD Wahlkreisbüro in Baumschulenweg wurde mit Edding beschmiert. Folgendes stand an den Scheiben: „Die NPD ist eine verfassungsmäßige Partei“ und „Auch Mitglieder der NPD gehören zu Deutschland“. (Berliner Register)
16.04.2015, Waren (Mecklenburg Vorpommern)
In der Nacht zum 16. April hatten bisher unbekannte Täter das Firmengebäude des Warener Stadtpräsidenten Renè Drühl im Warener Westen mit NS-Zeichen, rechtsradikalen Parolen und personalisierten Bedrohungen besprüht. Mittlerweile ermittelt der Staatsschutz wegen des Verdachts der Bedrohung und Sachbeschädigung. (Nordkurier)
14.04.2015, Moers (NRW)
Unbekannte haben in Moers Hakenkreuze an eine geplante Flüchtlingsunterkunft geschmiert. Der Staatschutz ist alarmiert. Die Flüchtlinge sind noch gar nicht da – zum Glück. Denn das ehemalige Hotel „Am Kamin“, das zur Unterkunft für Flüchtlinge werden soll, ist jetzt Ziel von rechtsradikalen Schmierern geworden. In der Nacht zu Dienstag sprühten sie Hakenkreuze an die Wände des Hauses an der Xantener Straße. Der Staatsschutz ermittelt. Die Stadt hat inzwischen Anzeige erstattet und die Schmierereien so schnell wie möglich entfernen lassen. Die Unbekannten hatten auch die Worte „Go home“ und – inklusive Fehler – „Asylanten raus“ an die Mauern geschrieben (WAZ)
14.04.2015, München
Gegen 21.50 Uhr pöbelten zwei Männer beim Einsteigen an der Bushaltestelle Tegernseer Landstraße 114 (Linie 53 in Richtung Harras) den Busfahrer an. Einer der beiden beleidigte den MVG-ler rassistisch und drückte ihm zudem einen Finger ins linke Auge. Als der Fahrer die beiden Männer aufforderte, auszusteigen, zog der erste Täter Hose und Unterhose runter und wiederholte seine rassistischen Beerdigungen. Dann gingen die beiden Männer weg, stahlen dabei aber noch den Rucksack des Fahrers. (a.i.d.a München)
14.04.2015, Berlin-Hellersdorf
Eine Gruppe Kinder, die in der Unterkunft für Geflüchtete in der Maxie-Wander-Straße untergebracht sind, von zwei Personen rassistisch beleidigt und aufgefordert Deutschland zu verlassen. Erst nach Intervention von einigen Erwachsenen aus der Unterkunft verlassen die Personen den Ort. (Berliner Register)
12.04.2015, Floß (Bayern)
Der oberpfälzische Markt Floß liegt sechs Kilometer von der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg entfernt. In der Nacht zum Sonntag beschmieren Neonazis zwischen 0.30 und 1.35 Uhr den gesamten Ort Floß mit NS-Symbolen und Parolen. Auf Hinweistafeln, Ortsschildern, Wegweisern und Zäunen sprayen sie u. a. „HJ“, „SA“, „SS“, „88“, ein „eisernes Kreuz“ und mehrere Hakenkreuze sowie „Deutschland Wach Auf“, „Judenhass“, „Lug und Betrug“ und „US BESATZUNGSZONE“. (a.i.d.a München)
12.04.2015, Berlin-Marzahn
An einer Russisch-Deutschen Schule in der Allee der Kosmonauten wurden rassistische Flyer und Pappschilder hinterlassen und eine Reichskriegsflagge am Schultor. In den Flyern wurde gegen die Schüler mit Migrationshintergrund gehetzt. Weiter wurde eine Puppe mit einem Strick um den Hals am Basketballkorb aufgehängt. (Berliner Register)
12.04.2015, Wuppertal
12.04.2015, 1 Uhr nachts. Drei Männer tauchen vor dem Wuppertaler Autonomen Zentrum auf und provozieren die Besucher mit HoGeSa-Sprüchen. Wenig später kommt es zum Angriff: Einer der Männer sticht einem 53-jährigen AZ-Besucher mehrfach in den Rücken und verletzt ihn lebensgefährlich. Selbst zwei Wochen später liegt das Opfer nach nur einer kurzen Unterbrechung im künstlichen Koma. Nachdem die Täter erst unerkannt verschwindenkonnten, sitzt einer von ihnen mittlerweile in Untersuchungshaft. Dazu, was nach dem Angriff geschehen ist, gehen die Darstellungen auseinander. Nachdem der Verletzte in den Räumen des Autonomen Zentrums in Sicherheit gebracht und ein Krankenwagen gerufen wurde, traf auch die Polizei am Tatort ein. Die schreibt wenige Stunden später in einer Pressemitteilung: „Erst durch den Einsatz von Pfefferspray und mittels Schlagstock konnten die Einsatzkräfte den Verletzten zur weiteren ärztlichen Versorgung aus dem Gebäude retten.“ Das Autonome Zentrum sagt dagegen, die Polizei habe den Notarzt nicht ohne großes Polizeiaufgebot hineingelassen und damit Hilfe verzögert und zudem wahllos Türen eingetreten, obwohl sie Schlüssel dazu hatten. Obwohl zunächst die Anwesenden im Zentrum als Beschuldigte verhört wurden, gingen wenigstens auch die Ermittlungen nach einem rechten Täter weiter. Nach dem Angriff waren die drei Täter zuerst unerkannt geflohen. Die Polizei hatte wenig später in der Nähe des Autonomen Zentrums einen 25-jährigen mit mehreren Schnittverletzungen gefunden und ins Krankenhaus gebracht (woher die Verletzungen stammen, ist unklar). Der hat zwar zuerst abgestritten, etwas mit dem Angriff zutun zu haben, sitzt aber mittlerweile in Untersuchungshaft. Zeugen hatten ihn beschrieben und an der später gefundenen Tatwaffe hat das LKA auch sein Blut gefunden.Der 25-jährige Messerstecher gibt seine Tat mittlerweile sogar zu, versucht aber, sie als Notwehr darzustellen (Vice, taz).
11.04.2015, Dresden
Am Samstagabend drang ein mit einem Messer bewaffneter Deutscher gewaltsam in eine Wohnung eritreischer Asylsuchender in der Johannes-Paul-Thielmann Straße 8 ein. Er verschaffte sich Zutritt zum Haus und stürmte bis in den 6. Stock. Dort bearbeitete der Täter die Wohnungstür mit Messer und Tritten, bis er durch die zerstörte Tür in die Wohnung eindringen konnte. Er drohte den Bewohnern mit dem Messer und versuchte sie anzugreifen. In der Wohnung befanden sich zu diesem Zeitpunkt mehrere junge Männer und ein kleines Kind. Sie versteckten sich in den Zimmern. Als der Täter begann die Zimmertür einzuschlagen hinter der sich auch das Kind befand, wurde er von Bewohnern überwältigt und festgehalten bis die Polizei wenig später eintraf. (RAA Sachsen)
11.04.2015, Hofheim (Hessen)
Vermutlich mit einem Luftgewehr haben Unbekannte in der Nacht zum Samstag auf die Containerunterkunft für Flüchtlinge an der Main-Taunus-Schule in Hofheim geschossen. Wie die Polizei mitteilt, hörte ein Bewohner gegen Mitternacht ungewöhnliche Geräusche. Als er nachschaute, stellte er fest, dass ein Fenster im ersten Stock der Unterkunft beschädigt war. Erst am nächsten Tag verständigte der Mann die Polizei, die neun kleine Gewehrkugeln entdeckte, die in der äußeren Scheibe des Doppelglasfensters steckengeblieben waren. (FR-Online)
09.04.2015, Berlin-Pankow
NPD-Kader haben gegen 12:00 Uhr eine Besucherin und ihr Enkelkind im Bürgerbüro des Senats Abgeordneten Rainer-Michael Lehmann zunächst fotografiert und mit eindeutigen Posen bedroht. Der Mitarbeiter sah sich gezwungen die Polizei zu rufen, da sich die Besucherin gemeinsam mit ihrem Enkelkind nicht mehr hinaus traute. Die herbeigerufenen Beamten beruhigten die verängstige Bürgerin und das Kind und geleiteten beide nach Hause. (Berliner Register)
09.04.2015, Colditz (Sachsen)
Ein Colditzer Pensionsbetreiber ist zum wiederholten Mal Ziel eines Angriffs geworden. Nachdem vor der Pension des 48-jährigen Ralf Gorny im vergangenen Oktober eine Farbbombe deponiert worden war, legten Unbekannte am Donnerstag kurz nach Mitternacht einen Karton mit illegaler Pyrotechnik auf der Veranda der Pension ab und zündeten sie. Polizeisprecher Uwe Voigt sagte MDR SACHSEN: „Der durch die Chinaböller ausgelöste Brand konnte vom Wirt und einem Nachbarn sehr schnell gelöscht werden. Die Feuerwehr musste nicht anrücken.“ Das Operative Abwehrzentrum sei eingeschaltet worden, bestätigte der Polizeisprecher. Die Tat hat möglicherweise einen rechtsextremen Hintergrund. Im Oktober hatte sich Gorny in einem Beitrag des MDR-Magazins „Exakt“ über seine negativen Erfahrungen mit einem stadtbekannten Rechtsextremen geäußert. (mdr)
07.04.2015, Saalfeld (Thüringen)
Als der ein Rentner einen Mann im Bus darum bat, seine rassistischen Parolen zu unterlassen, wurde er von diesem geschlagen und getreten. Beim Versuch die Polizei zu rufen, schlug der Täter dem Betroffenen das Handy aus der Hand. (ezra)
06.04.2015, Eisenberg (Thüringen)
Am Ostersamstag wurden gegen 22 Uhr mehrere Geflüchtete auf offener Straße zuerst mit einem Schlagstock angegriffen und kurze Zeit später mit Feuerwerkskörpern beworfen. Nachdem Besucher_innen einer Geflüchteten eine Übernachtung in der Landeserstaufnahmestelle von der Security verwehrt wurde, gingen diese auf die Suche nach einem Hotel. Hierbei wollten Sie sich bei den vorbeifahrenden Autos nach einer Übernachtungsmöglichkeit erkundigen. Dabei hielt ein Auto, aus dem ein Mann ausstieg, der auf die Betroffenen zuging und mit einem Schlagstock auf zwei junge Männer und eine ältere Frau einschlug. Daraufhin flüchteten die Betroffenen Richtung Landeserstaufnahmestelle. Hierbei wurden Sie von einem anderen Auto verfolgt, aus dem immer wieder Feuerwerkskörper auf die Betroffenen geworfen wurden. Unter diesen befand sich auch ein zweijähriges Kind. (ezra)
04.04.2015, Dresden
Während der Pegida-Demonstration am Montagnachmittag auf dem Altmarkt kamen zwei Pegida-Anhänger in die Dresdner Kreuzkirche – sie fühlten sich vom Geläute der Kirchenglocken gestört. Dabei hatte das Glockenläuten nichts mit Pegida zu tun, sondern lud zum wöchentlichen Friedensgebet. Ein ehrenamtlicher Kirchen-Mitarbeiter berichtet: „Ein Paar kam in die Kirche herein mit Beginn des Gottesdienstes um 17 Uhr und beschwerte sich darüber, dass das Geläut draußen stören würde. (…) Er meinte dann, dass ich vorsichtig sein solle, wenn ich rauskomme. Da könnte es sein, dass man mir die Kehle durchschneidet.“ Ein weiterer ehrenamtlicher Kirchen-Mitarbeiter bestätigte die Aussagen. Superintendent Behr, der nach eigenen Worten in letzter Zeit selbst mehrere Drohungen per E-Mail erhielt, zu MOPO24: „Es wird auf jeden Fall eine Konsequenz geben. Das habe ich so noch nie erlebt. Die Drohung ist schon sehr eindeutig. Und darauf müssen wir einfach auch reagieren.“ (mopo24)
02.04.2015, Berlin-Marzahn-Hellersdorf
In Anschluss an eine Kundgebung versuchen Rechte vermeintliche politische Gegner anzugreifen. Sie beschimpfen mehrere Personen, machen Fotos und drohen mit Gewalt. Darunter befinden sich bekannte Aktivisten der Bürgerbewegung M-H und anderer Rechter Gruppen. (Berliner Register)
02.04.2015, Buchenwald
Unbekannte haben das Mahnmal für ein früheres Außenlager des KZ Buchenwald angegriffen. Laut Thüringer Polizei wurden am Samstag eine Gedenktafel und ein Blumengebinde im Jonastal bei Arnstadt beschädigt. Die Tafel war gerade neu gestaltet worden, das Gebinde bei einer Gedenkveranstaltung niedergelegt worden. Am Samstag wurde an die Befreiung des Lagers vor 70 Jahren, am 4. April 1945, durch US-Truppen erinnert. Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) zeigte sich bestürzt: »Die Schändung der KZ-Gedenkstätte Jonastal ist von Menschen begangen worden, die offenkundig zurück ins dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte wollen«, erklärte er am Samstag. (neues deutschland)
02.04.2015, Wismar
Mehrere betrunkene Männer haben vor einem Asylbewerberheim in Mecklenburg-Vorpommern randaliert. Die vier Täter Anfang 20 rüttelten in der Nacht an dem Tor der Anlage in Wismar und warfen mit Bierflaschen auf den Eingangsbereich. Sie flüchteten sie mit einem Auto. Die vom Sicherheitsdienst alarmierte Polizei stoppte die Gruppe wenig später. Die jungen Männer hatten zuvor in der Altstadt Briefkästen angezündet und an einem Auto einen Seitenspiegel abgetreten. Die Polizei nahm außerdem eine Frau fest, die die Männer mit dem Auto fuhr und per Haftbefehl gesucht wurde. (NOZ, Schwarzwälder Bote)
01.04.2015, Dresden
Am Abend wurden aus einer Bar heraus zwei Erwachsene aufgrund ihres erkennbaren nichtrechten Erscheinungsbildes und ihrer Teilnahme an Nopegida bedroht und angegriffen. (RAA Sachsen)
01.04.2015, Tröglitz
In einem für Flüchtlinge vorgesehenen Haus in Tröglitz in Sachsen-Anhalt hat es in der Nacht zum Samstag gebrannt. Zwei Bewohner_innen des Hauses konnten sich unverletzt in Sicherheit bringen. Das gesamte Dach sei durch das Feuer zerstört worden, teilte die Polizei in Halle mit. „Ich gehe von Brandstiftung aus, die sogar den Tod des dort noch lebenden Ehepaares in Kauf genommen hat“, sagte der ehemalige Ortsbürgermeister von Tröglitz, Markus Nierth, dem Tagesspiegel. Wegen der Bedrohung durch Rechtsextreme hatte Nierth sein Amt im März aufgegeben. Auch die Polizei geht mittlerweile von Brandstiftung aus. Eine Bürgerinitiative hatte spontan für Samstag, 17 Uhr, eine Demonstration gegen Fremdenhass auf dem Friedensplatz organisiert. Rund 300 Bürger sind der Einladung gefolgt. Auch Ministerpräsident Reiner Haseloff und Innenminister Holger Stahlknecht haben teilgenommen. (Tagesspiegel, Zeit, MDR)
01.04.2015, Wismar
In Wismar sind in der Nacht zum Sonnabend zwei ägyptische Asylbewerber von acht bislang unbekannten Männern attackiert worden. Nach Angaben der Polizei hat sich der offenbar rassistische Übergriff gegen 22 Uhr in der Nähe des Asylbewerberheims Haffburg ereignet. Die beiden Ägypter im Alter von 21 und 26 Jahren wurden geschlagen und mit rassistischen Parolen beleidigt, konnten sich aber unverletzt in ihre Asylunterkunft flüchten (NDR, Spiegel).
01.04.2015, Rostock
Am frühen Morgen des 01.04.2015 wurde in Rostock Lütten-Klein ein 26-jähriger Kameruner von drei Männern auf offener Straße geschlagen. Dabei fielen laut Polizei ebenfalls rassistische Parolen. Nach Angaben der Polizei wurde der Mann gegen fünf Uhr morgens in der Nähe des S-Bahnhofes angegriffen. Dabei erlitt er Prellungen an Körper und Gesicht und musste von Rettungskräften behandelt werden. (NDR, Spiegel)
01.04.2015, Vockerode (Sachsen-Anhalt)
Etwa 15 Menschen sollen in Vockerode (Landkreis Wittenberg) vor Wohnungen von Asylbewerber_innen rechte Parolen gerufen haben. Gegen vier Männer im Alter zwischen 22 und 29 Jahren habe der Staatsschutz in Dessau-Roßlau Ermittlungen aufgenommen, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft in Dessau-Roßlau am Donnerstag mit. (MZ)
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