Jeden Tag werden Menschen in Deutschland Opfer rassistischer, antisemitischer und rechtsextremer Gewalt. Zur Illustration der Lage in Deutschland stellen wir monatlich rechtsextreme, rassistische und antisemitische Gewalttaten bundesweit zusammen, die in unserer Presseschau vorkommen – diese Chronik basiert also auf Zeitungsmeldungen. Die Chronik ist damit absolut unvollständig, soll aber das Ausmaß klarmachen und wichtigste Vorkommnisse enthalten.
Für speziell flüchtlingsfeindliche Gewalttaten empfehlen wir die Chronik von Aktion Schutzschild bei www.mut-gegen-rechte-gewalt.de.
Für antisemitische Vorkommnisse empfehlen wir die Chronik der Amadeu Antonio Stiftung.
Diese Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit! Wenn Sie weitere Vorfälle kennen, senden Sie bitte eine Mail an belltowernews@amadeu-antonio-stiftung.de.
02.03.2020
München-Haidhausen: Neonazis attackieren erneut Kloster
Wie schon im Dezember 2019 ist die Mauer einer Klostereinrichtung in Haidhausen mit rechtsextremen Schriften und Symbolen beschmiert worden. Es ist bereits das zweite Mal innerhalb weniger Wochen, dass das Kloster der Salesianer Don Bosco in der Sieboldstraße Ziel rechter Extremisten und Rassisten wurde. Die Täter beschmierten die Fassade des Klosters mit einem Hakenkreuz. Zudem schrieben sie „Combat 18“. Das steht für „Kampfgruppe Adolf Hitler“ – abgeleitet vom ersten und achten Buchstaben des Alphabets. Die Anhänger der Gruppe bereiten sich auf einen „Rassenkrieg“ vor und verherrlichen den Nationalsozialismus. Das Bundesinnenministerium hatte „Combat 18“ Ende Januar verboten.
Bremen und Hanau: Moscheen werden mit rechtsextremen Schreiben bedroht
In Bremen ist ein Drohschreiben mit bislang unbekanntem Pulver in einer Moschee eingegangen. Der Text hat einen rechtsextremen Inhalt. Bereits vor ein paar Tagen hatte es in einer Moschee in Hanau einen ähnlichen Vorfall gegeben. ine Bremer Moschee hat einen Brief mit bisher unbekanntem Pulver und einem Schreiben mit „rechtsextremistischem Inhalt“ erhalten. Das teilte die Polizei am Samstagabend mit. „Wer ihn abgab, wer die Täter sind, das wissen wir noch nicht“, sagte ein Beamter der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Der Staatsschutz habe nun die weiteren Ermittlungen übernommen. An den Formulierungen des Briefes werde aber bereits „klar, in welche Richtung das geht“, hieß es.
03.03.2020
Auf offener Straße: Rechtsextremer Rocker in Cottbus erschossen
Bei einer Schießerei am Puschkinpark starb ein 31-Jähriger auf offener Straße. Rettungskräfte konnten ihn nicht mehr wiederbeleben. Am Sonntagabend ist in Cottbus ein 31-jähriger Mann auf offener Straße erschossen worden. Zeugen hatten am Puschkinpark mehrere Schüsse gehört und einen Verletzten gefunden. Rettungskräfte konnten ihn nicht mehr reanimieren. Der Täter ist auf der Flucht. Bei dem Opfer handelt es sich um den wegen Gewaltdelikten vorbestraften Martin M., er war in der Cottbusser Mischszene aus Rockern, Neonazis und Hooligans aus dem Umfeld des FC Energie Cottbus aktiv. Zuletzt stieg er ins Geschäft mit Nahrungsergänzungsmitteln im Fitnessbereich ein. Daneben war M. Türsteher und trat bei rechtsextremistischen Kampfsportevents auf. Die Sicherheitsbehörden beurteilen die Szene in Cottbus als „toxisches Gebilde“.
- https://www.tagesspiegel.de/berlin/polizei-justiz/auf-offener-strasse-rechtsextremer-rocker-in-cottbus-erschossen/25602812.html
- Zudem gibt es übereinstimmende Medienberichte, wonach es sich bei dem Opfer um einen Mann mit Verbindungen zum Rocker- und Türstehermilieu handeln soll.
- https://www.lr-online.de/nachrichten/brandenburg/schuesse-gehoert_-mann-stirbt-in-cottbusser-park-44238365.html
- https://www.rbb24.de/studiocottbus/panorama/2020/03/cottbus-puschkinpark-schwerverletzter-toter-mordkommission.htmlBremer CDU erhält rechtsextremen Drohbrief
Die Bremer CDU hat am Montag einen rechtsextremen Drohbrief mit einem verdächtigen Pulver im Inneren erhalten. Das teilte die Polizei mit. Experten der Bundespolizei konnten schließlich Entwarnung geben: Das Pulver war ungefährlich. Es ist schon der zweite Drohbrief, den die Bremer CDU in diesem Jahr erhielt.
Schwerin: Moschee mit AfD-Schriftzug besprüht
In der Nacht von Samstag auf Sonntag wurden die Außenwände der Assalam Moschee in Schwerin beschmiert. Der Staatsschutz ermittelt. In der Nacht vom Samstag zum Sonntag kam es zu Sachbeschädigungen an der Assalam Moschee des „Islamischen Bundes“ in der Von-Stauffenberg-Straße 29 in Schwerin. Wie ein Polizeisprecher am Sonntag erklärte, hatten Unbekannte das Gebäude des „Islamischen Bundes“ im Stadtteil Großer Dreesch mit gelber Farbe beschmiert. Dabei sei fünf Mal „AfD“ und die Zahl „61“ gesprüht worden. Ein Mitglied des Islamischen Bundes habe den Vorfall am Sonntag gemeldet und wollte das ganze beseitigen lassen.
Rheinstetten: Schlägerei zweier Gruppen nach Umzug – Rassistisches Motiv?
Nach einer am Rosenmontag 24.02.2020 gegen 21.30 Uhr in Rheinstetten-Mörsch gemeldeten Schlägerei zweier Gruppen, die wegen gegensätzlicher Aussagen beider Parteien mit insgesamt acht Beschuldigten als “wechselseitig begangene Körperverletzung” aufgenommen wurde, prüft die Polizei nach der Aussage eines 21-Jährigen, ob fremdenfeindliche Hintergründe eine Rolle gespielt haben könnten. Laut den ersten Erhebungen von Beamten des Polizeireviers Ettlingen war es bereits am selben Abend vor den körperlichen Auseinandersetzungen im Rheinstettener Ortsteil Neuburgweier bei einer Faschingsveranstaltung des Kleintierzuchtvereins zwischen den zwei Gruppen zu Streitigkeiten gekommen. Im Wesentlichen seien seit längerem schwelende Konflikte zweier Schülerinnen im Alter von 16 und 17 Jahren ursächlich gewesen. Offenbar habe ein Mitarbeiter des eingesetzten “Security-Dienstes” schlichten können. Eine Gruppe sei daraufhin nach Hause gegangen. Dann aber sei eine 52-jährige Frau, deren 17-jährige Tochter sowie deren 20-jähriger Bekannter an der Wohnung der anderen Streitpartei aufgetaucht, wobei es zu Körperverletzungen gekommen ist. Im Nachgang wandte sich der 21-jährige Beteiligte an verschiedene Medien, offenbar mit dem Hinweis, Opfer eines rassistischen Übergriffs geworden zu sein. Bei seiner heutigen Vernehmung äußerte er dahingehende Formulierungen mit rassistischen Inhalt und Beleidigungen, die es nun zu verifizieren gilt. Hierzu dauern die weiteren polizeilichen Ermittlungen noch an.
Jatznick: Gebäude mit Hakenkreuzen beschmiert
In der mecklenburgischen Gemeinde Jatznick beschmieren Unbekannte ein Gebäude mit Hakenkreuzen und der Zahl 88, einem bekannten Neonazi-Symbol.
04.03.2020
Rassistischer Angriff in Essen
Ein 22-jähriger Deutscher soll zwei Migranten attackiert und rassistisch beleidigt haben. Erst aufmerksame Passanten konnten die Gewalt stoppen. Die Polizei sucht sie jetzt als Zeugen für den Vorfall im Essener Südostviertel. Der Staatsschutz ermittelt.
https://www1.wdr.de/nachrichten/ruhrgebiet/rassistischer-angriff-in-essen-100.html
Pankow: Zwei Frauen rassistisch beleidigt
Zwei Frauen (62, 55) fuhren mit einem Bekannten (69) mit seinem Auto von Stettin nach Berlin. Während der Fahrt soll der Mann beide Frauen rassistisch beleidigt. An einer Tankstelle an der Damerowstraße in Pankow habe er dann mit einem Messer die beiden gezwungen haben, auszusteigen. Anschließend soll er die 62-Jährige mit einem Gehstock geschlagen haben.
https://www.bz-berlin.de/liveticker/pankow-zwei-frauen-rassistisch-beleidigt
Freimersheim: Fußballspieler rassistisch beleidigt
Drei Minuten vor dem Abpfiff ist das Fußball-Amateurspiel zwischen der SG Freimersheim/Ilbesheim und dem SV Normannia Pfiffligheim wegen rassistischer Beleidigungen abgebrochen worden. In der Partie der A-Klasse Alzey-Worms führte die SG Freimersheim am Montagabend mit 2:1, als ein dunkelhäutiger Spieler der Gäste zum wiederholten Male beleidigt wurde. Wie der SWR berichtete, schickte daraufhin der Pfiffligheimer Trainer Markus Hornung seine Spieler vorzeitig in die Kabine.
A-Jugend-Kapitän wird in Klötze rassistisch beleidigt
Nach etwas mehr als einer Stunde und einem ganz normalen Zweikampf wurde Sandersdorf-Thalheims Kapitän Alex Zoblofsky, der erst in der Vorwoche bei Rot-Weiß Thalheim sein Debüt in der Verbandsliga der Männer gab, aus Reihen der Zuschauer rassistisch beleidigt. Der JFV machte den Vorfall danach in den sozialen Medien öffentlich. Man verurteile „zutiefst solche Äußerungen“, hieß es auf Facebook.
05.03.2020
Mecklenburg-Vorpommern: Rechtsextreme Schmierereien in Jatznick
Ein oder mehrere Täter haben Dienstagnacht in Jatznick ein Gebäude bei der Waldbühne besprüht. Wegen den rechtsextremen Schriftzügen ermittelt nun der Staatsschutz.
https://www.nordkurier.de/pasewalk/rechtsextreme-schmierereien-in-jatznick-0438618803.html
Hanau: Hakenkreuze, Drohungen, Patronen
So etwas wie in Hanau dürfe nie wieder passieren, beteuerten viele. Und doch verging kein Tag ohne rechtsextreme Vorfälle. Eine Chronik der vergangenen zwei Wochen.
Antisemitismus: Nazi-Umtriebe in Basdorfer Gärten
Seit Monaten wird offenbar nicht gegen Urheber antisemitischer Schmierereien vorgegangen.
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1133802.hakenkreuz-nazi-umtriebe-in-basdorfer-gaerten.html
06.03.2020
Hamburg: Wieder Nazi-Aufkleber auf Lkw
Wieder sorgt ein Aufkleber mit altdeutscher Schrift und Sprachcodes von Neonazis für Schlagzeilen. Auf einem Lkw in Hamburg ist die Aufschrift “Führerhaus – Fahrer spricht Deutsch” angebracht. Die betroffene Firma zeigt sich einem Bericht zufolge nicht einsichtig.
Drohmails an Berliner Linksparteichefin: Erkennbares Muster
Die an Schubert gerichtete Mail ist mit „Wolfszeit 2.0“ überschrieben. Auch die Hamburger Linken-Politikerin Christiane Schneider und der Grüne Europaparlamentarier Erik Marquardt haben kürzlich Drohmails unter Verwendung des Wolfssymbols erhalten. „Offensichtlich ist das eine rechte Kampagne gegen Politiker, die sich in der Flüchtlingkampagne positionieren“, vermutet Schubert.
https://taz.de/Drohmails-an-Berliner-Linksparteichefin/!5666072/
Brandenburg: Nazi-Parolen am Baggersee
Drei Männer und eine Frau skandieren an einem Brandenburger Baggersee offenbar rechte Parolen. Nach Polizeiangaben ermittelt der Staatsschutz wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Ein Zeuge habe zuvor eine Gruppe von zehn Leuten bei der Polizei gemeldet, als die Beamten eintreffen, sind jedoch nur noch die drei Männer und die Frau anwesend.
09.03.2020
Saarlouis: Vier Festnahmen nach Angriff auf Shisha-Bar
Nach bisherigen Ermittlungen betraten am späten Samstagabend etwa zehn, teilweise maskierte Menschen die Bar, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Die Gruppe habe Mitarbeiter und Gäste attackiert. Alle Angreifer seien bewaffnet gewesen, nach Zeugenangaben verwendeten sie Schlag-, Stich- und Schusswaffen.
Bielefeld: Muslimin bespuckt und rassistisch beledigt
Am Donnerstagabend wurde die Muslimin Ayşe Irem K. Opfer eines islamfeindlichen Angriffs in Bielefeld. Nach einer Veranstaltung war sie auf dem Weg zu ihrem Auto, welches sie hinter dem Bahnhof geparkt hatte. Ein unbekannter älterer Mann hatte die 20-jährige Studentin auf dem Weg zu ihrem Auto rassistisch beleidigt und bespuckt.
http://www.islamiq.de/2020/03/06/muslimin-bespuckt-und-rassistisch-beledigt/
Potsdam – Nach rechtsradikalen Parolen im Polizeigewahrsam gelandet
Wegen Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen ermittelt die Polizei gegen drei männliche Beschuldigte im Alter von 34, 42 und 58 Jahren sowie eine 29-jährige Beschuldigte. Über die Internetwache der Polizei des Landes Brandenburg ging der Hinweis zu einer zehnköpfigen Gruppierung ein, die am Baggersee rechtsgerichtete Parolen skandieren soll.
Antisemitische Schmiererei an Hauswand in Charlottenburg
Unbekannte haben einen Hauseingang in Berlin-Charlottenburg antisemitisch besprüht und rechtsextreme Symbole hinterlassen. An der Tür des Wohnhauses in der Pestalozzistraße wurden am Samstagabend neben einem judenfeindlichen Spruch Symbole des rechtsextremen Ku-Klux-Klans sowie Davidsterne entdeckt, wie ein Polizeisprecher am Sonntag mitteilte. Warum die Sprayer dieses Haus attackiert haben, war zunächst unklar. Der polizeiliche Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen.
Nürnberg: Unbekannter fährt Gedenktafel für NSU-Opfer um – und flüchtet
Am Wochenende haben Unbekannte in Nürnberg-Langwasser eine Gedenktafel mit Sockel umgefahren. Das Bauwerk in einer Parkbucht erinnert an den türkischen Blumenhändler Enver Simsek, der an dieser Stelle vom Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) ermordet wurde.
10.03.2020
Polizei bei Kontrollen Rechter in Löcknitz wieder attackiert
Bei ihrem Dauereinsatz gegen rechtsextreme Strukturen in der Region Löcknitz (Vorpommern-Greifswald) sind erneut Polizisten attackiert worden. Der Vorfall ereignete sich am späten Samstagabend, als ein Mann vor einer Gaststätte rechtsextreme Parolen wie „Sieg Heil“ gebrüllt hatte, wie die Polizei am Montag mitteilte. Bei der Aufnahme der Personalien habe sich herausgestellt, dass sich im und am Lokal insgesamt 18 Mitglieder einer rechten Gruppe aufhielten. Aus der Gruppe heraus seien Beamte beleidigt und auch angegriffen worden, was aber unterbunden wurde.
Schweinfurt: Gemeinderatskandidatin wird rassistisch beleidigt
Die 46-Jährige fotografierte die rassistische Attacke auf ihre Person, postete sie auf ihrem Facebook-Konto – und erhielt eine große Zahl unterstützender, ermutigender und solidarischer Antworten und Kommentare sowohl von Kommunalpolitikern in Stadt und Landkreis Schweinfurt als auch von Freunden und Bekannten. „Das hat mich sehr gefreut und ermutigt“, sagt Jasmin Singh-Neckermann.
Mittweida: Hakenkreuze in zwei Städten geschmiert
Mit verfassungsfeindlichen Symbolen haben unbekannte Täter eine Betonwand in Frankenberg sowie die Außenmauer eines Schulgeländes in Hartha beschmiert. Mit grüner Farbe wurde unter anderem ein Hakenkreuz gesprüht. In Hartha wurde zwischen Freitag, 6. März, und Montag, 9. März, mit schwarzer Farbe ebenfalls unter anderem ein Hakenkreuz angebracht.
11.03.2020
Chemnitz: Bauarbeiter soll Hakenkreuz auf Kita-Baustelle geklebt haben
Nachdem auf einer Baustelle in Altendorf ein Nazi-Symbol gefunden worden war, hat das Dezernat Staatsschutz der Chemnitzer Kriminalpolizei jetzt einen Tatverdächtigen ermittelt. Der 41-jährige Bauarbeiter soll an einer Glastür an einem künftigen Kindergarten-Gebäude an der Zinzendorfstraße in Altendorf mit Klebestreifen ein Hakenkreuz angebracht haben. Nach Polizeiangaben hat der Deutsche die Tat inzwischen eingeräumt.
12.03.2020
Dresden: Mutmaßlich rassistischer Deutscher sticht Libyer in den Hals
Ein Libyer hat in Dresden offenbar nur knapp den Messerangriff eines mutmaßlich rassistischen Deutschen überlebt. Der 36-jährige Beschuldigte habe am vergangenen Montag in der Straßenbahn der Linie 13 an der Haltestelle Straßburger Platz dem Libyer in den Hals gestochen, meldete die Staatsanwaltschaft Dresden am Mittwoch.
Burg: Hakenkreuz und Brandstiftung
„An der Eingangstür war ein großes Hakenkreuz“, sagt sie im Gespräch mit der Volksstimme. Mittlerweile sei eine Ermittlungsgruppe gegründet worden, um die Arbeit zu konzentrieren. Zur Gruppe gehören Polizisten aus dem Revierkriminaldienst in Burg und Kräfte aus dem in Stendal angesiedelten Fachkommissariat.
https://www.volksstimme.de/lokal/burg/gewalt-hakenkreuz-und-brandstiftung
Münschen: Körperverletzung nach Streit am AfD-Stand
Zu einem Zwischenfall ist es am Freitag an einem Wahlkampfstand der AfD am Wettersteinplatz gekommen. Nachdem ein Gegner der Rechtspartei Flyer zu Boden geworfen hatte, wurde er von einem 17 Jahre alten AfD-Anhänger verfolgt.
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/muenchen-untergiesing-afd-koerperverletzung-1.4839375
13.03.2020
Droh-Attacke auf Mutter und Kinder in Sembach: Polizei vermutet Rassismus
Die Beamten berichten: Bei den Opfern handelt es sich um eine deutsch-amerikanische Familie. Der Täter habe eine Art Paintball-Maske getragen und Nazi-Parolen gerufen. Außerdem habe er angekündigt, alle Amerikaner umzubringen. Er sei noch vor Ort festgenommen worden, nachdem Zeugen die Beamten alarmiert hatten.
„88“ an der Fensterscheibe Ermittlungen nach rechter Schmierereien an Büros in Merseburg
Die Polizei in Merseburg ermittelt wegen mehrerer rechter Schmierereien an Abgeordnetenbüros und anderen Gebäuden im Stadtgebiet. Wie ein Sprecher sagte, wurden die Büros der SPD-Landtagsabgeordneten Verena Späthe, des Grünen-Parlamentariers Sebastian Striegel sowie ein Teil der Kliapassage und des Rathauses in der Lauchstädter Straße in der Nacht zu Mittwoch mit entsprechenden Graffiti beschmiert.
16.03.2020
Stralsund: Deutsche attackieren Syrer
In Stralsund hat eine Gruppe Deutscher am Sonnabendnachmittag eine Gruppe von Syrern attackiert. Laut Polizei hatten ein 24-jähriger Deutscher und eine 27-jährige Deutsche zwei Glasflaschen in Richtung einer 47-jährigen Syrerin geworfen. Eine der Flaschen traf die Frau am Arm, sie wurde leicht verletzt. Anschließend kam es zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen den beiden Frauen, bei der auch die Deutsche leicht verletzt wurde. Zwei Deutsche sollen zuvor rechtsextreme Parolen gerufen.
18.03.2020
„Corona“: Schmiererei an Osteria am Penzinger See in Babensham
Entsetzt, verletzt und traurig – das ist die Reaktion von Christian Fusaro auf die Schmiererei an der Tür seines Restaurants am Penzinger See bei Wasserburg. Die Polizei sucht Zeugen. Die Ausbreitung des Coronavirus hat in Babensham zu einem Fall von Vandalismus gegenüber Italienern geführt. In der Nacht von Freitag auf Samstag besprühte ein unbekannter Täter laut Polizei in der Zeit von Mitternacht bis 10 Uhr die Eingangstür der „L’Osteria da Christian“ in Penzing mit dem Wort „Corona“.
https://www.ovb-online.de/rosenheim/wasserburg/corona-fremdenfeindliche-schmiererei-osteria-penzinger-13602546.html
München: Vandalismus am Denkmal für Opfer des OEZ-Anschlags
Am Denkmal für den Anschlag am Olympia-Einkaufszentrum (OEZ) haben Unbekannte vandaliert. Sie beschädigten aufgestellte Bilderrahmen, Kerzen und Blumen. Ein Fahrrad, das in der Nähe abgestellt war, warfen die Täter in einen U-Bahn-Abgang; es wurde ebenfalls beschädigt, wie die Polizei am Montag mitteilte. Das Denkmal sei mit Hilfe der Berufsfeuerwehr wieder in einen angemessenen Zustand gebracht worden. Die Tat ereignete sich am Freitag oder Samstag. Am 22. Juli 2016 hatte der 18-jährige Attentäter David S. am OEZ neun Menschen und sich selbst erschossen. Es gab mehrere Verletzte. Die meisten der neun Todesopfer hatten einen Migrationshintergrund. Die Morde am OEZ waren rechtsextremistisch motiviert.
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/muenchen-oez-anschlag-vandalismus-denkmal-1.4847091
München: Graffito gegen rechts verunstaltet
Bekannte Sprayer gestalten ein Weiße-Rose-Wandbild, um ein Zeichen gegen Nationalismus zu setzen. Kurz darauf wird es zerstört. Auf dem Graffito war in Riesenlettern und von Rosen umrankt die dem Weiße-Rose-Aktivisten Hans Scholl zugeschriebene Aussage zu lesen: „Nicht: Es muss etwas geschehen, sondern: Ich muss etwas tun.“ Jeder der überdimensionalen Buchstaben wurde von jeweils einer Künstlerin oder einem Künstler individuell gestaltet. Mittig prangt ein Porträt von Sophie und Hans Scholl. Außerdem sind die Daten rechtsradikal motivierter Anschläge in den vergangenen 30 Jahren in Deutschland zu lesen. Wie dringend notwendig ein solches Zeichen gegen die Ewiggestrigen auch heute noch ist, zeigte sich sehr schnell. „Viel schneller, als wir befürchtet hatten“, berichtet Angelika Man, die für die Öffentlichkeitsarbeit des Projekts zuständig ist. Gerade einmal eine gute Stunde dauerte es, dann war das legal gesprühte Graffito durch Übersprühungen zerstört. „Die müssen fast auf der Lauer gelegen sein und abgewartet haben, bis wir weg waren“, vermutet Man. Denn gegen 21 Uhr am Sonntagabend war das Werk vollendet, waren Leitern, Farbdosen und Rollen aufgeräumt. Nicht lange nach 22 Uhr kam ein Mitglied des Vereins zur Förderung urbaner Kunst zufällig am Schlachthof vorbei und entdeckte den Vandalismus.
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/muenchen-schlachthof-graffito-1.4848453
Nazi-Symbole: Haeckel-Stein in Jena beschmiert
Am Montagnachmittag, gegen 17:00 Uhr, stellte ein Spaziergänger fest, dass unbekannte Täter den Ernst-Haeckel-Gedenkstein im Jenaer Stadtteil Ammerbach beschädigt haben. Laut Polizeiangaben besprühten, der oder die Täter mit schwarzer Farbe den Naturstein großflächig mit nationalsozialistischen Symbolen.
https://www.jenaer-nachrichten.de/stadtleben/12929-nazi-symbole-haeckel-stein-in-jena-beschmiert
Bielefeld: Flugblätter mit rassistischem Inhalt in Brackwede aufgetaucht
Wegen Volksverhetzung ermittelt der Staatsschutz jetzt im Bielefelder Süden. In Briefkästen entlang der Westfalenstraße in Brackwede sind krude Flugblätter mit eindeutig rassistischem Inhalt aufgetaucht. „Asylanten + Flüchtlinge + Migranten + Muslime + Nigger + In den Ofen“ ist darauf in fettgedruckten Buchstaben zu lesen. Eine Bielefelderin hat am Montag deshalb Anzeige bei der Polizei erstattet.
19.03.2020
Stich- und Schnittverletzungen Syrer in Weißenfels mit Messer verletzt
Ein 30-jähriger Syrer ist am Dienstagabend in Weißenfels gegen 21.25 Uhr in der Naumburger Straße Ecke Am Krug mit einem Messer schwer verletzt worden. Laut Polizeiangaben erlitt der junge Mann Stich- und Schnittverletzungen und befindet sich derzeit zur stationären Behandlung in einem Krankenhaus.
Im Regionalzug: Junge Münchner rassistisch beleidigt
In einer Regionalbahn nach München werden zwei junge Münchner rassistisch beleidigt. Auch Anfeindungen im Zusammenhang mit dem Coronavirus sollen gefallen sein.
„Heil Hitler!“ gegenüber vier Jugendlichen gebrüllt: Ermittlungen wegen Hitler-Gruß laufen wieder
Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen einen Saarländer, der im Oktober 2019 gegenüber vier Jugendlichen an einer Bushaltestelle in Dillingen den Hitlergruß gezeigt und ihnen „Heil Hitler!“ entgegengebrüllt haben soll, werden wiederaufgenommen. Wie Generalstaatsanwalt Günter Matschiner der SZ sagte, habe der zuständige Dezernatsleiter in der Staatsanwaltschaft die „zügige Wiederaufnahme der Ermittlungen“ veranlasst. Noch im Januar hatte Staatsanwalt Dennis Zahedi das Verfahren gegen Herrn L. eingestellt.
23.03.2020
Dresdner quittiert Corona-Kritik mit Nazi-Parole
Ein Dresdner hat Kritik an seinem Verhalten in Corona-Zeiten mit einer Nazi-Parole beantwortet. Der Mann wurde am Samstagabend in einem Supermarkt gebeten, Abstand zu anderen zu halten, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Er reagierte jedoch mit Ausfälligkeiten, die er mit zwei „Sieg Heil“-Rufen beendete. Die Polizei ermittelt gegen den noch unbekannten Mann wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.
https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/krankheiten-dresden-dresdner-quittiert-corona-kritik-mit-nazi-parole-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-200322-99-426848
26.03.2020
Braunschweig: Bündnis gegen Rechts: Sprecher erneut bedroht
Der Sprecher des Braunschweiger Bündnisses gegen Rechts, David Janzen, ist nach eigenen Angaben erneut von Unbekannten bedroht worden. Das berichtet NDR 1 Niedersachsen. In der Nacht zu Mittwoch seien an seiner Wohnungstür ein Kreuz mit seinem Foto sowie Kerzen aufgestellt worden. Janzen war zuletzt immer wieder Ziel von Drohungen. Janzen sagte, seit Monaten stünden er und seine Familie im Fokus der Neonazi-Szene.
In der vergangenen Nacht haben die Neonazis ein Kreuz mit einem Foto Janzens vor dessen Haustür im Westlichen Ringgebiet in Braunschweig gestellt. Auch Kerzen standen dort – wie bei einem Grab.
- https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/braunschweig_harz_goettingen/Buendnis-gegen-Rechts-Sprecher-erneut-bedroht,aktuellbraunschweig4186.html
- https://www.news38.de/braunschweig/article228774951/Braunschweig-David-Janzen-Attacke-Kreuz-Neonazis-JN-NPD-Buendnis-gegen-Rechts-Luebcke-Polizei.html
Münchnerin beleidigt Passanten im Sperrengeschoss des Bahnhofs rassistisch
Eine 68-Jährige Münchnerin hat im Sperrengeschoss des Hauptbahnhofs vorbeigehende Passanten rassistisch beleidigt und mit Gegenständen beworfen. m Anschluss an die Aktion alarmierten Zeugen umgehend die U-Bahnwache und machten auf die Münchnerin aufmerksam. Diese erteilte der Frau einen Platzverweis. Allerdings brachte diese Maßnahme zunächst keine Besserung. Die 68-Jährige zeigte sich uneinsichtig und fing an, die Mitarbeiter der U-Bahnwache ebenfalls zu beleidigen.
In der Folge wurde die Münchnerin handgreiflich und schlug auf einen Angestellten des Sicherheitspersonals ein. Da auch die hinzugerufene Polizei die 68-Jährige nicht zur Einsicht bringen konnte, wurde sie vorläufig festgenommen.
Rechtsradikale Rufe in Lindow
Zwei unbekannte Männer haben am Dienstagnachmittag in Lindow Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Sie gingen gegen 16.55 Uhr die Straße des Friedens entlang. Einer von ihnen hob den rechten Arm und soll mehrfach Hitlerrufe skandiert haben.
Als die Polizei vor Ort eintraf, waren die Männer bereits verschwunden. Beide sollen etwa 18 Jahre alt, zwischen 1,60 und 1,70 Meter groß und von normaler Statur gewesen sein.
27.03.2020
Gebäude in Fürth beschmiert: Hakenkreuze an der Wand
Ein unbekannter Täter brachte von Dienstag auf Mittwoch (24./25.03.2020) unter anderem ein Hakenkreuz an einem Gebäude in der Fürther Innenstadt an. Die Kriminalpolizei bittet um Hinweise.
Berlin-Niederschöneweide: Rassistische Rufe vom Balkon
In Niederschöneweide soll ein 50-jähriger Mann gestern rassistische Rufe vom Balkon geschrien haben. Ein 20-jähriger Bewohner des Mietshauses in der Sanddornstraße hörte gegen 16 Uhr die beleidigenden Ausrufe im Hinterhof und alarmierte die Polizei, die die Wohnung des Tatverdächtigen aufsuchte.
https://www.bz-berlin.de/liveticker/fremdenfeindliche-rufe-vom-balkon
München: Rassistische Attacken auf Passanten
Erneut hat die Münchner Polizei über zwei rassistisch motivierte Attacken auf Passanten berichtet – es sind die Fälle 15 und 16 allein in den ersten drei Monaten dieses Jahres. Ein polizeibekannter 64-Jähriger ging am Dienstag kurz vor 19 Uhr in der Belgrad- und Knorrstraße auf Fußgänger los, die er als vermeintliche Ausländer beschimpfte. Einen Passanten griff er körperlich an. Die Beamten des Staatsschutzes konnten den mit einem NPD-T-Shirt bekleideten Mann schnell identifizieren. Am Freitag vor einer Woche beleidigte ein 49-jähriger Münchner am Hauptbahnhof einen dunkelhäutigen 19-jährigen Münchner mit dunkler Hautfarbe. Er bedrängte ihn körperlich und beschimpfte ihn rassistisch. Zeugen des Vorfalls verständigten die Polizei.
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/zeugen-gesucht-rassistische-attacken-auf-passanten-1.4859532
30.03.2020o
Hannover: Unbekannte schmieren Nazi-Symbole an Mittellandkanalbrücken
An den Fundamenten zweier Brücken über den Mittellandkanal sind am Wochenende Nazi-Schmierereien entdeckt worden. Die Polizei Hannover ermittelt und prüft, ob die mehrere Meter langen Graffiti möglicherweise von denselben Tätern stammen. Außerdem werden Zeugenhinweise erbeten.
„Corona-Huster“-Vorfälle: Zwei Frauen in Mannheim rassistisch beleidigt, angehustet und geschlagen
31.03.2020
Erneut Hakenkreuz in Plauen gesprüht
In der Stadt Plauen häufen sich Hakenkreuzschmierereien. Laut Polizei haben Unbekannte am Wochenende das verbotene Symbol an die Hauswand eines Mehrfamilienhauses an der Martin-Luther-Straße gesprüht. Es war grün und hatte eine Größe von 16 mal 30 Zentimetern.
https://www.freiepresse.de/erneut-hakenkreuz-in-plauen-gespr-ht-artikel10762543
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