Aktuell gibt es zu viele Übergriffe, um eine auch nur ansatzweise vollständige bundesweite monatliche Chronik rechtsextremer, rassistischer und antisemitischer Gewalt zu erstellen. Zur Illustration der Lage stellen wir allerdings monatlich die Gewalttaten bundesweit zusammen, die in unserer Presseschau vorkommen – sie basiert also auf Zeitungsmeldungen. Die Chronik ist damit absolut unvollständig, soll aber das Ausmaß klarmachen und wichtigste Vorkommnisse enthalten.
Für speziell flüchtlingsfeindliche Gewalttaten empfehlen wir die Chronik von Aktion Schutzschild bei www.mut-gegen-rechte-gewalt.de.
Für antisemitische Vorkommnisse empfehlen wir die Chronik der Amadeu Antonio Stiftung.
Diese Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit! Wenn Sie weitere Vorfälle kennen, senden Sie bitte eine Mail an netz@amadeu-antonio-stiftung.de.
01.06.2016
Brandanschlag auf Wohnung von Algerier in Heiligenstadt
Am Montagabend gegen 20 Uhr brannte in Heiligenstadt (Thüringen) eine Wohnungstür. Diese wurde nach den bisherigen Ermittlungen vorsätzlich in Brand gesetzt. Die Polizei hatte vor der Tür in einem Gefäß einen möglichen Brandbeschleuniger entdeckt. Personen kamen in dem Mehrfamilienhaus nicht zu Schaden. Der Wohnungsinhaber der betreffenden Wohnung, ein 46-jähriger Algerier, war zum Brandzeitpunkt nicht zu Hause. Im Haus kam es zu einer massiven Rauchentwicklung. Die Polizei kann einen rassistischen Hintergrund nicht ausschließen, da bereits vor einigen Tagen die Wohnungstür des Algeriers mit einem Hakenkreuz beschmiert worden war.Wenige Stunden später nahm die Polizei einen Mann fest, weil er in Heiligenstadt mehrere Autoreifen zerstochen und eine Frau mit seinem Messer bedroht hat. Bei der Durchsuchung des 33-jährigen Mannes fanden die Polizisten brennbare Stoffe, die geeignet waren, ein Feuer zu entfachen. Er wurde in Gewahrsam genommen.
02.06.2016
Arnsdorf: „Bürgerwehr“ zerrt Geflüchteten aus Supermarkt und fesselt ihn an Baum
Wie gestern durch die Polizei Sachsen bekannt wurde, haben im sächsischen Arnsdorf bei Dresden mehrere Männer bereits am 21. Mai einen Geflüchteten in einem Supermarkt angegriffen und aus dem Geschäft gezerrt. Das zeigt ein Video, das aktuell in den sozialen Netzwerken kursiert.Die Aufnahme ist insbesondere in flüchtlingsfeindlichen Foren zu finden. Im Titel des Videos auf Youtube heißt es, der Flüchtling sei „beim Diebstahl erwischt“ worden, die „Bürgerwehr Arnsdorf/Sachsen“ habe sich in Selbstjustiz der Sache angenommen.Wie die Polizei erklärt, werden damit allerdings die Tatsachen verdreht: Es gab keinen Diebstahl und keine Sachbeschädigung. Der 21-jährige Iraker, derzeit Patient in einem psychatrischen Krankenhaus, am Tag zuvor in dem Geschäft eine Telefonkarte gekauft. Bei deren Aktivierung habe er allerdings Schwierigkeiten gehabt.Deshalb sei er am 21. Mai zweimal erneut in den Supermarkt gekommen, um das Problem zu klären. Er hatte jedoch Schwierigkeiten, sich mit den Mitarbeitern zu verständigen. Der Mann soll in Rage geraten sein, eine Flasche Wein aus einem Regal genommen haben und damit die Filialleiterin sowie eine Mitarbeiterin bedroht haben. Verletzt wurde dabei laut Polizeiinformationen niemand.Anschließend seien vier schwarz bekleidete Männer mit dem T-Shirt Aufdruck „Bürgerwehr“ ins Geschäft gekommen und hätten den 21-Jährigen ergriffen und aus dem Geschäft gebracht. Dabei sei es zu einer tätlichen Auseinandersetzung gekommen.Die Polizei wurde per Notruf alarmiert. Als sie dort eintraf, habe sie den Flüchtling mit Kabelbindern an einen Baum gefesselt auf dem Parkplatz aufgefunden. Die verantwortlichen Männer gaben an, ihn so an einer Flucht hindern zu wollen.In Arnsdorf selbst ist der Vorfall indessen längst bekannt, kam sogar bei der jüngsten Sitzung des Gemeinderates zur Sprache. Denn Angela Bischof (Bürgerforum) sprach ihren Ratskollegen Detlef Oelsner (CDU) konkret darauf an. Grund: Er war einer der besagten vier Männer.Oelsner war im vergangenen Jahr Bürgermeisterkandidat für die CDU. Er sagte zum dem Vorfall lediglich: Er sagte lediglich: „Wir haben Zivilcourage gezeigt und hätten das bei jedem anderen ebenfalls getan. Auch wenn es ein Deutscher gewesen wäre.“
http://m.sz-online.de/nachrichten/uebergriff-am-arnsdorfer-netto-3410133.htmlhttp://www.huffingtonpost.de/2016/06/01/arnsdorf-in-sachsen-burgerwehr-soll-fluchtling-vor-supermarkt-gefesselt-haben_n_10240970.html
Mann in Berlin-Kreuzberg rassistisch beleidigt und mit Beil attackiert
Die Polizei hat am Nachmittag einen Verdächtigen in BerlinKreuzberg festgenommen, der einen Mann rassistisch beleidigt und dann mit einem Beil attackiert haben soll. Der Tatverdächtige sei zunächst mit Bauarbeitern vor seinem Wohnheim in Streit geraten, berichtete die Polizei. Der 28-Jährige soll sich dann mit einem Beil bewaffnet haben. Als er dann im Wohnheimflur einen türkischen Bewohner traf, beleidigte er diesen zunächst rassistisch. Anschließend griff er ihn mit dem Beil an.Der 48-Jährigen soll aber in diesem Moment eine Haustür zugeschlagen haben, so dass das Beil in der Tür stecken blieb. Daraufhin verfolgte er den Flüchtenden kurz, bevor er ins Wohnheim zurückkehrte. Die von Anwohnern alarmierten Beamten nahmen den Mann fest.
Berlin-Mitte: Verschleierte Frau rassistisch beschimpft
Ein bislang unbekannter Mann soll am Dienstagvormittag eine Frau in Berlin-Gesundbrunnen rassistisch beleidigt haben. Kurz vor 10 Uhr soll er nach Angaben der Polizei die 27-jährige verschleierte Frau vor einem Einkaufscenter beschimpft haben. Noch vor dem Eintreffen der gerufenen Polizisten habe sich der Mann vom Tatort entfernt. Der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamtes führt die Ermittlungen wegen der ausländerfeindlichen Beleidigung.
Berlin: Polizei prüft rassistische Motive nach Auto-Brandserie
Nach Brandanschlägen in Berlin-Oberschöneweide auf mehrere parkende Autos prüft die Polizei, ob es sich um politisch motivierte Aktionen handelt, das bestätigte ein Sprecher der Polizei am Mittwoch der Berliner Morgenpost.14 Fahrzeuge waren in den vergangenen Tagen in Oberschöneweide angezündet worden. Das Besondere: Bei dem Großteil der angezündeten Autos handelt es sich um in Polen zugelassene Wagen. In wie weit es sich bei den Brandanschlägen um politisch motivierte Aktionen handelt, kann die Polizei zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen.
Drohbrief: „Nationaldeutsche Bürger“ drohen Büdinger Spenden-Triathlon mit „Knall“
Erneut haben Unbekannte gegen einen Charity-Triathlon in Büdingen gehetzt. Dort dürfen Flüchtlinge gratis mitlaufen. Die selbsternannten „Nationaldeutschen Bürger“ drohen deswegen mit einem „Knall“.Wenige Tage vor dem Veranstaltungsbeginn eines Büdinger Charity-Triathlons sind erneut Drohbriefe in der Wetterau-Gemeinde verschickt worden. „WIR wollen kein Asylbetrüger-Triatlon beim Weinfest in der Altstadt“ [sic] heißt es in dem Schreiben, das neben der Büdinger Polizei und dem Kreis-Anzeiger auch der SPD-Kommunalpolitiker Manfred Scheid am Mittwoch erhielt. Er veröffentlichte den Brief in den sozialen Netzwerken.Die als Verfasser gekennzeichneten „Nationaldeutschen Bürger Büdingen“ nehmen es mit Rechtschreibung und Grammatik nicht so genau. Dafür ist ihre Botschaft unmissverständlich. „Keine Fremden, Muslime in der Altstadt“ schreiben sie und versehen ihren Brief noch mit einer Drohung: „Müssen wir es erst knallen lassen, bevor ihr das kapiert?“Büdingen war zuletzt häufiger wegen rechter Tendenzen in die Schlagzeilen gekommen. Ein Fackelmarsch von Rechtsradikalen sorgte Ende Januar zunächst für Auseinandersetzungen vor Gericht und dann für eine Gegendemonstration mit 800 Teilnehmern. Bei der Kommunalwahl im März hatte die NPD 10,2 Prozent der Stimmen erhalten.
03.06.2016
Betrunkene Männer schießen auf Frau und Kind in Gera
Im thüringischen Gera haben zwei betrunkene Männer von ihrem Balkon aus auf eine vorbeilaufende Frau mit ihrem Kind geschossen haben. Die Frau trug ein Kopftuch. Wie die Polizei mitteilt, wurden durch die beiden Männer seit ca. 18 Uhr rechtsradikale und beleidigende Sprüche von dem Balkon der Wohnung gerufen. Gegen ca. 19 Uhr stellte dann der Beobachter fest, dass die beiden einen pistolenähnlichen Gegenstand in der Hand hielten.Offenbar haben die beiden Männer auf dem Balkon getrunken und rechtsradikale Parolen gebrüllt. Beobachter berichteten der Polizei, dass sie dabei einen „pistolenähnlichen Gegenstand“ in der Hand gehalten hätten. Als eine Frau mit ihrem Kind vorbeilief, fingen sie an zu schießen und die beiden zu beschimpfen. Bei dem folgenden Polizeieinsatz stellte sich heraus, dass die Waffe nicht scharf war. Es handelte sich um eine Schreckschusspistole, niemand wurde verletzt.
http://www.thueringer-allgemeine.de/web/zgt/leben/blaulicht/detail/-/specific/Schuesse-auf-Frau-mit-Kopftuch-in-Gera-769359914http://www.huffingtonpost.de/2016/06/02/gera-schuesse_n_10271994.html
Frankfurt (Oder): Geflüchteter im Fahrstuhl von sechs Männern verprügelt
In Frankfurt hat es erneut einen offenbar fremdenfeindlich motivierten Übergriff gegeben. Bis zu sechs Männer sollen in einem Fahrstuhl auf einen Asylbewerber aus Syrien eingeprügelt und ihn rassistisch beleidigt haben. Der Vorfall, bei dem sich der Mann die Hand brach, spielte sich bereits am 11. Mai ab. Die Polizei ermittele wegen Körperverletzung, habe aufgrund der ersten Angaben des Opfers jedoch bislang keinen rassistischen Hintergrund erkennen können, erklärte Ingo Heese von der Polizeidirektion Ost.
http://www.moz.de/nachrichten/brandenburg/artikel-ansicht/dg/0/1/1487578/
Passau: Geflüchteter an Bushaltestelle verprügelt
Bereits am Montag ist ein 17-jähriger afghanischer Asylbewerber in Passau Opfer einer Prügelattacke geworden. Der junge Mann stand in der Neuburger Straße an einer Bushaltestelle als er von einem 18-Jährigen grundlos mehrmals mit der Faust ins Gesicht geschlagen wurde, bis der Afghane zu Boden ging. Der Täter trat dann noch mit dem Fuß gegen den Jugendlichen. Die Kriminalpolizei Passau hat die Ermittlungen übernommen und hofft auf Zeugenhinweise.
Jena: Sachbeschädigung auf Baustelle einer Geflüchtetenunterkunft
Zwei polizeibekannte Männer (36, 31) sind in der Nacht zu Mittwoch gegen 3.40 Uhr auf eine Baustelle in Jena-Winzerla eingedrungen, indem sie den Bauzaun umstießen. Im Rohbau der künftigen Flüchtlingsunterkunft beschädigten sie Baumaterialien wie Fliesen und Sperrholzplatten. Der genaue Schaden steht noch nicht fest. Polizeibeamte konnten beide Männer beim Verlassen der Baustelle stellen. Gegen sie laufen Anzeigen wegen Hausfriedensbruchs, die Jenaer Polizei geht von einer politischen Motivation der Tat aus.
Dallgow-Döberitz: Rechtsextreme stören Veranstaltung mit Heiko Maas
Störung mit Ansage: Etwa 30 Rechtsextremisten haben am Dienstagabend in Dallgow-Döberitz (Havelland, Brandenburg) eine SPD-Veranstaltung zum Thema „Wie gelingt Integration?“mit Bundesjustizminister Heiko Maas gestört. Zuvor hatten sie im Internet zu der Aktion aufgerufen. Ausdrückliches Vorbild waren dabei die Proteste bei einem Auftritt von Maas im sächsischen Zwickau. Dort war der Justizminister am 1. Mai auf einer Gewerkschaftskundgebung massiv ausgebuht worden und musste nach kurzer Zeit unter Polizeischutz die Bühne verlassen.Nachdem die Rechtsextremisten den Saal verlassen mussten, schlossen sie sich einer spontanen Kundgebung vor dem Gebäude an. Unter den Störern waren Anhänger des asylfeindlichen „Bürgerbündnisses Deutschland“ aus Rathenow sowie der „Identitären Bewegung“, die in mehreren Bundesländern vom Verfassungsschutz beobachtet wird.
Nazi-Schmierereien in Wickede
In Wickede (Nordrhein-Westfalen) haben Neonazis SS-Runen, den Spruch „NS-Zone Wickede“ sowie Hakenkreuze gesprüht. Die Sprühereien finden sich an exponierten Flächen an einem „Aldi“-Markt, die vom Verkehr gut einsehbar sind. Die Polizei ermittelt.
https://www.soester-anzeiger.de/lokales/wickede/wickede-nazi-parolen-6451005.html
06.06.2016
Zwei Feuer in zwei Wochen: Brandstiftung in Münsteraner Geflüchtetenunterkunft
Ein Feuer in der Nach zu Samstag hat in einer geplanten Flüchtlingsunterkunft in Münster Hiltrup erheblichen Schaden angerichtet. „Wir gehen zum jetzigen Zeitpunkt davon aus, dass unbekannte Täter den Brand im Erdgeschoss der Unterkunft vorsätzlich gelegt haben“, erklärte der zuständige Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt am Samstag. Möglicherweise hätten sich die Täter durch ein Fenster an der Rückseite gewaltsam Zutritt verschafft.Zeugen hatten gegen 1.37 Uhr in der Nacht die Flammen in der Nacht bemerkt und die Rettungskräfte gerufen. Die Feuerwehr löschte den Brand. Der Schaden liegt im sechsstelligen Bereich. Verletzt wurde niemand. In dem Gebäude, das als Flüchtlingsunterkunft vorbereitet wird, habe es nun zum zweiten Mal innerhalb von zwei Wochen gebrannt. Eigentlich sollte die Unterkunft seit Mittwoch bewohnt sein; durch den ersten Brand wurden die Arbeiten verzögert.
Schüsse auf Wohnhaus in Dresden – Palästinensischer Bewohner verletzt
In Dresden-Löbtau hat ein Unbekannter mehrfach ein Wohnhaus mit einem Luftgewehr beschossen. Dabei ist ein 52-jähriger Mann aus Palästina im Gesicht getroffen und leicht verletzt worden. Wie die Polizei mitteilte, habe der langjährige Anwohner nachts nach eigenen Angaben bis zu 30 Schüsse gehört. Offenbar wurde mehrfach ein Fenster beschossen. Als er auf den Balkon seiner Wohnung im zweiten Obergeschoss ging, um nach dem Rechten zu sehen, wurde er von einem Diabolo-Geschoss im Gesicht getroffen. Nach Aussagen der Polizei gibt es bisher keine Hinweise auf einen rassistischen Hintergrund.
Freital und Dresden: Jugendliche rufen Nazi-Parolen und sprühen Hakenkreuze
Jugendliche haben in Freital und Dresden Nazi-Parolen gerufen und Hakenkreuze gesprüht. Ein Zeuge hatte die Polizei am Samstagabend informiert, dass aus einer Gruppe in Freital heraus mehrfach «Sieg Heil» gerufen wurden. Die Beamten trafen auf fünf 15-Jährige, die bei einer Befragung die Rufe zugaben. In Dresden machte ebenfalls ein Zeuge die Polizei darauf aufmerksam, dass drei Jugendliche an Garagen Graffiti sprühten. Es handelte sich nach Polizeiangaben vom Sonntag um Hakenkreuze und SS-Runen. In beiden Fällen wird jetzt wegen der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen ermittelt.
Offenbar rassistischer Überfall in Magdeburg
In Magdeburg hat es in der Nacht zu Donnerstag vergangener Woche offenbar einen rassistischen Übergriff gegeben. Ein 25-jähriger Mann aus dem Iran soll auf dem Weg zur Tankstelle unvermittelt von drei bis vier unbekannten Männern von hinten angegriffen und zu Boden gestoßen worden sein, wie die Polizei am Donnerstag unter Berufung auf das Opfer mitteilte. Die Tatverdächtigen sollen mit Fäusten auf den Iraner eingeschlagen haben. Er erlitt bei dem Übergriff Verletzungen im Gesichtsbereich, die ambulant behandelt werden mussten.Nach Aussagen des Opfers hatten die Männer kurze beziehungsweise keine Haare und sprachen Deutsch, hieß es weiter. Die Männer konnten unerkannt fliehen.
http://www.neues-deutschland.de/artikel/1013931.offenbar-rassistischer-ueberfall-in-magdeburg.html
Rechtsextreme in Gräfenhainichen: Vermummt und mit Fackeln durch die Stadt
Ein offenbar rechtsextrem motivierter Aufmarsch war am späten Freitagabend Grund für einen Polizei- und Feuerwehreinsatz in Gräfenhainichen (Gräfenhainichen). Wie die Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Ost am Samstagmorgen mitteilte, hatten sich etwa 15 bis 20 schwarz Gekleidete zu einem Aufmarsch in der Heidestadt versammelt.Die Personen, deren Gesichter teilweise mit weißen Masken bedeckt waren, zogen mit Bannern, Fackeln und Trommeln durch die Stadt zum Kirchplatz. Dort wurden die Fackeln auf einen Haufen geworfen.Die Stadt wurde im vergangenen Winter bundesweit bekannt, weil auf ein ehemaliges Bürogebäude, dass als Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge umgebaut wurde, immer wieder Anschläge verübt wurden. Kurz vor der Fertigstellung der Unterkunft für 80 Asylbewerber war das Gebäude komplett unter Wasser gesetzt worden. Später hatten Unbekannte auf den Bau scharf geschossen, Wachleute im Gebäude waren damals durch Glück unverletzt geblieben.
Gotha: Naziparolen auf der Party gegröhlt
Für einen Partygast in Gotha (Thüringen) hat eine feucht-fröhliche Feier in der Nacht zum Sonntag im Polizeigewahrsam geendet. Der betrunkene 43-Jährige wollte nicht nur nicht nach Hause gehen, sondern er begann nach Polizeiangaben vom Sonntag Nazi-Parolen zu brüllen. Bei einer Durchsuchung fanden die Beamten nicht zugelassene Pyrotechnik bei ihm. Auf der Polizeiwache sei er aggressiv geblieben und habe die Matratze seiner Zelle zerrissen. Die Polizei ermittelt nun wegen einer ganzen Reihe von Straftaten gegen den 43-Jährigen.
07.06.2016
Arnstadt: Brandstiftung in Wohnhaus mit vietnamesischen Bewohnern
Bei einer Brandstiftung in einem Wohnhaus im thüringischen Arnstadt schließt die Polizei ein rassistisches Motiv nicht aus. In dem Haus lebten sieben Menschen, deren Familien aus Vietnam stammten, teilte die Polizei am Montag mit. Sie seien von der Feuerwehr unverletzt aus dem Haus gebracht worden. Unbekannte hätten am Sonntag Gemüsekisten aus Holz angezündet, die vor der Haustür standen. Das Feuer habe sich in die Tür gebrannt und ein Oberlicht zerstört. Durch das schnelle Eingreifen von Helfern sei das Feuer eingedämmt worden. Die Feuerwehr schätzte den Sachschaden auf 15 000 Euro. Ein möglicher rechtsextremer Hintergrund der Brandstiftung werde geprüft, teilte die Polizei mit.
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1014290.brandstiftung-in-wohnhaus-mit-vietnamesen.html
Rassistische Attacke in Klotzsche – Mann geschlagen und beleidigt
In der Nacht zum Sonntag ist in Klotzsche (Sachsen) ein 39-jähriger Türke von einem Unbekannten beleidigt und geschlagen worden. Nach Angaben der Polizei befand sich der Mann an einer Tankstelle in Klotzsche, als der Unbekannte auf ihn zukam und mit rassistischen Sprüchen beleidigte. Zudem zeigte der Täter den Hitlergruß. Als der 39-Jährige den Mann zur Rede stellen wollte, schlug der Unbekannte zu und flüchtete anschließend.
http://www.sz-online.de/nachrichten/rassistische-attacke-in-klotzsche-3413213.html
Halle: 24-jähriger von Neonazi niedergestochen und schwer verletzt
In der Nacht zu Sonnabend wurde in Halle ein 24-Jähriger niedergestochen und dabei schwer verletzt. Nach dem Täter wird noch gesucht – bisher fehlt jede Spur. Die Tat hatte offenbar einen politischen Hintergrund. So gehörte der Angreifer zu einer gesuchten Gruppe von fünf oder sechs Männern, von denen einer ein Oberteil der unter Neonazis beliebten Modemarke „Thor Steinar“ trug. Nachdem die Gruppe auf ihr späteres Opfer und dessen Bekannte getroffen war, soll es Medienberichten zufolge zum Streit um die Bekleidung des Mannes gekommen sein. Schließlich eskalierte der Streit, der 24-Jährige erlitt mehrerer Stiche im Oberkörper und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Er ist aber außer Lebensgefahr.Die hallesche Antifa und die Gruppe „No Halgida“ meldeten für den Sonntagabend spontan eine Kundgebung auf dem Marktplatz mit anschließender Demonstration an. Dort sprach „No Halgida“ von „versuchten Mord“. Rassisten haben ihren festen Platz im Halleschen Stadtbild: So gibt es in Halle eine seit Jahren andauernde Diskussion um einen „Thor-Steinar-Laden“ mitten im Stadtzentrum – laut eigener Webpräsenz eines von bundesweit zehn Geschäften, die ausschließlich in der Nordhälfte und vor allem in den neuen Bundesländern anzutreffen sind. Allein in Sachsen gibt es drei „Thor-Steinar“-Läden: in Plauen, Chemnitz und Dresden.
http://www.neues-deutschland.de/artikel/1014298.halle-und-sein-nazi-problem.html
Homophober Angriff in Berlin-Neukölln
Bereits am Freitagabend ist es im Stadtteil Neukölln in Berlin einer Meldung der Polizei zufolge zu einer Beleidigung mit homophobem und rassistischem Hintergrund sowie einer Körperverletzung gekommen.Nach den Schilderungen eines 27-Jährigen telefonierte dieser am Freitag gegen 22.40 Uhr auf dem Vorplatz des S-Bahnhofs Herrmannstraße. Nachdem er das Telefonat beendet hatte, soll er unvermittelt von einem Passanten homophob und rassistisch beleidigt worden sein. Der Beschimpfte ging daraufhin weg und soll dabei von dem Verdächtigen, der weiterhin beleidigende Worte von sich gab, verfolgt worden sein.Der 27-Jährige machte mit seinem Handy ein Video des Mannes und teilte ihm dies auch mit. Im Anschluss soll der Beleidigte von dem Täter angegriffen, gegen eine Wand gedrückt und gewürgt worden sein. Passanten bemerkten das Geschehen und gingen dazwischen, woraufhin der mutmaßliche Angreifer von dem 27-Jährigen abließ. Die zwischenzeitlich alarmierte Polizei konnte den 44-jährigen Tatverdächtigen festnehmen.
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1014290.brandstiftung-in-wohnhaus-mit-vietnamesen.html
Dortmund: Neonazis greifen Polizisten nach „Tag der deutschen Zukunft“ an
Rund 900 Neonazis kamen am Samstag zum „Tag der deutschen Zukunft“ nach Dortmund. Ein Teil der örtlichen Szene, dem Demonstrationen allein zu wenig actionhaltig sind, lieferte sich am Abend Auseinandersetzungen mit der Polizei.In einer Straße, in der zahlreiche Szenemitglieder wohnen, griffen sie die Beamten an.Zunächst hatten sie dort mit Pyrotechnik gezündelt. Als die Beamten die Personalien der Beteiligten feststellen wollten, erhielt die zunächst aus 15 Personen bestehende Gruppe Unterstützung von ungefähr 60 weiteren Neonazis. Die Rechtsextremisten hätten die Beamten mit Pfefferspray und einem Feuerlöscher angegriffen, berichtete die Polizei. Ein Beamter wurde verletzt. Die eingesetzten Beamten setzten alle Beteiligten fest, um sie zu durchsuchen und die Personalien festzustellen.
http://www.bnr.de/artikel/aktuelle-meldungen/randale-nach-dem-tag-der-deutschen-zukunft
Synagogen-Denkmal in Gotha vermutlich von Neonazis besprüht und angezündet
Unbekannte haben das Denkmal für eine zerstörte Synagoge in Gotha mit Nazi-Schmierereien geschändet. Eine Gedenktafel für das jüdische Gotteshaus sei mit Farbe und Schriftzügen mit nationalsozialistischem Hintergrund überzogen worden, teilte die Polizei am Montag mit.Die Feuerwehr habe die Schmiererei am vergangenen Wochenende abgedeckt. Einen Tag später sei das Deckmaterial in Brand gesetzt worden. Dadurch sei das Denkmal noch stärker beschädigt worden. Es erinnert an die einstige Synagoge in Gotha, die 1938 von den Nationalsozialisten in Brand gesetzt worden war.
08.06.2016
Backnang: Geflüchtete mit Reizgas angegriffen und ausgeraubt
Zwei 22 und 26 Jahre alte Geflüchtete wurden am Samstagabend in Backnang (Baden-Württemberg) überfallen. Die beiden Männer befanden sich gegen 23.30 Uhr im Bereich eines Fußweges, der vom Parkplatz Büttenenfeld zum Asylbewerberheim in der Hohenheimer Straße führt und wurden dabei aus einer Gruppe von fünf bis sechs Personen heraus angesprochen. Als die beiden stehen blieben, sprühte einer der Täter den Geschädigten Reizgas ins Gesicht und machte sie dadurch kurzzeitig wehrlos. Die Täter entrissen einem der Geschädigten einen grauen Rucksack der Marke Adidas, dem anderen entwendeten sie die Geldbörse. Danach flüchteten sie in Richtung Karl-Euerle-Sporthalle.
http://www.zvw.de/inhalt.backnang-asylbewerber-ueberfallen.9a945dcc-b2c7-4bc8-a323-7d7623d2226a.html
Chemnitz: Mehr als 100 Hakenkreuze am Sportplatz hinterlassen
Unbekannte haben bei einem Sportverein in Chemnitz über 100 Hakenkreuz-Schmierereien hinterlassen. Auf den Bänken, an den Kabinen, am Vereinsheim, an der Imbisshütte. „Es sind weit über 100“, sagte Rico Auerbach, der Vorsitzender des Vereins Sportfreunde Chemnitz-Süd ist, gestern. Er schätze, dass die Schmierereien mit einer Art Wachsmalstift angebracht wurden. Gesprüht seien sie jedenfalls nicht.Doch wer hinter der Aktion stecken könnte, wisse er nicht. Feinde habe der Verein jedenfalls keine. Auch in der Arbeit mit Flüchtlingen habe sich der Verein nicht außergewöhnlich beteiligt. Die Polizei ermittelt wegen Verdachts des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen sowie wegen Verdachts des Diebstahls im besonders schweren Fall. Sie sucht nun im Zuge der Ermittlungen Zeugen. „Hakenkreuze deuten im allgemeinen auf einen politischen Hintergrund hin. Es wird auch in diese Richtung ermittelt“, sagte eine Polizeisprecherin.
Nazi-Parolen in Undorf ans Schulhaus gesprüht
„Mehl, Salz, Ei – Arbeit macht frei – Sieg Heil“, „Schule gegen Islam“, „Fuck Islam“ oder „Heil Hitler“ – solche Parolen samt zahlreichen Hakenkreuzen sind an der Mittelschule in Undorf (Regensburger Land, Bayern) entdeckt worden. Am Bahnhof, dort verstärkt in der Fußgängerunterführung, wurden in den vergangenen beiden Nächten rechtsradikale Parolen und Symbole sowie Obszönitäten mit verschiedenen Farben angebracht. Auch islam- und judenfeindliche sowie flüchtlingsfeindliche Ausdrücke waren an verschiedenen Orten festzustellen.
09.06.2016
Attacke gegen Flüchtlingsheim mit Schweinekopf
Abstoßende Attacke gegen eine Flüchtlingsunterkunft in der Gemeinde Wolfschlugen (Kreis Esslingen, Baden-Württemberg): Unbekannte haben dort in der Nacht auf Mittwoch einen abgetrennten Wildschweinkopf auf dem First einer Zelthalle abgelegt, in dem schon bald bis zu 100 Asylbewerber wohnen sollen. Der Einzug ist laut dem Esslinger Landratsamt für Mitte, Ende Juni geplant. Über die Giebelwand ließen die Täter, die der Polizei zufolge gegen 4.45 Uhr hoch zum Fürst gestiegen sein müssen, zudem eine rote Substanz laufen. Eine Sprecherin der Reutlinger Polizei sagte, es könnte sich um Schweineblut handeln. Das werde noch untersucht. Vor dem Hintergrund, dass die Unterkunft bald belegt werden soll, gehe man von einer politisch motivierten Tat aus, sagte die Sprecherin. Am Einzugstermin soll sich indes nichts ändern.
10.06.2016
Dresden: Nazis bedrohen Flüchtlinge vor Unterkunft
Im Dresdner Stadtteil Laubegast geben Rechtsradikale in den Auseinandersetzungen um eine Flüchtlingsunterkunft keine Ruhe. Am Mittwochabend demonstrierten unter dem Motto »Nein zum Heim« erneut rund 80 Menschen gegen den Einzug von 48 Flüchtlingen in das ehemalige Hotel Prinz Eugen, der bereits am 1. Juni stattfand. Organisiert wurde die Demonstration von der rechten Bürgerinitiative „Laubegaster Wellenlänge“, auf deren Blog Slogans wie „Eure Flut baden wir nicht aus“ zu finden sind. Mehrere Augenzeugen berichteten, dass mindestens 20 bis 30 Neonazis mitdemonstrierten und durch die Nachbarschaft streiften. Die neuen Anwohner in der Unterkunft und auch der Sprecher der Initiative „Laubegast ist bunt“, Claus Dethleff, bekamen am Abend die Bedrohlichkeit der rassistischen Demonstrationen zu spüren. Auf dem Weg zu einem Sprachkurs seien sie vor der Unterkunft auf mehrere vermummte Neonazis gestoßen, die die Gruppe beschimpften, berichtet Dethleff auf Facebook: „Auf dem Hinweg wurden wir bepöbelt, man nannte mich ‚Verräter‘ und spuckte vor uns aus.“ Die Männer wirkten demnach gewaltbereit. Die Flüchtlinge warteten auf ihren Abzug, bevor sie wieder in die Unterkunft zurückkehren konnten. Die Polizei sei dabei wenig hilfreich gewesen, sagt Dethleff: Sie sei damit beschäftigt gewesen, eine Soldaritätsdemonstration von rund 50 Antirassisten zu kesseln. „Die Stimmung rund um die Unterkunft ist merklich angespannt. Einige Nazis wohnen direkt gegenüber“. Seit Mittwoch kursieren in Dresden zudem Flyer, die dem Aufruf zu einer Bürgerwehr ähneln. Unter dem Titel „Dresden wird sicherste Stadt Deutschlands“ wird moniert, das Sicherheitsgefühl habe abgenommen, Ladendiebstahl sowie Drogenhandel zugenommen – und aufgerufen: „Zeigen wir den Kriminellen, dass wir deren Aktivitäten nicht hinnehmen werden“.
Sächsische Linken-Politikerin erhält Drohbrief
Die stellvertretende Kreisvorsitzende der Linken in Mittelsachsen, Marika Tändler-Walenta, hat in der vergangenen Woche ein Schreiben mit einer ihrer Ansicht nach klaren Morddrohung erhalten. Darin heißt es: „Kann man für solches Viehzeug wie Sie nicht nochmal die Öfen in Buchenwald aktivieren? Linkes Drecks-pack“. Der Brief hat keinen Absender. Die Politikerin vermutet aber, dass er aus dem Raum Mittelsachsen verschickt wurde, da er mit einer Briefmarke vom 250. Jubiläum der Bergakademie Freiberg versehen ist.Dass sie Nachrichten mit Beleidigungen und wüsten Beschimpfungen erhalte, sei für sie nicht neu. Marika Tändler-Walenta: „Aber dieser Brief hat eine weitergehende Qualität“. Sie habe Strafanzeige gestellt. Marika Tändler-Walenta ist nicht die einzige Politikerin aus Mittelsachsen, die sich relativ regelmäßig mit Beleidigungen, Beschimpfungen und Bedrohungen konfrontiert sieht. Auch der SPD-Kreisvorsitzende und Döbelner Landtagsabgeordnete Henning Homann muss sich damit auseinandersetzen. Entsprechende Schreiben kämen per Post, E-Mail und via Facebook in seinem Landtagsbüro an. „Ein regelrechter Schwall kommt an, wenn ich meine klare Meinung – zum Beispiel gegen Rassismus – geäußert habe“, erzählte Homann.
http://www.sz-online.de/nachrichten/linken-politikerin-erhaelt-ueble-beleidigung-3415983.html
„Identitäre“ stürmten Vorlesung an der Universität Klagenfurt
Eine Gruppe von „Identitären“ hat am Donnerstagnachmittag eine Vorlesung an der Universität Klagenfurt gestürmt. Wie Rektor Oliver Vitouch am Abend erklärte, war eine Gruppe von zehn teils verkleideten Männern mit Kamera und Megafon in den Hörsaal gekommen. Der Rektor forderte die Männer zum Gehen auf, sie verließen den Saal aber erst, nachdem er die Polizei gerufen hatte.Vitouch wollte einen der Männer festhalten, wurde daraufhin bedroht und erhielt einen „leicht verschmerzbaren Schlag in die Magengrube“, wie er erklärte. Auf ihrer Facebook-Seite prahlte die rechtsextreme Gruppierung, dass man während Ringvorlesung zum Thema Flucht und Asyl den Hörsaal betreten hat und dabei ein großes Transparent mit der Aufschrift „Integration ist eine Lüge“ empor hielt. Die Störer waren auf unterschiedliche Weise verkleidet. Einer hatte sich laut Rektor Vitouch ein mittelalterliches Holzjoch umgeschnallt, ein anderer trug eine Burka. Nach Angaben der Polizei inszenierte die Gruppe in dem Hörsaal mit Steinen aus Styropor eine Steinigung.Es war nicht die erste Aktion der „Identitären Bewegung“ an einer österreichischen Universität. Vor zwei Monaten haben 30 bis 40 „Identitäre“ eine Aufführung des Elfriede-Jelinek-Stücks „Die Schutzbefohlenen“ im Audimax der Wiener Universität gestört. Sie stürmten die Bühne, entrollten Transparente und Fahnen. Außerdem wurden Flugblätter mit dem Text „Multikulti tötet“ in das etwa 700 Personen umfassende Publikum geschmissen und Kunstblut verspritzt.
13.06.2016
16-jähriger Geflüchteter in Osterburg verprügelt
Ein 16-jähriger Geflüchteter wurde in Osterburg (Sachse-Anhalt) von zwei unbekannten Tätern angegriffen. Sie umklammerten den jungen Mann und schlugen ihm mit der Faust ins Gesicht. Die Tat geschah bereits am 30. Mai, wie die Polizei am Freitag mitteilte.Der syrische Geflüchtete war gegen 7.20 Uhr auf dem Gelände des Osterburger Busbahnhofes unterwegs, als er von zwei unbekannten Männern angegriffen und geschlagen wurde. Nach bisherigen Erkenntnissen begegneten die beiden Täter dem Jungen auf offener Straße und beleidigten ihn zunächst. Anschließend wurde der Syrer umklammert und ihm mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Dann ließen die Täter von ihm ab und flüchteten. Die Täter sollen zwischen 17 und 18 Jahren alt sein.
Rassistischer Angriff in Eichwalde
Während des „Rosenfestes“ in Eichwalde (Brandenburg) soll es nach Angaben der Polizei zu einem rassistischen Übergriff gekommen sein. Demnach soll am Rande des Festes in der Nacht von Freitag auf Samstag ein dunkelhäutiger Mann von mehreren Tatverdächtigten zusammengeschlagen und wegen seiner vermeintlichen Herkunft beleidigt worden sein. Die Polizei konnte zwei Tatverdächtige im Alter von 16 und 17 Jahren ermitteln.
http://www.maz-online.de/Lokales/Dahme-Spreewald/Zwei-Massenschlaegereien-in-Eichwalde
14.06.2016
Lingen: Mann schießt mit Luftgewehr auf Flüchtlinge
In Lingen (Niedersachsen) wurden ein Syrer und ein 5-jähriges Mädchen aus Mazedonien vor ihrem Flüchtlingsheim beschossen. Der Schütze, ein 21-jähriger Mann benutzte ein Luftgewehr. Nach Polizeiangaben zielte er von seiner Wohnung aus auf das nahe gelegene Heim. Ein fünfjähriges Mädchen aus Mazedonien und ein 18-jähriger Syrer, die sich außerhalb des Gebäudes aufhielten, seien leicht am Bein verletzt worden. Sie mussten im Krankenhaus behandelt werden.Der Angriff ereignete sich bereits am Sonntag. Laut Polizei hatte sich zunächst die Mutter des Mädchens wegen der Beinverletzung ihrer Tochter bei der Polizei gemeldet. Sie habe geglaubt, ihr Kind sei von Unbekannten mit Steinen oder Sand beworfen worden. Später habe dann ein Zeuge beobachtet, wie aus dem Fenster im dritten Stock eines Wohnhauses in 40 Metern Entfernung geschossen wurde. Dabei sei dann der 18-Jährige verletzt worden.Die Polizei stürmte daraufhin die Wohnung des Schützen und beschlagnahmte ein Luftgewehr samt Munition. Sie sah jedoch keine Haftgründe vorliegen und beließ den Mann auf freiem Fuß. Es sei aber keine Tötungsabsicht nachweisbar und weder von einer Wiederholungsgefahr noch von einer Fluchtgefahr auszugehen.
Stuttgart: Fußballfans schießen auf Schwarzen Deutschen
Ein dunkelhäutiger 21-Jähriger ist in der Innenstadt unterwegs, als mit einer Schreckschusspistole aus einem Auto heraus auf ihn gefeuert wird. Die Schützen sollen Deutschland-Trikots getragen und „Lauf, Schwarzer!“ gebrüllt haben. Wie die Polizei mitteilt, wollte ein 21 Jahre alter dunkelhäutiger Deutscher gegen 23 Uhr eine Kreuzung überqueren, als ein Kleinwagen herangefahren kam. Dessen Fahrer richtete durch das geöffnete Fenster plötzlich eine Waffe auf den 21-Jährigen und feuerte sie mit dem besagten Ruf mehrmals ab.
Jena: Geflüchtete rassistisch beschimpft und mit Steinen beworfen
Wie die Polizei mitteilt, wurden am Samstagabend in Jena zwei Männer aus dem Irak (23) und Algerien (35) rassistisch beschimpft und es wurde ein Stein nach ihnen geworfen. Die beiden Geflüchteten blieben unverletzt. Die Polizei konnte die Angreifer etwa einer halben Stunde nach der Tat stellen und den 35 Jahre alten mutmaßlichen Steinewerfer identifizieren. Ein Atemalkoholtest ergab bei ihm 1,6 Promille.Die Polizei kam in der selben Nacht um 0.45 Uhr noch einmal zum Einsatz, als die Personengruppe um den vermuteten Steinwerfer im Steinweg von fünf bis sechs schwarz gekleideten und vermummten Personen angegriffen wurde. Hierbei wurden laut Polizei der 35-Jährige sowie ein 23-Jähriger verletzt.Nach der Attacke gab es am Sonntag in der Jenaer Innenstadt eine spontane Solidaritätsdemo für die Asylbewerber. Es beteiligten sich etwa 100 Menschen.
15.06.2016
Anschlagsserie in Berlin Marzahn-Hellersdorf? Flüchtlingstreff und SPD-Büro betroffen
In Marzahn-Hellersdorf ist gestern eine „Begegnungsstätte für Geflüchtete und Anwohner“ in der Schneeberger Straße attackiert worden. Unbekannte warfen nach Angaben einer Polizeisprecherin einen harten Gegenstand gegen die Eingangstür des Ladenlokals. Die Tür wurde beschädigt. Ob es einen rassistischen oder rechtsradikalen Hintergrund gebe oder ob Jugendliche einfach randalierten, sei derzeit völlig unklar.
Eine SPD-Kreisgeschäftsstelle in Berlin-Marzahn wurde bereits in der vergangenen Woche angegriffen: „Das Maas ist voll“, stand da an der Wand der, eine Drohung gegen den Justizminister, der sich wiederholt mit der rechten Szene angelegt hat. Farbbeutel hatten rote Flecken hinterlassen, eine Scheibe war eingeschlagen. Die dritte Attacke in anderthalb Jahren.Autonome Nationalisten bedrohten zudem öffentlich den linken Jugendclub La Casa in Hellersdorf mit der Botschaft: „fühlt euch nicht zu sicher“. Die Polizei hat die Sache im Blick.
http://www.tagesspiegel.de/berlin/marzahn-hellersdorf-wenn-die-nazis-nebenan-sind/13734428.html
Leizen (Meck-Pomm): Rassistische Parolen am Schloss
Das Schloss in Leizen soll zu einem Kinderhotel umgebaut werden. Am Wochenende wurde das historische Gebäude mit volksverhetzenden Parolen beschmiert. ie die Polizei jetzt mitteilte, befindet sich das Schloss derzeit im Umbau, so dass der Schriftzug erst am Montag entdeckt wurde. Unbekannten Täter hatten sich laut Polizeiinformationen Zutritt zu einer Treppe verschafft, die sich am Giebel des Gebäudes befindet. Auf der Innenseite des Treppentores wurde der Schriftzug angebracht, dazu wurde silbergraue Farbe benutzt. Darüber hinaus wurden auch Fenster mit volksverhetzenden Worten beschmiert.
http://www.nordkurier.de/mueritz/buergermeisterin-entsetzt-ueber-schmierereien-1423213206.html
16.06.2016
Wolgast (Meck-Pomm): Rauchfackel in Fenster von Geflüchtetenunterkunft geworfen
Unbekannte Täter haben eine Rauchfackel in einen Gebetsraum eines Asylbewerberheims in Wolgast (Landkreis Vorpommern-Greifswald) geworfen. Als die Fackel am Mittwochabend durch das offene Fenster geworfen wurde, waren gerade 13 Flüchtlinge aus Syrien beim Beten, wie das Polizeipräsidium Neubrandenburg am Donnerstag mitteilte. Der Staatsschutz habe die Ermittlungen wegen eines möglichen politischen Hintergrundes der Tat aufgenommen. Die Fackel entzündete sich nicht – verletzt wurde daher niemand. Bei der Rauchfackel handelte es sich laut Polizei um Pyrotechnik, die auch auf Schiffen als Signal verwendet wird. Etwa anderthalb Stunden später zündeten Unbekannte eine Rakete auf einem Hinterhof des Wohngebietes, in dem sich die Flüchtlingsunterkunft befindet.
Rechter Vorfall im Bremer Weserstadion
Der Verein Fan-Projekt Bremen macht einen Vorfall am Bremer Weser-Stadion öffentlich und vermutet einen rechten Hintergrund. Demnach soll eine elfköpfige Gruppe vermummt, mit grün-weißen Sturmmasken und in schwarzer Kleidung vor dem Saal des Weserstadions posiert haben. Die Unbekannten sollen sich am Sonntag, 12. Juni, morgens gegen 7 Uhr, auch fotografiert und Aufkleber mit dem Schriftzug „Fuck Refugees“ rund um das Stadion auf Wände geklebt haben. Dass es zu einem Vorfall kam, bestätigen die Sprecher von Polizei und Innenbehörde. Brisanz entwickelt die Situation vor dem Hintergrund, dass ab 9 Uhr ein Fußballturnier unter dem Titel „Welcome Friends“ ausgetragen wurde. Das Fan-Projekt Bremen engagiert sich laut eigenen Angaben seit 2006 in der Flüchtlingshilfe. Der Verein geht mit dem Vorfall an die Öffentlichkeit, weil gerade in letzter Zeit die Aktivitäten von Rechtsextremisten in Bremen wieder zugenommen hätten. Das zeige auch das Beispiel der Mahnmal-Schändung an der Gedenkstätte Bunker Valentin in Bremen-Nord, heißt es in der Mittteilung.
17.06.2016
Jugendliche schlagen mit Holzlatten auf Syrer ein und rufen rassistische Parolen
In Dessau-Rosslau ist es am Dienstag zu einem gewalttätigen Übergriff auf zwei Syrer gekommen. Zwei 15 und 17 Jahre alte Deutsche schlugen mit Holzlatten auf ihre 17 und 22 Jahre alten Opfer ein und riefen dabei rassistische Parolen. Beide polizeilich bekannten Angreifer seien betrunken gewesen. Einer der Syrer versuchte, mit seinem Fahrrad die Schläge abzuwehren. Er erlitt aber Verletzungen an Hand, Bauch und Rücken. Auch der 17 Jahre alte Angreifer erlitt Verletzungen an der Hand und wurde stationär behandelt.
Berlin: Muslimischer Taxifahrer attackiert
Montagnacht gegen 22:30 Uhr wurde ein muslimischer Taxifahrer türkischer Herkunft in Berlin-Charlottenburg von einem Fahrgast islamfeindlich beschimpft und anschließend sogar attackiert. Ausdrücke wie „Scheiß-Muslime, verlass Deutschland“ und „Scheiß Terroristen“ seien gefallen. Als der 34-jährige Taxifahrer dann anhielt und den bisher unbekannten Täter aufforderte sein Auto zu verlassen, griff dieser seinen Chauffeur an, indem er ihn gewaltsam am Hals packte. Nach einer kurzen Rangelei verschwand der unbekannte Täter. Der Taxifahrer alarmierte die Polizei. Nun ermittelt der Staatsschutz, aufgrund volksverhetzender Aussagen in diesem Fall.
http://www.islamiq.de/2016/06/16/muslimischer-taxifahrer-attackiert/
Reutlingen: Mann zeigt Hitlergruß, ruft rassistische Parolen und kassiert Schläge
In Reutlingen hat am Montag ein Mann Passanten angepöbelt, die er offenbar für Ausländer hielt. Der laut Polizeibericht erheblich unter Alkoholeinfluss stehende Mann gab dabei mehrfach verbal und mit erhobenem Arm den Hitlergruß von sich. Als ein 18-Jähriger eingriff und den 42-Jährigen zur Rede stellte, kam es zwischen den beiden Männern zum Streit. Nach derzeitigem Stand soll der Ältere versucht haben, den Jüngeren anzugreifen, wonach der 18-Jährige seinen Kontrahenten mit der Faust zu Boden schlug und anschließend den Rettungsdienst und Notarzt alarmierte.
http://www.neckar-chronik.de/Nachrichten/Pruegelei-miteinem-Neo-Nazi-291978.html
Russische Hooligans verprügeln Spanier in Köln
Russische Hooligans haben am Donnerstag in Köln drei Spanier angegriffen und verprügelt. Nach Polizeiangaben schlugen die Russen auf die beiden Männer und die Frau ein, als diese Aufkleber einer linksgerichteten Bewegung auf der Domplatte verteilten. Einer der angegriffenen Spanier erlitt einen Nasenbeinbruch, der andere wurde leicht verletzt. Zivilfahnder nahmen sechs Männer fest, ein weiterer soll auf der Flucht sein.Die Hooligans sollen einer russischen Gruppe angehören. Sie waren auf dem Rückweg in ihre Heimatstadt Moskau, in ihren Taschen fanden die Polizisten Eintrittskarten für das EM-Spiel England-Russland. »Wir wissen aber nicht, ob sie dort auch waren oder zuvor ausgewiesen wurden«, sagte ein Polizeisprecher. Die Gruppe soll mindestens eine Nacht in Köln festgehalten werden.
20.06.2016
Berlin: Frau reißt 13-Jähriger Kopftuch herunter
Eine Unbekannte beleidigte eine 13-Jährige am Sonnabend rassistisch in Berlin-Haselhorst. Den Aussagen des Mädchens und ihrer 14-jährigen Freundin zufolge soll sie eine unbekannte Frau auf der Rolltreppe am U-Bahnhof Haselhorst erst beleidigt und ihr anschließend das Tuch vom Kopf gerissen haben. Danach verließ die Frau den U-Bahnhof. Kurz zuvor war die Rolltreppe stehen geblieben, die Frau gab den beiden Mädchen die Schuld dafür.
Wunstorf: Böller explodiert an Geflüchteten-Wohnung
In der Nach von Donnerstag auf Freitag, gegen 03:00 Uhr, haben Unbekannte einen sogenannten „Polenböller“ an dem Fenster einer von Flüchtlingen bewohnten Wohnung eines Mehrfamilienhauses in Wunstorf (Noiedersachsen) gezündet. Verletzte hat es nicht gegeben. Bisherigen Ermittlungen zufolge hatte die fünfköpfige Familie gegen 03:00 Uhr einen lauten Knall gehört. Am Morgen stellte der 26-jährige Vater dann Beschädigungen an zwei Fenstern fest und verständigte die Stadt Wunstorf. Außerdem hatten Unbekannte Steine gegen zwei weitere Fenster der selben Wohnung geworfen, eine Scheibe ging dadurch zu Bruch. Es wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion und Sachbeschädigung eingeleitet.
http://www.neuepresse.de/Hannover/Meine-Stadt/Wunstorf-Boeller-explodiert-an-Asylbewerber-Wohnung
Freital: Wieder Drohungen gegen Linken-Stadtrat
Bereits in der Nacth zu Freitag, dem 10. Juni, wurden in Freital zahlreiche Aufkleber verklebt, die Drohungen gegen den Stadtrat der Linksfraktion, Michael Richter, enthalten. Mit Hakenkreuzen, Beleidigungen und damit verbundenen Androhungen wurde dem Stadtrat, als auch anderen Antifaschisten und Flüchtlingshelfer gedroht. Diese Sticker wurden auf die Tür seines Hauses, als auch auf das Büro der LINKEN in Freital geklebt. Weitere Sticker mit Aufschriften wie „N.S.“ oder „Wir wollen keinen Islam“ wurden ebenfalls in Freital in der Nacht verteilt und stammen mutmaßlich von den selben Herstellern. Der Stadtrat hat bereits in der Vergangenheit Morddrohungen erhalten. Außerdem wurde gegen sein Auto bereits ein Sprengstoffanschlag verübt.
Bremen: Bewaffnete Rechte ziehen mit Fackeln über Uni-Campus
Die Bremer Polizei ist am späten Sonnabend mit einem Großaufgebot gegen eine Gruppe aus der rechten Szene vorgegangen, Die Polizei rechnet sie dem Umfeld der Gruppierung „Gemeinsam stark Deutschland“ zu. Die Beamten waren nach Polizeiangaben über Notruf alarmiert worden, dass sich im Bereich des Hochschulrings etwa 30 bis 40 Vermummte angesammelt hatten. Die Personen brannten Fackeln und Pyrotechnik ab und verteilten „Fuck Antifa“-Aufkleber. „Die Personen sind skandierend durch die Straßen im Bereich der Universität Bremen gezogen“, sagte eine Sprecherin der Polizei Bremen. Es wird vermutet, dass die Gruppe sich selbst inszenierte, um die Aufnahmen anschließend ins Internet zu stellen. Mitgeführt hatten sie neben einem Banner mit der Aufschrift „Anti-Antifa“ auch Sturmhauben, Quarzsandhandschuhe und Baseballschläger. Die Polizei beendete die Versammlung mit einem großem Aufgebot. Es wurden 44 Personen in Gewahrsam genommen. Laut Polizeiangaben sind sie der rechten Szene und dem Umfeld der Gruppierung „Gemeinsam stark Deutschland“ zuzuordnen, das eine Abspaltung des rechten Hooligan-Netzwerkes „Hooligans gegen Salafisten (Hogesa)“ ist.
21.06.2016
Volkmarsen (Hessen): Flüchtlings-Wohncontainer brennt aus, Hakenkreuze gesprüht
In der Nach zu Sonntag ist in Volkmarsen (Hessen) ein Wohncontainer, der für den Einzug von Flüchtlingen vorgesehen war, vollständig ausgebrannt. Ob es sich bei dem Brand um vorsätzliche Brandstiftung handelt, steht nicht fest. Die Container wurden von der Stadt Volkmarsen gekauft, um Flüchtlingen eine menschenwürdige Unterkunft zu bieten. Sie waren bereits bezugsfertig. Eine politische Motivation der Tat ist wahrscheinlich: Auf einer Steintreppe in unmittelbarer Nähe zu den Wohncontainern sind Hakenkreuze auf Steine gesprüht worden. Ein großes Loch im Maschendrahtzaun wirft ebenfalls Fragen auf. Die Polizei wollte zu dem Brand keine Auskunft geben.
Driedorf (Hessen): Halle neben Asylbewerber-Häusern niedergebrannt
Eine Halle im mittelhessischen Driedorf ist am Sonntag in Brand geraten. Auf dem Gelände sind junge Asylsuchende untergebracht. Die Feuerwehr rückte mit 80 Einsatzkräften aus. Die Halle sei kontrolliert abgebrannt worden, sagte der Polizeisprecher. Der Einsatz war demnach gegen 8 Uhr beendet. Schadenshöhe und Ursache des Feuers seien noch unklar. Brandstiftung werde aber nicht ausgeschlossen. Nicht direkt in der Turnhalle, aber in Häusern auf dem Gelände des früheren Ferienlagers sind den Angaben des Sprechers zufolge minderjährige Asylsuchende untergebracht. Wie viele konnte er nicht sagen. Verletzt wurde bei dem Brand niemand.
Leinfelden-Echterdingen: Geflüchteter von Heim-Securitys verprügelt
Die Polizei hat Ermittlungen gegen Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes in Leinfelden-Echterdingen (Kreis Esslingen, Baden-Württemberg) aufgenommen, die am Sonntag einen Geflüchteten verprügelt haben sollen. Wie die Beamten melden, war es zwischen einem 28-jährigen Asylbewerber und einem Security-Mitarbeiter bereits am Samstag aus bislang ungeklärter Ursache zu einem Streit gekommen. Am Sonntag soll demnach ein Security-Mitarbeiter den Bewohner der Unterkunft mit drei weiteren Mitarbeitern abgepasst haben. Die zunächst verbal ausgefochtenen Streitigkeiten mündeten dann schnell in Handgreiflichkeiten. Alle vier sollen den 28-Jährigen nicht nur beleidigt, sondern auch geschlagen und zu Boden geworfen haben. Erst als er verletzt am Boden lag, ließen sie von ihm ab. Der 28-jährige musste mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden, wo er ambulant behandelt wurde. Alle vier Tatverdächtigen sind den derzeitigen Erkenntnissen zufolge nach dem Bekanntwerden des Vorfalls entlassen worden. Die Ermittlungen zu den genauen Hintergründen der Tat und den einzelnen Tatbeteiligungen dauern an.
Kreis Konstanz: Mann bedroht zwei Geflüchtete mit Messer
Im Kreis Konstanz sind am vergangenen Samstag zwei Geflüchtete von einem anderen Mann mit Messern bedroht worden. Das teilt die Polizei mit. Nachdem einer der Geflüchteter in Folge eines Streites mit zwei Unbekannten versuchte, mit seinem Mobiltelefon die Polizei zu rufen, zog einer der hinzugekommenen Männer ein Messer aus seiner Hosentasche und drohte damit. Er wurde von mehreren Personen festgehalten und daran gehindert, die zwei Asylbewerber anzugreifen. Daraufhin ging der Mann in den Imbiss und holte ein größeres Messer. Erneut bedrohte er die Asylbewerber, erneut hinderten ihn umstehende Personen daran, jemanden zu verletzen. Daraufhin entfernten sich die zwei jungen Asylbewerber, erklärt die Polizei.
Reichenhaller bedroht vierköpfige Familie aus dem Kongo
Am vergangenen Samstag Nachmittag bedrohte ein 38-jähriger Mann in Bad Reichenhall (Bayern) eine kongolesische Familie mit einem Messer. Als er auf die vierköpfige Familie traf, band er seinen Hund an einem Gartenzaun fest und zog ein mitgeführtes Küchenmesser. Mit diesem und deutlichen Gesten bedrohte er die in Bad Reichenhall wohnende, kongolesischen Erwachsenen im Alter von 36 und 37 Jahren mit ihren beiden ein- und zweijährigen Kindern. Die Familie nahm die Kinder und flüchtete sofort in ein angrenzendes Mehrfamilienhaus. Der Täter ließ daraufhin von der Familie ab.
Nazipropaganda in Freital: „BRD=Volkstod“
In Freital wurden am Samstag gegen 6.30 Uhr zwei verdächtige Holzkreuze sicher gestellt. Eines befand sich in einem Blumenkasten vor dem Rathaus auf der Dresdner Straße. Es trug die Aufschrift „BRD=Volkstod“. Ein weiteres Kreuz wurde vor einem ehemaligen Kindergarten auf der Dresdner Straße festgestellt. Es trug die Aufschrift „Deutsches Volk“. Zudem wurden laut Polizeiangaben Fenster des leer stehenden Gebäudes eingeschmissen. Die Polizei hat die Ermittlung wegen Verunglimpfung des Staates und seiner Symbole sowie wegen Sachbeschädigung aufgenommen.
Berlin-Wedding: Mann schreit Nazi-Parolen vom Balkon
Zum ersten Mal kam die Polizei gegen 19.45 Uhr im Berliner Stadtteil Wedding. Ein 39-Jähriger hatte rechte Parolen von seinem Balkon gebrüllt und die Nachbarn alarmierten die Polizei. Der Mann stimmte einem Atemalkoholtest zu – er hatte 1,7 Promille. Als die Beamten seine Daten aufnahmen, beleidigte er einen der Polizisten rassistisch.Einige Stunden darauf riefen die Nachbarn erneut die Polizei, wieder stand der Mann auf seinem Balkon und schrie rechte Parolen. Er öffnete der Polizei die Türe nicht, da die Beamten aber seine Daten bereits vom erstem Besuch hatten, stellten sie erneut Strafanzeige.
22.06.2016
Brandanschlagsserie auf Autos in Berlin hatte rassistisches Motiv
Vom 20. Mai bis zum 12. Juni – innerhalb von nur dreieinhalb Wochen – soll Florian M. in Oberschöneweide zehn Autos und Kleintransporter mit ausländischen Kennzeichen abgefackelt haben. Abgesehen hatte er es vor allem auf polnische Wagen. Dabei griffen die Flammen auf zehn weitere Autos über.Für die Berliner Polizei ein schneller Fahndungserfolg: Anfang Juni übernahm der Staatsschutz die Ermittlungen, wenige Tage später – am 12. Juni – wurde Florian M. erwischt, als er erneut zwei Autos anzündete.Ein Kripo-Fahnder der Direktion 6: „Er passte genau auf die von den Kollegen erstellte Personenbeschreibung.“ Reste von Grillanzündern und ein Feuerzeug steckten in seiner Bauchtasche.Die Polizei durchsuchte noch in der Nacht seine Wohnung, fand 198 Aufkleber der NPD mit der Aufschrift „Asylflut stoppen“. In der Vernehmung gab er zu, dass er auch versucht hatte, ein rumänisches Fahrzeug anzuzünden.
29 Hakenkreuze bei abgebrannter Flüchtlingsunterkunft
Zwei Tage nach dem Brand eines für Flüchtlinge gedachten Wohncontainers am Stadtrand von Volkmarsen (Landkreis Waldeck-Frankenberg) ist die Brandursache weiter unklar. Man vermute einen technischen Defekt oder Brandstiftung als Ursache des Feuers, sagte ein Polizeisprecher.Der Sprecher bestätigte, dass in der Nähe des Brandorts rechte Symbole gefunden worden: An einer Treppe zur rund 150 Meter entfernt gelegenen Kugelsburg seien 29 mit schwarzer Farbe gesprühte Hakenkreuze entdeckt worden.
Berlin-Friedrichshain: Rassistische Beleidigungen und Hitergruß
Ein 26-jähriger Tatverdächtiger soll bei einem Streit mit einem 31-Jährigen im Berliner Stadtteil Friedrichshain den rechten Arm zum sogenannten „Deutschen Gruß“ gehoben und anschließend rechtsradikale Parolen gerufen haben. Alarmierte Polizisten nahmen den 26-Jährigen fest.
23.06.2016
Antisemitischer Angriff in Berlin-Treptow
Im Berliner Stadtteil Alt-Treptow hat es einen antisemitischen Angriff gegeben. Wie die Polizei mitteilte, sprachen am Dienstagabend drei Männer einen 21-jährigen bei einer Grünanlage an der Puschkinallee auf seine Kippa an. Erst beleidigten sie ihn, anschließend begann einer der Täter zu schlagen und zu treten. Das Opfer wurde leicht verletzt. Die Täter entkamen.
http://www.rbb-online.de/panorama/beitrag/2016/06/Antisemitischer-Uebergriff-Treptow.html
Reutlingen: Rassistischer Angriff auf Schwarzen Deutschen nach EM-Spiel
Nach dem Sieg der deutschen Nationalelf gegen Nordirland ist es am Dienstagabend in Reutlingen zu einer rassistischen Straftat gekommen. Wie die Polizei meldet, waren sowohl ein schwarzer 19-Jähriger als auch ein betrunkener und polizeibekannter 24-jähriger zusammen mit Anderen gegen 20.15 Uhr auf einem Parkplatz. Der 24-Jährige und seine zwei 19 sowie 26 Jahre alten Begleiter sollen dabei den 19-Jährigen mit rassistischen Äußerungen beleidigt haben.Als der junge Mann Schutz bei Bekannten suchte, kam es zum Streit zwischen den beiden Gruppierungen, bei dem auch das Auto der Beschuldigten bespuckt worden sein soll. Als die drei Verdächtigen ausstiegen, soll der 24-Jährige dem 19-Jährigen einen Kopfstoß versetzt und außerdem den Hiltergruß gezeigt haben.
Unbekannter legt Schweinekopf vor türkischen Supermarkt in Würzburg
In Würzburg hat eine mutmaßlich islamfeindliche Straftat stattgefunden. In der Nacht zu Montag soll ein Unbekannter einen halben Schweinekopf vor einem türkischen Supermarkt in Würzburg abgelegt haben. Nach Angaben der Polizei wurde der abgetrennte halbe Kopf zwischen 0.30 Uhr und 6.00 vor das Geschäft gelegt.Die Besitzer des Ladens entdeckten den Kadaver und alarmierten die Polizei. Die Ermittler schlossen rassistische Motive nicht aus, die Hintergründe der Tat seien aber noch unklar. Ein islamfeindlicher Hintergrund steht im Raum, da Muslime kein Schweinefleisch essen und es im Islam als unreines Tier gilt.Es wäre nicht der erste islamfeindliche Angriff dieser Art. Zuletzt wurde unter dem Titel „Halal-Challenge“ eine islamfeindliche Aktion ins Leben gerufen. Dabei haben sich Pegida-Mitglieder dabei gefilmt, wie sie Schweinefleisch neben Halal-Fleisch für Muslime gelegt haben.
http://www.islamiq.de/2016/06/22/unbekannter-legt-schweinekopf-vor-tuerkischen-supermarkt/
Frankfurt: Porträt des toten Flüchtlingsjungen Alan Kurdi mit rechten Parolen beschmiert
Unbekannte schänden in Frankfurt das Porträt des im Mittelmeer ertrunkenen Flüchtlingsjungen Alan Kurdi. Die Künstler vermuten Rechtsradikale hinter den Schmierereien: „Grenzen retten Leben“ wurde über das Bild geschmiert.Zum zweiten Mal innerhalb von nur drei Monaten ist das riesiges Wandgemälde, das Oguz Sen mit seinem Kollegen Justus Becker auf einer städtischen Mauer im Frankfurter Osthafen geschaffen hat, schwer beschädigt worden.Das 20 mal sechs Meter große Bild, das im März in Frankfurt und der ganzen Welt für Aufsehen gesorgt hatte, zeigt Alan Kurdi, den drei Jahre alten syrischen Flüchtlingsjungen, der Anfang September vergangenen Jahres im Mittelmeer ertrunken war. Das Boot, mit dem das Kind und seine Familie vom türkischen Bodrum aus zur griechischen Insel Kos fliehen wollten, war gekentert. Die Fotos vom leblosen Körper des kleinen Alan waren von Zeitungen und Nachrichtenseiten verbreitet worden und hatten eine weltweite Welle der Betroffenheit ausgelöst.
24.06.2016
Mühlhausen: Betrunkene Deutsche pöbeln und treten Eritreer gegen den Kopf
Kurz vor 22 Uhr am Donnerstagabend griffen in Mühlhausen (Thüringen) angetrunkene Deutsche eine Gruppe Eritreer an, die vor der Stadtmauer auf einer Bank saßen.Der Mann ging zusammen mit einem Kumpel und einem Hund, sichtlich angetrunken, auf die Männer zu und beschimpfte diese zunächst. In der Folge lief der Angetrunkene auf einen der Eritreer zu und trat ihm gegen den Kopf.Der junge Mann sackte zusammen und fiel von der Bank. Die anderen Anwesenden hielten den Angreifer zurück. Dieser löste sich und verließ mit seinem Kumpel die Stadtmauer, noch ehe die Polizei eintraf. Der junge Eritreer musste mit einer Verletzung am Auge im Krankenhaus behandelt werden.
Rassistische Parolen ins Fundament einer Geflüchtetenunterkunft geritzt
Unbekannte Täter haben in der Nacht zum Mittwoch rassistische Parolen in das frisch gegossene Betonfundament einer künftigen Asylunterkunft in Thierhaupten (Bayern) geritzt. Außerdem wurden Steine in ein Abflussrohr geworfen, die dieses verstopften.
http://www.augsburger-allgemeine.de/augsburg-land/Fremdenfeindliche-Schmiererei-id38228367.html
27.06.2016
Lichtenstein (Sachsen): Jugendliche schlagen auf Familie ein, rufen „Sieg Heil“
Eine Gruppe von Jugendlichen hat am Samstag, kurz vor Mitternacht, in Lichtenstein (Sachsen) auf eine Familie eingeschlagen und sie verletzt. Wie die Polizei informierte, waren die zwei jungen Männer und drei jungen Frauen lärmend unterwegs und hatten zunächst auf einen geparkten VW geschlagen.Als der 55-jähriger Besitzer des Wagens mit seiner Frau und seiner Tochter hinzukam, kam es zu einer verbalen Auseinandersetzung. Schließlich schlugen die Jugendlichen auf die drei ein. Einer der Unbekannten zeigte zudem den Hitlergruß und rief „Sieg heil“. Die Gruppe lief anschließend davon.
„Lüge“: Mahnmal zu Deportationen in Berlin-Moabit beschmiert
Unbekannte haben in Berlin-Moabit ein Mahnmal zur Erinnerung an die von den Nazis deportierten Juden beschmiert. Mehrfach war „Lüge“ zu lesen, wie eine Polizeisprecherin sagte. Ein Passant hatte die Sachbeschädigungen an dem Mahnmal in am Freitag entdeckt. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt.
28.06.2016
Gruppe greift Geflüchtete in Frankfurt Oder an
In Frankfurt (Oder) sind zwei Geflüchtete von rund zehn Personen angegriffen worden. Die Polizei teilte mit, die Männer aus dem nordafrikanischen Eritrea seien in der Nacht zu Samstag unterwegs gewesen, als sich ihnen die Gruppe in den Weg stellte. Sie hätten die Flüchtlinge zu Boden geworfen. Dabei hätten die Eritreer Schürfwunden erlitten.Die von Zeugen gerufene Polizei nahm einen Tatverdächtigen fest, der wegen Körperverletzung bekannt ist.
Freital: Rathaus mit Hakenkreuzungen und Drohungen beschmiert
In Freital haben Unbekannte erneut das Rathaus in Freital-Potschappel beschmiert. Am Wochenende malten sie mit grüner Farbe ein Hakenkreuz auf die Hauswand. Zudem wurde der Freitaler Bürgermeister in einem Spruch bedroht. Nach unseren Informationen wurde „Rumberg töten“ auf die Fassade geschmiert. Der Oberbürgermeister ist entsetzt, teilte seine Referentin mit. Man habe den Spruch bereits beseitigt und Anzeige erstattet. Rumberg gehört selbst zu den konsequenten Verharmlosern des Freitaler Naziproblems. In Interviews hat er wiederholt die Presseberichterstattung über den Ort in Sachsen als „Rufmord“ bezeichnet. („Eine Neonaziszene, wie man sie klischeehaft aus dem 1990ern kennt, gibt es aus unserer Sicht nicht. (…) Die Diskrepanz zwischen dem, was unsere Stadt tatsächlich ausmacht und dem, was die Medien unserer Stadt sowie der gesamten Bürgerschaft unterstellen, ist sehr gewaltig.“)
Das damalige Interview mit Freitals Bürgermeister zum Nachlesen: http://www.sz-online.de/nachrichten/das-grenzt-an-verleumdung-3385595.html
Hitlergruß und Sexuelle Übergriffe auf der Fanmeile in Berlin angezeigt
Nach dem Public Viewing auf der Fanmeile in Berlin zum Achtelfinalspiel am Sonntag ist bei der Polizei in 17 Fällen Anzeige erstattet worden. Unter anderem handele es sich um drei Fälle der „Beleidigung auf sexueller Grundlage“, teilte die Polizei am Montag auf Nachfrage mit. Eine 14-Jährige habe angegeben, aus einer Gruppe von Männern an der Brust und am Hinterteil angefasst worden zu sein. Eine weitere Frau erstattete Anzeige gegen Unbekannt, weil auch sie am Hintern betatscht worden sei. Gleich mehrere Personen meldeten einen 76 Jahre alten Mann, der auf der Straße des 17. Juni „mit einem Dildo durch die Menge gelaufen ist“, sagte die Polizeisprecherin.Außerdem haben die Beamten die Personalien eines Mannes aufgenommen, der den sogenannten „Deutschen Gruß“ gezeigt haben soll. Das ist als „Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen“ strafbar. Es ist nicht der erste derartige Vorfall bei der laufenden EM.
29.06.2016
Hitlergruß und versuchte Schläge am Badesee – 67-Jähriger Berliner festgenommen
Die Polizei hat am Dienstagmittag in Berlin-Nikolassee einen 67-Jähriggen auf einer Badewiese festgenommen, wie sie am Abend mitteilte. Der Mann soll gegen 12 Uhr den Hitlergruß gezeigt und „verbotene Parolen“ gerufen haben. Zudem versuchte er, einen 16-Jährigen mit einer Bierflasche zu schlagen.
Antisemitische Hass-Propaganda: Immer wieder sonntags in einem Berliner Park
Im Park am Gleisdreieck in Berlin-Kreuzberg wurde im Mai an drei Sonntagen antisemitische Propaganda offen ausgelegt. Bei dem Material, das der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) vorliegt, handelt es sich um laminierte antisemitische Karikaturen und dutzende CDs mit Bildern, Texten und Filmen. Insgesamt konnten sechs unterschiedliche CDs identifiziert werden. Die CDs enthalten mehrere Ordner, die als Kapitel zu verstehen sind. Sie enthalten Filme, Zeitdokumente, eigene Texte und antisemitische Bilder. So findet sich beispielsweise in dem Ordner „Adolf und die Schatzräuber“ findet sich die Originalaufnahme einer Rede von Hitler im Jahr 1939. Diese ist an Franklin Roosevelt adressiert und beschreibt einen möglichen Angriff auf das britische Protektorat Palästina als Befreiung der dortigen arabischen Bevölkerung. Unter der Rubrik „Dissidenten“ werden verurteilte Schoa-Leugner_innen wie Ursula Haverbeck und Horst Mahler vorgestellt. Beispielsweise enthält eine CD ein Grußwort Haverbecks, in dem sie „den jahrelangen Mythos Auschwitz“ anprangert.Die Informationsstelle RIAS hat mit Unterstützung der meldenden Person Anzeige erstattet.
https://www.facebook.com/AntisemitismusRechercheBerlin/posts/1652433081745040
Mit Israel-Fahne auf der Fanmeile: Bespuckt, bedroht und beschimpft
Wenn es beim Flaggezeigen auf der Fanmeile tatsächlich nur um sportlichen Wettkampf und gemeinsames Feiern geht, müsste doch auch die israelische Flagge akzeptiert sein, dachten sich unsere Autoren – und machten ganz unterschiedliche Erfahrungen. Zuerst sind da nur abfällige Blicke, getuschelt wird auch. Die erste Beleidigung kommt von einem dünnen Mann im Schweinsteiger-Trikot. Er ruft: „Was soll die Scheißfahne hier?“ Die „Scheißfahne“ hat zwei blaue Streifen auf weißem Grund, in der Mitte prangt der Davidstern. Es ist die Nationalflagge Israels. Bassam, 27, möchte ein Foto machen. Er ist sehr herzlich, berührt die Stoffe. Er sagt: „Ich liebe alle Menschen.“ Bassam ist Flüchtling aus dem Irak, seit sieben Monaten lebt er in einer Steglitzer Turnhalle. Seine Eltern sind in Mossul und können nicht fliehen, die Stadt wird von der Terrormiliz IS kontrolliert. „Wusstest du“, sagt Bassam, „dass es in Mossul eine jüdische Gemeinde gibt?“ Jedenfalls gab es die, bevor der IS kam. Das Foto wird Bassam seiner Familie per Whatsapp schicken. Dann ist da Christopher, 19 Jahre alt, Schüler. Er bezeichnet sich selbst als „eher links“. Die Flagge stört ihn. „Das macht man bei einem Spiel unserer Mannschaft nicht.“ Ob ihn die brasilianische auch empört hätte? „Nö“, sagt er. „Wir wissen doch, welche Verbrechen die Israelis an den Palästinensern begehen.“ Er glaubt, sie hielten „die Araber wie in einem Gefängnis!“ Mit Brasilien sei das nicht vergleichbar. Und sowieso: „Ohne Hitler hätte es Israel nie gegeben!“ Das findet Christopher ungerecht. „Ein Staat für Juden ist doch scheiße, denn das Judentum ist eine Religion und kein Volk.“
30.06.2016
Berlin-Prenzlauer Berg: Hitlergruß, rassistische Beleidigungen und Angriff in der Straßenbahn
Ein 39 Jahre alter Mann aus Israel ist am Dienstagnachmittag in der Straßenbahnlinie 1 in Berlin-Prenzlauer Berg rassistisch beschimpft und angegriffen worden. Der Übergriff ereignete sich um 17.15 Uhr in der Schönhauser Allee. Ein Betrunkener trat auf den Israeli zu, rief „Ausländer raus!“ und „Deutschland den Deutschen!“, zeigte den Hitlergruß und versuchte, den Israeli zu schlagen. Er traf allerdings nicht. Die Polizei nahm einen 32-jährigen Verdächtigen wenig später in der Nähe fest. Der Mann musste Blut für einen Alkoholtest abgeben und kam später wieder auf freien Fuß. Erst in der letzten Woche hatte sich in Berlin-Treptow ein antisemitischer Übergriff ereignet.
Fußballfans gegen Roma: Pöbeleien und ein Polizei-Großeinsatz
Eine angebliche Massenschlägerei in Lörrach (Baden-Württemberg) löste am Sonntagabend einen größeren Polizeieinsatz aus. 100 Beteiligte sollen teilweise mit Messern und Schwertern bewaffnet aufeinander los gegangen sein. Um 21.30 Uhr gingen bei der Polizei mehrere Anrufe ein, in denen mitgeteilt wurde, dass bei der Flüchtlingsunterkunft eine größere Auseinandersetzung im Gange sei. Die Polizei fand bei der Unterkunft alles ruhig vor. Nach Absuche der näheren Umgebung wurde der richtige Tatort gefunden. Der befand sich auf einem unbefestigten Parkplatz nahe der Bahnlinie, auf dem sich derzeit eine größere Gruppe Sinti und Roma aufhalten. Zwischen ihnen und vorbeiziehenden Fußballfans war es aus bislang nicht bekannten Gründen zu Wortgefechten gekommen. Es soll zu Schlägen gekommen sein, die Gruppe der Fußballfans war alkoholisiert.
Auto beschädigt, Hitlergruß gezeigt und „Sieg Heil“ gerufen
Wie die Polizei bereits am 25.06.2016 meldete, hat eine Gruppe von fünf Jugendlichen in Liechtenstein (Sachsen) ein Auto beschädigt. Als die Besitzerfamilie dazu kam, wurde sie von den Jugendlichen angegriffen und leicht verletzt. Die Täter riefen dabei „Sieg Heil“ und zeigten den Hitlergruß.
http://raa-sachsen.de/index.php/chronik-details/lichtenstein.html
Mehr auf netz-gegen-nazis.de
| Alle Chroniken Gewalt & Bedrohung| Hetze gegen Flüchtlinge| Todesopfer rechtsextremer Gewalt