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Fleissner, Herbert

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In den 1950-er Jahren machte sich Herbert Fleissner als heimatvertriebener Sudetendeutscher mit dem Verlegen von diversen Vertriebenenblättern (z.B. „Wehr und Heimat“) einen Namen. Nach der Gründung des Stuttgarter Bogen-Verlags 1952, stieg er 1958 als Hauptgesellschafter in den Klinger-Verlag München ein. In den darauffolgenden zwei Jahrzehnten wuchs Fleissners Imperium durch Kooperationen mit und Übernahmen von Verlagen wie beispielsweise dem Amalthea-Verlag Wien, der F.A. Herbig Verlagsbuchhandlung und dem Albert Langen-Georg Müller Verlag.

Der endgültigen Durchbruch in die vordersten Reihen der deutschen Buchbranche gelang dem Mitglied und Funktionär des Witikobundes, einer Kaderschmiede der Sudetendeutschen Landsmannschaft, im Jahr 1985 durch die Fusion seiner Verlagsgruppe mit dem Springer-Verlag Ullstein/Propyläen zur Holding Ullstein-Langen-Müller GmbH & Co. KG. Als programmverantwortlicher Geschäftsführer kombinierte er das übernommene Programm mit Belletristik und Zeitgeschichte aus dem politisch rechten Millieu. Neben gesammelten Ostfriesenwitzen oder der Buchreihe „Herbig Hausapotheke“ wurde Literatur von rechtsaußen verlegt. Geschichtsrevisionistische Autoren, wie der in Südafrika lebende Rechtsextremist Claus Nordbuch („Sind die Gedanken noch frei“) befanden sich ebenso im Programm der Verlagsgesellschaft wie Plädoyers des Holocaustleugners David Irving oder Schriften des ehemaligen Goebbels-Referenten Wilfred von Oven. Enorme Einnahmen brachte der Titel von Franz Schönhuber „Ich war dabei“, in dem der ehemalige Vorsitzende der „Republikaner“ seine Zeit in der Waffen-SS darstellt. Fleissners Kunden dürften somit sowohl aus der bürgerlichen Mitte wie aus dem rechtsextremen Spektrum stammen.

Die Verlagsgruppe schaltete Anzeigen unter anderem in den rechtsextremen Blättern Deutsche Rundschau und Nation und Europa, der rechtskonservativen Jungen Freiheit oder auch in der österreichischen Wochenzeitung Zur Zeit, die unverhohlenen Antisemitismus propagiert und an der Fleissner trotz Distanzierungserklärungen einen zehnprozentigen Anteil hält.

Nach weiteren Übernahmen war Fleissner Ende 1991 Vorstand von insgesamt 28 Einzelverlagen. Während der neunziger Jahre war er nach Einschätzung von Experten einer der bedeutendsten Verleger der ?Neuen Rechten? mit dem umstrittenen

Publizisten Rainer Zitelmann als Cheflektor. Von den ideologischen Altlasten der Verlage Bogen und Klinger sowie von restlichen Vertriebenzeitungen getrennt, endete 1996 die elfjährige Liaison Ullstein-Langen-Müller. Es verblieben über ein Dutzend Verlage, die sich unter der Verlagsgruppe „LangenMüller Herbig nymphenburger“ zusammenfanden.
2004 zog sich Fleissner aus der aktiven Geschäftsführung zurück und übergab das Unternehmen seiner Tochter. Im gleichen Jahr wurde er für seine „besonderen publizistischen Verdienste“ mit dem von der ?Jungen Freiheit? vergebenen „Gerhard-Löwenthal-Ehrenpreis für Publizistik“ gewürdigt. Zuletzt erhielt er im April 2008 von der „Gesellschaft für freie Publizistik“ – der laut Verfassungsschutz größten rechtsextremistischen Kulturvereinigung Deutschlands deren Mitbegründer Fleissner ist ? die Ulrich-von-Hutten-Medaille. Fleissner steht hierbei in einer Reihe mit ehemaligen SS-Offizieren, NS-Kriegsverbrechern, Holocaust-Leugnern und NPD-Funktionären.

Herbert Fleissner ist Mitglied der CSU. Das „Schicksal der Vertreibung habe ich nie akzeptiert ? bis zum heutigen Tage nicht“, so Fleissner.

Zum Thema

| Wenn die Dämme brechen – Der unaufhaltsame Aufstieg des Verlegers Herbert Fleissner

Weblink

| Kein Grund zur Trennung

Literatur

Hans Sarkowicz: Rechte Geschäfte. Frankfurt am Main, 1994

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christmas-alu

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… die wünschen wir Euch und Ihnen von Herzen, zusammen mit Gesundheit und Glück. Aber falls sie doch coronaskeptische Verwandte unterm Baum oder im Videocall erwarten: Wir haben hier ein paar Argumente durchdiskutiert. Als Gegenrede-Anregung.

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