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Jahresrückblick 2019 – Saarland Ein Hammerskins-Clubhaus namens „Hate Bar“

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(Quelle: Screenshot)

Im Jahr 2019 fielen die rechtsextremen Aktivitäten im öffentlichen Raum im Saarland gering aus. Wie in den Jahren zuvor trat die Kameradschaft „Nationaler Widerstand Zweibrücken“ erneut mit Kundgebungen in Homburg, Blieskastel und Neunkirchen auf. Daneben organisierte die Szene rechtsextreme Konzerte. So wurden ein Konzert in Schiffweiler mit Hannes Ostendorf, Frontmann der Band „Kategorie C“, ein Liederabend der NPD mit Frank Rennicke in Fechingen oder Konzerte der Hammerskins in Dillingen, wie mit dem Sänger „Barny“, durchgeführt.

Das international agierende Neonazi-Netzwerk Hammerskins ist im Saarland aktiv. Die Hammerskins betreiben in der saarländischen Kleinstadt Dillingen ein Clubhaus mit dem Namen „Hate Bar“. Die Räumlichkeiten dienen auch der Band „Wolfsfront“ als Proberaum. Zudem existiert ein Label mit dem Namen „H8 Bar Productions“. Dort veröffentlichte die Band „10 Cent Bullets“ am 20. April 2019 ihr Debütalbum. Daneben unterhalten die Hammerskins im grenznahen lothringischen Volmunster-Eschviller eine Immobilie, die in der Vergangenheit für Veranstaltungen der Szene genutzt wurde. Das Netzwerk ist in ‚Chapter‘ aufgeteilt. Das Saarland gehört dem „Chapter Westmark“ an, das als mitführend in Deutschland bis hin ins europäische Ausland gilt. Vor allem die „Hammerskins“ bilden als Teil eines eher konspirativ arbeitenden internationalen Neonazi-Netzwerks eine aktive Gruppierung, die insbesondere durch Musikproduktionen und Konzertveranstaltungen im Saarland wirkt.

Dagegen kommt den rechtsextremen Parteien im Saarland eine geringe Bedeutung zu. Die NPD erlangte bei der Europawahl im Saarland lediglich 0,3 Prozent der Stimmen (Verlust von einem Prozent gegenüber 2014), auch wenn sie in einzelnen Teilen Saarbrückens zwischen 2 und 4 Prozent erreichte. Auch in der Öffentlichkeit trat die NPD im Jahr 2019 kaum in Erscheinung.

Die überschaubare Zahl an öffentlichen Aktionen der rechtsextremen Neonazi-Szene im Saarland darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass völkische, fremdenfeindliche und demokratiefeindliche Einstellungsmuster auch in der sogenannten „Mitte der Bevölkerung“ anzutreffen sind und – wie auch die Fälle der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus (angesiedelt im Adolf-Bender-Zentrum) zeigen – Menschen vor enorme Herausforderungen stellen. Hier zeigt sich auch ein Normalisierungseffekt bei rechtspopulistischen und alltagsrassistischen Äußerungen, Diskursen und Handlungen. Dies ist weiterhin in sozialen Medien, aber auch in Gemeinwesen, Schulen und Vereinen sowie in beruflichen und privaten Kontexten der Menschen zu verzeichnen.

 

Das Adolf Bender Zentrum:
https://adolfbender.de/

 

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