Weiter zum Inhalt Skip to table of contents

Die Kleidung der Neonaziszene

Von|

Da in den 90er Jahren viele rechte Symbole und Logos verboten wurden, versuchte sich die rechtsextreme Szene Anfangs mit Codes und versteckten Zeichen vor Verboten zu schützen. Am bekanntesten sind Zahlencodes wie zum Beispiel 88 für Heil Hitler (die Zahl Acht symbolisiert hierbei den achten Buchstaben des Alphabets), 28 für „Blood & Honour“ oder 18 für Adolf Hitler.

Mittlerweile hat sich die rechtsextreme Mode noch stärker gewandelt. Eigene Modemarken mit unterschwelligen, nur für Szenekenner verständlichen Symbolen und Botschaften sind entstanden. Immer mehr Neonazis lassen den alten martialischen Skinheadlook beiseite und suchen sich neue, diskretere und modischere Kleidungsstile. Rechtsextreme Skinheads mit Baseballschläger, Bomberjacke und Springerstiefeln, wie es sie in den 80er- und 90er-Jahren gab, prägen heute kaum noch Neonazi-Veranstaltungen. Die Nachwuchsgeneration von Neonazis kleidet sich lieber modern und unauffällig.

Im Modebereich gibt es seit mehreren Jahren aber noch einen anderen Trend, der das Äußere der rechten Szene stark geprägt hat: Angefangen in Berlin, schmücken sich immer mehr Rechtsextreme mit einst als „links“ geltenden Accessoires wie Palästinenser-Tüchern oder Che-Guevara-Shirts. Es wird versucht die Symbole des „Gegners“ zu benutzen und für sich zu vereinnahmen. Dabei machen sich die Neonazis besonders antiamerikanische und antisemitische Strömungen innerhalb der linken Szene zunutze. Deren Symbole und Musik werden dabei aus ihrem ursprünglichen Kontext gerissen und im Sinne der rechten Ideologie umgedeutet – als Provokation und gleichzeitig als Teil einer rechten Querfront-Strategie. Indem sich die extreme Rechte zugleich offen, modisch, modern und ungefährlich gibt, fällt es viel leichter öffentlich aufzutreten, neue Mitglieder zu rekrutieren und sich als ernst zu nehmender Diskussionspartner darzustellen.

Zum Thema

| Alle rechtsextremen Codes und Symbole auf einen Blick

| Popnazis machen Mode

| Symbolwandel ? Neonazis und ihr Lifestyle

| Alles nur geklaut? – Die Übernahme linker Symbolik durch Nazis

| Kulturrevolution im Nazilager – der neue Nazidresscode

Weblinks

| Musik – Mode – Markenzeichen Verfassungsschutzbroschüre zum Herunterladen

Weiterlesen

2018-11-06_172505 Sport frei Marke

Rechtes Label Sport Frei

Die Marke „Sport Frei“ ist besonders in der rechtsextremen Hooligan-Szene beliebt und stellt Sport- und Freizeitbekleidung her. Auf der Facebookseite…

Von|
2016-09-28-pro-violence_0 (1)

Rechtes Label Pro Violence

Die Marke „Pro Violence“ stellt Sport- und Freizeitkleidung her. Sie richtet sich an den Kampfsportbereich, insbesondere im „Freefight“- und Hooligan-Milieu.…

Von|
2018-08-07_115045

White Rex Aggressive Clothing Brand

Die Marke „White Rex“ ist seit ihrer Gründung 2008 in Russland mehr als nur ein Bekleidungs-Label. Gegründet durch Denis Nikitin, ist es mittlerweile ein Netzwerk international organisierter Neonazis, die sich durch Kraft- und Kampfsport, körperliche und geistige Ertüchtigung für den Nahkampf, bzw. den von Neonazis oft beschworenen „Heiligen Rassenkrieg“ vorbereiten.

Von|
Eine Plattform der