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Hermann Göring

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Als Ministerpräsident von Preußen (April 1933 bis April 1945) und preußischer Innenminister (April 1933 bis Mai 1934) war Göring eine Schlüsselfigur beim Aufbau der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Gestützt auf seine preußische Machtbasis, insbesondere jedoch auf die ihm unterstehende Gestapo, hatte er ? v.a. nach dem Reichstagsbrand ? großen Anteil an der Verfolgung der innenpolitischen Gegner des Nationalsozialismus (besonders an der Errichtung der ersten Konzentrationslager). In der „Röhm-Affäre“ leitete Göring im Auftrag Hitlers die Mordaktion gegen hohe SA-Führer in Norddeutschland.

Die Stellung Görings im Herrschaftssystem des Nationalsozialismus war gekennzeichnet durch eine starke Ämterhäufung. Als Luftfahrtminister (Mai 1934 bis März 1935) und Oberbefehlshaber der Luftwaffe (März 1935 bis April 1945) baute er die Luftwaffe auf. Als Beauftragter für den Vierjahresplan (1936?39) leitete er die wirtschaftliche Seite der Aufrüstung und war 1937?38 auch Reichswirtschaftsminister. Mit seiner Ernennung zum Generalfeldmarschall (1938) wurde er zugleich in der militärischen Hierarchie besonders hervorgehoben. Am 30.8.1939 berief ihn Hitler zum Vorsitzenden des Reichsverteidigungsrates und am 1.9. zu seinem Nachfolger im Fall seines Todes. 1940 erhielt Göring den Titel eines Reichsmarschalls.

Im Verlauf des Zweiten Weltkrieges nahm Görings Einfluss ständig ab, besonders nach dem Scheitern der Luftoffensive gegen Großbritannien und der deutschen Niederlage bei Stalingrad. Im Juli 1941 erteilte er R. Heydrich den Auftrag, die organisatorischen Vorbereitungen für die „Endlösung der Judenfrage“, das heißt für die Ermordung der europäischen Juden, zu treffen. Nach der Bekundung von Verhandlungsabsichten mit den westlichen Alliierten (23.4.1945) enthob Hitler ihn aller Ämter. ? Seit dem 7.5.1945 in amerikanischer Gefangenschaft, 1946 vom Internationalen Militärtribunal in Nürnberg als einer der Hauptkriegsverbrecher zum Tode verurteilt, entzog er sich der Hinrichtung durch Selbsttötung.

Quelle: Meyers Lexikon online

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