Zur Illustration der Lage in Deutschland stellen wir monatlich rechtsextreme, rassistische und antisemitische Gewalttaten bundesweit zusammen, die in unserer Presseschau vorkommen – diese Chronik basiert also auf Zeitungsmeldungen. Die Chronik ist damit absolut unvollständig, soll aber das Ausmaß klarmachen und wichtigste Vorkommnisse enthalten.
Chronik rechtsextremer und rassistischer Gewalt im Oktober 2019
Für speziell flüchtlingsfeindliche Gewalttaten empfehlen wir die Chronik von Aktion Schutzschild bei www.mut-gegen-rechte-gewalt.de.
Für antisemitische Vorkommnisse empfehlen wir die Chronik der Amadeu Antonio Stiftung.
Diese Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit! Wenn Sie weitere Vorfälle kennen, senden Sie bitte eine Mail an belltowernews@amadeu-antonio-stiftung.de.
01.10.2019
Cottbus: Syrer angegriffen und rassistisch beleidigt
Ein 20-jähriger Mann aus Syrien ist in Cottbus angegriffen und rassistisch beschimpft worden. Der Mann sei an einer Haltestelle in der Innenstadt von einem anderen Mann geschlagen, zu Boden gestoßen und beleidigt worden, sagte eine Polizeisprecherin am Montag.
02.10.2019
Fußball: Rassismusvorwürfe gegen Schiedsrichter
Ein im Fußballkreis Heinsberg aktiver Schiedsrichter soll mit fremdenfeindlichen Äußerungen massiv aufgefallen sein. Vor dem Kreisschiedsrichterausschuss bestätigte er den Vorwurf. Der Fall liegt schon beim FVM.
Dortmund: „Palästina hilf uns doch, Israel gibt es immer noch“
Am Montagabend zogen 70 Neonazis durch die Dortmunder Nordstadt. Dabei riefen sie antisemitische Parolen wie „Palästina hilf uns doch, Israel gibt es immer noch“ und „Nie wieder Israel“. Bis Weihnachten wollen die Neonazis jeden Montag durch das eher linke Quartier ziehen und so gegen die Übermalung von Nazi-Graffitis in Dorstfeld protestieren.
https://www.ruhrbarone.de/dortmund-palaestina-hilf-uns-doch-israel-gibt-es-immer-noch/173859
Rechte Parolen und Homophobie auf der Wiesn
In den ersten zehn Tagen des Oktoberfestes kam es schon zu mehreren Übergriffen gegen Menschen mit anderer Hautfarbe oder sexueller Orientierung. Vier Menschen wurden verletzt.
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/oktoberfest-2019-wiesn-polizei-uebergriffe-rassismus-1.4624317
04.10.2019
Antisemitische Attacke in Niederbayern: Mann wirft Frau Stein an den Kopf
Im niederbayerischen Massing ermittelt die Polizei wegen einer antisemitischen Straftat. Eine 27 Jahre alte Frau sei in dem Ort im Landkreis Rottal-Inn mit einem Stein beworfen worden, nachdem sie als Israelin erkannt worden sei, teilte die Polizei mit. Die Frau war am Mittwochnachmittag mit ihren beiden Söhnen in der Nähe das Massinger Friedhofs spazieren.
Zwickau: Gedenkbaum für NSU-Mordopfer Simsek abgesägt
Die Tatzeuge von „Verachtung gegenüber Terroropfern und deren Angehörigen“: Unbekannte haben in Zwickau eine deutsche Eiche abgesägt – sie war in Gedenken an das erste Opfer der Terrorzelle NSU gepflanzt worden.
Bayern: „Heil Hitler“-Rufe in der Memminger Innenstadt
Am 03.10.19, gegen 02.00 Uhr, äußerte ein 30-jähriger Mann rechtes Gedankengut in einer Kneipe in der Memminger Innenstadt. Unter anderem rief er auch „Heil Hitler“. Der Mann war stark betrunken, verweigerte aber einen Alkoholtest. Zur Unterbindung weiterer Straftaten wurde er in die Ausnüchterungszelle verbracht.
Berlin: „Wir für Deutschland“-Demo mit 1.000 Rechtsextremen
Entgegen der Ankündigung sind keine 5.000 Rechtsextremen am Tag der Deutschen Einheit nach Berlin gekommen. Der Verein Wir für Deutschland (WfD) hatte seit Anfang des Jahres unter dem Motto „2. Tag der Nation“ für einen Aufmarsch mobilisiert. Doch letztlich nahmen nach Angaben der Polizei nur an die 1.000 Menschen daran teil – rund 600 weniger als im Vorjahr. Ein Teil des rechten Demozugs trat aggressiv auf. Die Polizei verhängte unter anderem wegen Landfriedensbruch bis zum Nachmittag gegen fünf Personen Freiheitsbeschränkungen.
- https://taz.de/Wir-fuer-Deutschland-Demo-in-Berlin/!5628014/
- https://www.neues-deutschland.de/artikel/1126662.nazi-aufmarsch-rechtsextreme-demonstrieren-einheit.html
- https://www.morgenpost.de/berlin/article227267399/Rechtspopulisten-Demo-und-Gegenkundgebungen-am-3-Oktober.html
- https://www.bz-berlin.de/liveticker/jogida-antifaschistische-jodel-offensive-gegen-idiotisierung-durch-angst
- https://www.tagesspiegel.de/berlin/newsblog-zum-3-oktober-demonstrationen-enden-mit-mehreren-festnahmen/25079968.html
- https://www.berliner-zeitung.de/berlin/polizei/tausende-polizisten-im-einsatz-1000-rechte-ziehen-durch-mitte-33262560
- Wir waren auch da:
- https://www.belltower.news/extrem-rechte-demo-in-berlin-wenn-wir-wollen-schlagen-wir-euch-tot-91627/
07.10.2019
Mann zieht Messer vor Neuer Synagoge in Berlin
Ein Mann hat in Berlin-Mitte die Absperrung vor der Neuen Synagoge überwunden und ein Messer gezogen. Mitarbeiter des Objektschutzes hätten daraufhin ihre Dienstwaffen gezogen und den 23-Jährigen aufgefordert, die Waffe fallen zu lassen, teilte die Polizei am Samstag mit. Nachdem dieser sich weigerte, setzten eingetroffene Unterstützungskräfte Pfefferspray ein und überwältigten den Mann. Der Vorfall fand am Freitag statt.
https://www.sueddeutsche.de/politik/neue-synagoge-berlin-1.4628457
Vier Schwule in Berlin-Mitte angegriffen
„Seid ihr schwul?“ Weil die Angesprochenen diese Frage bejahten, wurden sie in der Nacht zu Samstag von einem jungen Mann aus einer Gruppe heraus geschlagen.
https://www.queer.de/detail.php?article_id=34614
Berlin-Friedrichshagen: Mann rassistisch beleidigt
Am späten Samstagabend beleidigte ein 45 jähriger Mann einen 41-Jährigen rassistisch. Daraufhin eskalierte der Streit.
08.10.2019
Äthiopier in Meisenheim attackiert und rassistisch beschimpft
Ein 19 Jahre alter Mann aus Äthiopien ist im Stadtpark in Meisenheim (Kreis Bad Kreuznach) von drei Männern attackiert worden. Die Täter schlugen nach Angaben der Polizei vom Sonntag mit einem Stock nach dem jungen Mann und verletzten ihn leicht an der Hand. Der 19-Jährige sei nach dem Angriff am Samstag heimgelaufen und von den drei Angreifern verfolgt worden. Dort angekommen, beleidigten die Verfolger den Afrikaner rassistisch und liefen anschließend davon.
Männer rufen bei Taxifahrt rechtsradikale Parolen und flüchten
Eine Gruppe junger Männer will nach durchzechter Nacht mit dem Taxi von Ahaus-Ottenstein nach Vreden-Lünten fahren. Unterwegs beleidigen sie den Taxifahrer, rufen im Taxi laut „Sieg Heil“ und ausländerfeindliche Parolen. Schließlich lassen sie den Fahrer anhalten und flüchten – ohne zu bezahlen.
09.10.2019
Antisemitismus: Zwei Tote nach Terroranschlag auf Synagoge in Halle
In Halle gab es einen Terroranschlag auf eine Synagoge und einen jüdischen Friedhof. Ein Mann wurde in einem Döner-Imbiss ermordet. Eine Frau wurde in der Nähe des Friedhofs getötet. Eine Person wurde bisher festgenommen. Die Generalbundesanwaltschaft geht von einem rechtsextremen Hintergrund aus.
https://www.belltower.news/antisemitismus-zwei-tote-nach-terroranschlag-auf-synagoge-in-halle-91909/
Zweites Opfer bei möglicher rassistischer Tat in Meisenheim
Offenbar hat es bei der rassistischen Tat in Meisenheim noch ein zweites Opfer gegeben. Beide Opfer stammen aus Afrika und wurden von drei jungen Deutschen angefeindet. Nach Angaben der Polizei handelt es sich bei dem zweiten Opfer um einen Mann aus Somalia. Er sei offenbar im Anschluss an die Attacke auf einen 19-jährigen Äthiopier von denselben Tatverdächtigen beleidigt und bedroht worden. Weitere Einzelheiten zu der Tat sind noch nicht bekannt.
Razzien wegen rechtsextremer Anschlagsdrohungen
Wegen rechtsextremer Drohschreiben hat die Polizei in vier Bundesländern seit dem frühen Morgen verschiedene Objekte durchsucht. Die Drohungen richteten sich gegen Moscheen, Parteizentralen, Medien und andere Einrichtungen, teilten die Generalstaatsanwaltschaft München und das Bayerische Landeskriminalamt am Mittwoch mit. Razzien von Polizei und Staatsanwaltschaften gebe es in sieben Objekten in Bayern, Baden-Württemberg, Thüringen und Sachsen-Anhalt.
10.10.2019
Unterkunft für Zuwanderer in Zülpich wurde beschossen
Bislang unbekannte Täter haben am Mittwochabend die Fensterscheibe einer Unterkunft für Zuwanderer in Zülpich durch Schüsse beschädigt. Der Staatsschutz der Bonner Polizei ermittelt und sucht nach Zeugen. Durch Schüsse ist eine Unterkunft für Zuwanderer und Asylbewerber in Zülpich am Mittwochabend beschädigt worden. Wie die Bonner Polizei am Donnerstag mitteilte, wurden zwei schussähnliche Geräusche an der Unterkunft an der Theodor-Heuss-Straße gehört, danach wurden die Beschädigungen entdeckt. Der Staatsschutz der Bonner Polizei hat die Ermittlungen übernommen. Mittlerweile sind sich die Ermittler sicher, dass mit einer Softair-Waffe auf die Unterkunft, die von außen nicht als solche zu erkennen ist, geschossen wurde. „Gegen 21.45 Uhr waren drei Bewohnerinnen in einer Küche im ersten Obergeschoss, als sie die schuss-ähnlichen Geräusche hörten“, so Robert Scholten, Sprecher der Polizei Bonn. Anschließend wurden die Beschädigungen am Küchenfenster entdeckt. „Das Geschoss beschädigte die äußere Scheibe der Doppelverglasung, durchbrach die Scheibe aber nicht vollständig“, so Scholten. Direkt nach den Geräuschen entdeckten die drei Frauen vor der Tür einen schwarzen PKW, der mit mehreren Personen besetzt war und sich von der Unterkunft entfernte.
11.10.2019
Attentäter von Halle gesteht Tat und bestätigt rechtsextremistisches Motiv
Stephan Balliet hat das Attentat von Halle nach SPIEGEL-Informationen gestanden. Er gab demnach an, aus rechtsextremen und antisemitischen Motiven gehandelt zu haben. Der Täter versuchte am Mittwoch, eine Synagoge zu stürmen. Mehr als 50 Menschen hatten sich zu dem Zeitpunkt in dem Gotteshaus aufgehalten und das wichtigste jüdische Fest, Jom Kippur, gefeiert.
Drohmail-Autoren wohl bei „Blood & Honour“
Die Polizei ist gegen mutmaßliche Verfasser von 23 Schreiben vorgegangen, die im Juli unter anderem Anschläge androhten. Sie sollen nach Panorama-Recherchen eine verbotene Neonazi-Organisation weitergeführt haben.
https://www.tagesschau.de/investigativ/panorama/razzia-rechtsextremismus-101.html
14.11.2019
Polizei nimmt antisemitischen Pöbler vor Münchner Synagoge fest
Erneut werden Juden in München antisemitisch bepöbelt. Diesmal ist die Polizei in der Nähe und kann den Täter direkt stellen.
„Feiges Attentat“ auf Arztpraxis des Ex-Schura-Vorsitzenden
War der Buttersäure-Anschlag auf die Praxis von Mustafa Yoldas politisch motiviert? Der Staatsschutz ermittelt.
Schild und Bänke in Neustrelitz mit Hakenkreuz beschmiert
Gleich an zwei Orten der Stadt hinterließen Unbekannte antisemitische Hetz-Botschaften. Die beschmierten Bänke standen ausgerechnet neben einem jüdischen Gedenkstein.
15.10.2019
Bombendrohung gegen Kölner Rathaus
Köln. Nach Polizeiangaben gibt es eine Bombendrohung gegen das Kölner Rathaus. Die Beamten prüfen derzeit die „Ernsthaftigkeit der Drohung“. Laut „Express“ ist die Drohung von der „Cyber Reichswehr“ unterzeichnet.
Schmierereien in Waiblingen-Beinstein: Hakenkreuze und rassistische Äußerungen am Feldweg
Waiblingen. Ein Unbekannter sprühte – vermutlich in der Nacht von Freitag auf Samstag – mit weißer Farbe auf einen Feldweg in der Verlängerung des Stahläckerwegs fremdenfeindliche Symbole und Schriftzüge. Wie die Polizei am Montag auf Nachfrage mitteilte, gehört unter anderem ein Hakenkreuz zu den dabei vewendeten Zeichen.
Bekannter Rechtsextremist aus Dortmund nach Pfefferspray-Attacke in Haft
Nach einer Pfefferspray-Attacke auf einen 27-Jährigen in Dorstfeld hat die Polizei zwei Männer die der Dortmunder Rechten-Szene angehören festgenommen. Gegen einen 28-Jährigen, laut Polizei handelt es sich um einen bekannten Rechtsextremisten, hat ein Richter Haftbefehl erlassen. Er sitzt in Untersuchungshaft, da er gegen Bewährungsauflagen verstoßen haben soll.
16.10.2019
Staatsschutz ermittelt in Borken wegen rassistischem Angriff
Wie die Polizei am Dienstag (15.10.2019) mitteilte, hatten sechs Unbekannte am Freitag den 17-Jährigen aus Guinea nach Zigaretten gefragt. Als der eine Schachtel aus seiner Tasche zog, „schlugen die Täter unvermittelt auf den 17-Jährigen ein, als er stürzte und fiel, traten sie nach ihm und verletzten ihn schwer“, so die Polizei. Erst als sich ein Radfahrer näherte, seien sie geflüchtet.https://www1.wdr.de/nachrichten/westfalen-lippe/jugendlicher-angegriffen-staatsschutz-ermittelt-100.html
17.10.2019
Brandanschlag auf Geflüchtetenunterkunft in Kirchberg an der Murr
In einer zurzeit leerstehenden Asylunterkunft in Kirchberg an der Murr (Baden-Württemberg) wurde am Abend gegen 22:30 Uhr über eine automatische Brandmeldeanlage Alarm bei der nächstgelegenen Rettungsstelle ausgelöst. Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte drang Rauch aus dem Gebäude. Die Feuerwehr hatte den Brand schnell gelöscht. In dem Gebäudeinneren war durch den Brand und Rußablagerung ein Schaden in bislang unbekannter Höhe entstanden. Personen wurden nicht verletzt. Die Kriminalpolizei hat noch in der Nacht die Ermittlungen zur Brandursache übernommen. Aufgrund der ersten Erkenntnisse gehen die Ermittler davon aus, dass der Brand absichtlich gelegt wurde. Am 29. Oktober hätten laut Landratsamt 34 Geflüchtete in das Gebäude einziehen sollen.
Rechtsextreme Kriminalität: Schon 12.500 Straftaten in diesem Jahr
Die Polizei hat in diesem Jahr nach Informationen des Tagesspiegels bereits knapp 12.500 Straftaten von Neonazis und anderen Rechten registriert. Von Januar bis August 2019 seien insgesamt 12.493 Delikte „mit politisch rechts motiviertem Hintergrund“ gemeldet worden, teilte das Bundesinnenministerium in der Antwort auf eine Kleine Anfrage von Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Linke) und ihrer Fraktion mit.
Polizei löst rechtsextreme Bürgerwehr in Döbeln auf
In Döbeln hat die Polizei erneut eine patroullierende Bürgerwehr aufgelöst. Die drei Männer waren gestern Abend im Stadtgebiet unterwegs und trugen orangene Westen mit der Aufschrift „Schutzzone“. Wie die Polizei heute mitteilte, gab das Trio an, „nach Cannabis riechende Ausländer verjagt“ zu haben. Die Beamten stellten die Identitäten der Männer fest und beschlagnahmten die Westen. Gegen das Trio wird nun ermittelt, unter anderem wegen Nötigung und Amtsanmaßung.
- https://www.mdr.de/sachsen/chemnitz/doebeln-rochlitz/buergerwehr-schutzzone-von-polizei-aufgeloest-100.html
- https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/id_86633048/sachsen-polizei-zieht-rechtsextreme-buergerwehr-aus-dem-verkehr.html
18.10.2019
Antisemitischer Übergriff in Kreuzberg: Betrunkener greift 34-jährigen an
Vor einem Lokal in der Adalbertstraße hat ein betrunkener Mann einen anderen antisemitisch beleidigt und angegriffen. Bereits im Lokal war der Mann aufgefallen. „Der Angreifer versuchte den Mann zu treten und zu schlagen und beleidigte ihn dabei antisemitisch“, sagte eine Polizeisprecherin.
Braunschweig: Säureangriff auf Bündnis-gegen-Rechts-Sprecher
Erneut hat es einen Angriff auf den Sprecher des Bündnis gegen Rechts Braunschweig, David Janzen, gegeben. Unter anderem ist die Haustür des Mehrfamilienhauses, in dem Janzen wohnt, mit roter Farbe beschmiert worden. Außerdem, so heißt es in einer Mitteilung des Bündnis gegen Rechts, sei in der Nacht eine säurehaltige Flüssigkeit in den Briefkasten gekippt worden, die Augen-, Haut- und Atemwegsreizungen hervorrief.
- https://www.braunschweiger-zeitung.de/braunschweig/article227397033/Braunschweig-Wohl-Saeure-Angriff-auf-Buendnis-gegen-Rechts-Sprecher.html
- https://www.news38.de/braunschweig/article227397211/Braunschweig-Neonazis-verueben-Saeure-Anschlag-Ziel-David-Janzen.html
21.10.2019
Rassistischer Angriff in Hellersdorf: Mann auf Treppe gestoßen und beleidigt
Am Samstagmorgen wurde ein 27-Jähriger im U-Bahnhof Cottbusser Platz Opfer eines rassistischen Übergriffs. Der Staatsschutz ermittelt.
Thüringen: Neue Morddrohung gegen CDU-Spitzenkandidat Mohring
Thüringens CDU-Spitzenkandidat Mike Mohring hat erneut eine Morddrohung erhalten. Dieses Mal sei das Schreiben per Mail gekommen, sagte Mohring in einem am Sonntag bei Twitter veröffentlichten Video. „Bis heute Mittag um 12.00 sollte ich meinen Wahlkampf einstellen. Das haben Rechtsextremisten von mir gefordert in einer E-Mail, die ich vorgestern Nacht bekommen habe“, sagte Mohring in dem Video. Und weiter: „Wenn ich das nicht tue, dann wollen sie mich abstechen, so wie die Oberbürgermeisterin von Köln, Henriette Reker, oder gar eine Autobombe zünden.“
- https://www.insuedthueringen.de/region/thueringen/thuefwthuedeu/Neue-Morddrohung-gegen-CDU-Spitzenkandidat-Mohring;art83467,6959169
- https://www.tagesspiegel.de/politik/sie-muessen-mit-einer-autobombe-rechnen-mohring-macht-rechtsextreme-morddrohung-oeffentlich/25136298.html
Neue Attacke gegen „Bündnis gegen Rechts“-Sprecher
Unbekannte haben in der Nacht zu Sonnabend erneut die Haustür des Mehrfamilienhauses, in dem David Janzen, Sprecher des Braunschweiger „Bündnis gegen Rechts“ wohnt, beschmiert. Ein Foto davon hat Janzen auf Twitter veröffentlicht. Eine Sprecherin der Polizei in Braunschweig bestätigte NDR.de den Vorfall. Gegen 1.30 Uhr sei bei der Polizei ein Hinweis eingegangen, dass die Haustür mit einer roten, zähflüssigen Substanz beschmiert worden sei.
22.10.2019
Thüringen: Schüsse auf Geflüchtetenunterkunft
In der Nacht zu Sonntag ist auf die Flüchtlingsunterkunft in Obermehler geschossen worden. Die Landespolizeiinspektion in Nordhausen bestätigte am Montag Informationen unserer Zeitung. Laut Polizeisprecherin Fränze Töpfer ging der Notruf am Samstag, 23.50 Uhr, ein. Der Sicherheitsdienst habe die Polizei informiert. Aus einem älteren grauen und „auffallend langsam“ fahrenden Pkw, so Töpfer, sei aus dem Fenster heraus auf die Unterkunft geschossen worden. Zudem seien aus dem Auto rassistische Parolen geschrien worden.
- https://www.thueringer-allgemeine.de/regionen/bad-langensalza/hintergruende-zu-den-schuessen-auf-fluechtlingsunterkunft-id227426097.html
- https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/thueringen-fluechtlingsunterkunft-mit-schreckschusswaffe-beschossen-16444473.html
Rassisten legen Fleischabfall vor Asylunterkunft ab
Mehrfach legen Unbekannte Fleischreste im Hauseingang einer Geflüchtetenunterkunft ab. Zuvor kam es zu rassistischen Schmierereien. Im Zeitraum vom 9. bis 14. Oktober 2019 kam es an einer Unterkunft für Asylsuchende zum wiederholten Male zur Ablagerung von Fleischresten im Bereich des Hauseinganges. Das berichtet die Polizei.
NRW: Hakenkreuz an Rathauswand
In Westerkappeln ist erneut die Außenwand eines öffentlichen Gebäudes mit einem Hakenkreuz verunstaltet worden. Die Kreispolizei hat den Fall an den Staatsschutz in Münster weitergeleitet, der bei politisch motivierten Straftaten zuständig ist. Diesmal wurde das verbotene Nazi-Symbol an die Garage des Rathauses gesprüht.
Bayern: Hakenkreuze in Unterführung
Am Montagmittag, 21. Oktober teilte ein Passant der Polizei mit, dass in der Unterführung beim Haus der Jugend in Bad Reichenhall Schmierereien mit rechtsradikalem Inhalt aufgetaucht sind.
23.10.2019
Bayern: Nazi-Schmierereien auf Autos
Unbekannte haben in der Nacht zum Sonntag in Taufkirchen drei Autos mit Nazi-Symbolen beschmiert. Die Täter sprühten laut Mitteilung der Polizei auf einem Anwohnerparkplatz im Bereich Lindenring und Waldstraße mit schwarzer Farbe jeweils die Zifferkombination „88“ auf drei Pkw. Auf einen Wagen wurde zusätzlich ein Hakenkreuz aufgebracht, und es gab mehrere Dellen und Kratzer.
24.10.2019
Antisemitismus: Rechte Schmierereien in Eisleben
Nach dem Anschlag von Halle haben Unbekannte den jüdischen Friedhof in Eisleben geschändet. Politiker üben harsche Kritik an der AfD.
https://www.volksstimme.de/sachsen-anhalt/antisemitismus-rechte-schmierereien-in-eisleben
Rieser zeigt Zivilcourage und wird verprügelt
Jörg Wörle bekommt mit, wie zwei junge Männer Bauarbeiter anpöbeln. Er will sie zur Rede stellen – die beiden gehen auf ihn los.
Sie wollten Nazi-Aufkleber entfernen: Sülfelder von Neonazis angegriffen
Aufregung in Sülfeld: Dorfbewohner wurden, als sie Nazi-Aufkleber entfernen wollten, offenbar von Neonazis attackiert. Ein Angreifer soll geschlagen und Reizgas versprüht haben. Jetzt ist eine Solidaritätsaktion gegen Rechts geplant.
Rechtsextreme schüchtern Journalisten ein: Polizei schaut bei Eklat auf Frankfurter Buchmesse nur zu
Unterstützer des rechten Verlegers Götz Kubitschek behindern einen Pressevertreter. Schließlich greift die Polizei doch ein – gegen den Journalisten.
26.10.2019
Krefeld: 34-Jähriger tritt 37-Jähringen aus Eritrea ins Gleisbett
In der Nacht gegen 1Uhr kam es auf einem Bahnsteig am Hauptbahnhof zu einem Streit zwischen einem 34-Jährigen und einem 37-Jährigen aus Eritrea, der auf dem Bahnsteig mit einem Fahrrad mehrfach seine Runden drehte. Kurz bevor ein Zug einfuhr, soll der 34-Jährige den 37-Jährigen ins Gleisbett gestoßen haben. Der einfahrende Zug legte daraufhin eine Vollbremsung ein. Der 37-Jährige konnte sich aus dem Gleisbett retten und davonlaufen. Er blieb unverletzt. Erst in den Mittagsstunden wurde der Mann von der Polizei ermittelt und vernommen. Der 34-jährige Krefelder konnte laut Polizei durch „couragierte Zeugen“ noch vor Ort festgehalten werden. Wenig später wurde er von der Polizei festgenommen. Nach Angaben der Polizei ist er polizeibekannt. Die Polizei ermittelt die Hintergründe der Tat. Auch der polizeiliche Staatsschutz ist eingeschaltet.
28.10.2019
Berlin: Bahnhof Friedrichstraße: Frau in Schnellrestaurant rassistisch beleidigt
Gestern Abend kam es in Mitte zu einer Beleidigung mit rassistischem Hintergrund. Gegen 18.50 Uhr wurde eine Funkwagenbesatzung in ein Schnellrestaurant am Bahnhof Friedrichstraße alarmiert, nachdem eine unbekannte Frau eine 32-Jährige rassistisch beschimpft hatte. Während die Beleidigte vorm Schnellrestaurant auf die alarmierte Polizei wartete, verließ die Täterin über einen anderen Ausgang dieses. Die Polizei ermittelt.
Berlin-Niederschönhäusen: Homophober und rassistischer Angriff – 42-Jähriger beleidigt und geschlagen
Ein Mann wurde am Samstagabend in Niederschönhausen beleidigt und geschlagen. Der Mann erlitt leichte Verletzungen im Gesicht. Ein Tatverdächtiger konnte festgenommen werden.
29.10.2019
Berlin-Charlottenburg: Taxifahrer von Betrunkenem rassistisch beleidigt und verprügelt
Als ein 43-jähriger Fahrgast am Sonntagabend gegen 21.20 Uhr in der Bismarckstraße in Charlottenburg in ein Taxi stieg, soll er den Fahrer (62) fremdenfeindlich beleidigt haben. Dann eskalierte die Situation.
Rassistischer Angriff auf 22-jährigen Ungar in Thüringen
Am Samstagvormittag kam es im Sonneberger Stadtpark laut Polizei zu einer Auseinandersetzung mit rassistischem Hintergrund. Ein 68-jähriger Deutscher soll einen 22-jährigen Mann aus Ungarn zunächst beleidigt und dann mit dem Tod bedroht haben.
Hakenkreuz, Davidsterne und „KKK“: Unbekannte beschmieren Tafeln und Mauer mit Nazi-Symbolen in NRW
Müschede – Unbekannte haben in der Nacht zu Samstag in Müschede mit Farbe herumgeschmiert. Unter anderem verunstalteten sie Tafeln und eine Mauer mit Nazi-Symbolen. Jetzt ermittelt der Staatsschutz.
Brandanschlag und Hakenkreuz-Schmiererei auf Hausprojekt in Göttingen
In der Nacht vom 27. auf den 28. Oktober 2019 hat es im Garten des Göttinger Hausprojekts Goßlerstraße 17/17a gebrannt. Der deutlich wahrnehmbare Geruch von Brandbeschleuniger und in der nahen Umgebung aufgetauchte rechte Schmierereien lassen die Hausbewohner*innen auf eine Brandstiftung durch Rechte schließen.
30.10.2019
Angriff auf Moschee in Frankreich: Schütze soll vor der Tat rassistischen Brief geschrieben haben
Bei einem Angriff auf eine Moschee im Südwesten Frankreichs sind am Montag zwei Menschen schwer verletzt worden. Der 84-jährige Angreifer versuchte nach Angaben der Präfektur zunächst, die Tür der Moschee in Bayonne anzuzünden. Er sei dabei von zwei Menschen überrascht worden und habe auf sie geschossen. Die beiden Verletzten wurden in ein Krankenhaus gebracht. Bei ihnen handelte es sich laut Präfektur um zwei Männer im Alter von 74 und 78 Jahren.
- https://www.stern.de/panorama/stern-crime/bayonne–moschee-attentaeter-koennte-fremdenfeindliches-motiv-gehabt-haben-8975936.html
- https://www.neues-deutschland.de/artikel/1127887.bayonne-zwei-schwerverletzte-bei-anschlag-auf-moschee-in-frankreich.html
- https://www.heise.de/tp/features/Kandidat-von-Le-Pen-greift-Moschee-im-baskischen-Bayonne-an-4571910.html
Berlin-Pankow: 70-Jähriger antisemitisch beleidigt und geschlagen
Der Rentner, dessen Konfession nach B.Z.-Informationen nicht zu erkennen war, ging am Montag gegen 15 Uhr an der Busonistraße (Karow) spazieren. Am Ballonplatz tauchte plötzlich ein Mann auf, beschimpfte den 70-Jährigen mit antijüdischen Parolen. Als der sich verbal zur Wehr setzte, wurde er von dem Unbekannten angegriffen und geschlagen. Das Opfer erlitt dabei Verletzungen an Kopf und Kinn. Bei dem Versuch, sich vor den Schlägen zu schützen, verlor er das Gleichgewicht und stürzte.
- https://www.bz-berlin.de/berlin/pankow/70-jaehriger-antisemitisch-beleidigt-und-geschlagen
- https://m.tagesspiegel.de/berlin/70-jaehriger-in-pankow-angegriffen-michael-mueller-verurteilt-antisemitismus/25165492.html
Neuruppiner beleidigt Syrer und wirft mit Blitzknaller
Ein 63-jähriger Neuruppiner hatte am Montagabend offenbar ein Problem mit einer Gruppe von fünf Jugendlichen und jungen Erwachsenen, darunter vier Syrer, die an seiner Wohnung an der Ernst-Toller-Straße vorbeiliefen. Der Mann rief ihnen aus dem Fenster rassistische und beleidigende Worte hinterher und warf offenbar einen Blitzknaller.
Rechtsextreme in Neumünster: Morddrohung auf Instagram
Die kurze Geste im Videoclip hat eine deutliche Botschaft: Die rechte Hand auf Kopfhöhe gehalten, lässt Alexander Hardt ein imaginäres Messer aufklappen, runter zum Hals wandern, um dort eine schnelle Schnittbewegung zu vollziehen. Im Vorspann des Clips auf seinem Instagram-Account spricht das Bandidos-Mitglied mit rechtsextremer Herkunft ausdrücklich Personen an, die das Neumünsteraner Tattoostudio „Famous Tattoo – Lifestyle Store“ kritisieren.
31.10.2019
Antisemitismus: Mann prügelt in Karow auf Juden ein
Nach einer antisemitischen Beleidigung setzte sich ein 70-Jähriger zur Wehr – und wurde so brutal geschlagen, dass er zu Boden stürzte.
Wieder antisemitische Attacke in Berlin – Kritik von jüdischen Vertretern
Nach dem rechtsextremen Anschlag in Halle läuft die Suche nach den Ursachen für den grassierenden Antisemitismus. Nun ist in Berlin erneut ein Mann antisemitisch beleidigt und angegriffen worden. Jüdische Vertreter beklagen Versäumnisse bei der Bekämpfung des Judenhasses.
Junge Männer posten Nazi-Motive in WhatsApp-Gruppe
Drei junge Männer posteten Nazi-Motive in der WhatsApp-Gruppe der Klimaschutz-Bewegung „Fridays for future“ – aus Langeweile, wie sie vor Gericht in Aichach sagten.
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Antisemitische Angriffe in Berlin und Bayern: Report-antisemitism.de