Die „Alternative für Deutschland“ (AfD), 2013 gegründet, setzt ihren Erfolgskurs im ersten Halbjahr 2014 fort: Mit ihrem Kurs zwischen Euro-Feindlichkeit, Wirtschaftsliberalismus und Rechtspopulismus gewinnt sie bei der Europawahl im Mai 2014 7,1 Prozent der Stimmen und schickt 7 Abgeordnete ins Europaparlament, wo sie der Fraktion der Europäischen Konservativen und Reformisten (EKR) im Europaparlament betritt, sich aber auch von rechtspopulistischen Parteien wie der britischen Ukip zu Veranstaltungen einladen lässt. Bei den Landtagswahlen in Brandenburg holt sie ihre Bestzahl von 12,2 % der Stimmen, in Sachsen sind es 9,7 %, in Thüringen sind es 10,6 %. Doch im zweiten Halbjahr 2014 nehmen die parteiinternen Querelen zu. Immer wieder gibt es antisemitische, rassistische, NS-verherrlichende und gar holocaustverharmlosende Ausfälle von AfD-Mitgliedern, viele davon in Führungspositionen. Parteichef Bernd Lucke spricht von „relativ vielen Einzelfällen“ (eine Auflistung der rechtsextremen und rechtspopulistischen Vorfälle auf ngn). Die wirtschaftsliberal orientierten Kräfte in der AfD verlieren zunehmend an Boden, die rechtspopulistischen Kräfte gewinnen. Ist Propaganda gegen Flüchtlinge und den Islam in moderater Form schon immer ein AfD-Thema gewesen, scheiden sich doch an den „Hooligans gegen Salafisten“ (HoGeSa) oder den „Patriotischen Europäern gegen Islamisierung des Abendlandes“ (Pegida) die Geister: Der rechtsoffene Flügel jubelt, besucht oder organisiert gar mit, den konservativen AfD-Teilen ist das suspekt. Es bleibt abzuwarten, wie es für die AfD 2015 weiter geht.
Auszug aus dem Artikel
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