Geboren 1962 in München.
Richter studierte Geschichte und Musikwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Er gilt neben Jürgen Gansel als einer der „Ideologen“ der NPD und wie dieser als Hauptvertreter der sogenannten „Dresdner Schule“.
Von 1989 bis 1994 war Richter parlamentarischer Referent für die Republikaner (REP) im Europäischen Parlament und Pressesprecher des bayerischen Landesverbandes der Partei. 1990 verließ er die Partei und heuerte bei der rechtsextremen Zeitschrift Nation und Europa (NE) an, wo er seit 1991 als Chefredakteur tätig ist. Die Zeitschrift gilt als wichtigstes rechtsradikales Strategie- und Theorieorgan in Deutschland. In seiner Funktion als verantwortlicher Chefredakteur wurde Richter 1995 wegen Volksverhetzung verurteilt.
Seit Frühjahr 2008 ist Karl Richter zudem leitender Redakteur des NPD-Parteiorgans „Deutsche Stimme„.
Noch bis 2003 unterhielt Richter aktive Kontakte zur Bundeswehr, wo er im Rang eines Stabsunteroffiziers der Reserve an Wehrübugen seiner ehemaligen Einheit teilnahm. Daneben hielt er regelmäßig Seminare zur politischen Bildung, unter anderem zum Thema „Rechtsextremismus“ ab. Nach Hinweisen des Verfassungsschutzes auf den politischen Hintergrund und die Mitgliedschaft Richters in der NPD an die zuständige Dienststelle ist ihm dies inzwischen untersagt. Zur Zeit läuft ein Ausschlussverfahren des Bayerischen Reservistenverbandes gegen ihn.
Mediale Bekanntheit erlangte Richter, als publik wurde, dass er in dem deutschen Kriegsfilm „Der Untergang“ über die letzten Tage Adolf Hitlers als Komparse mitgewirkt hatte.
Von 2004 bis 2008, seit dem Einzug der NPD in den sächsischen Landtag, ist Karl Richter NPD-Mitglied und fungierte als Hauptkoordinator des parlamentarischen Beratungsdienstes der dortigen Landtagsfraktion.
Zur Bundestagswahl 2005 trat Richter als Direktkandidat für die NPD im Kreis Starnberg an.
Bei der Kommunalwahl in Bayern 2008 war er Spitzenkandidat der NPD-Tarnbewegung ?Bürgerinitiative Ausländerstopp? in München, welche 1,4 % der Stimmen erhielt. Aufgrund des Wegfalls der Fünf-Prozent-Hürde bei Kommunalwahlen reichte das Ergebnis für einen Stadtratsposten, welchen Richter setdem innehat. Im Zusammenhang mit seiner Amtseinführung kahm es im Mai 2008 zum Eklat um einen angeblichen Hitlergruß, woraufhin er im August 2008 vom Münchner Amtsgericht zu einer Geldstrafe von 5.600 Euro verurteilt wurde.
Bei der Landtagswahl in Bayern 2008 trat er, diesmal allerdings erfolglos, für die NPD im Stimmkreis München-Ramersdorf (Wahlkreis Oberbayern) an.
Beim Bundesparteitag der NPD im April 2009 in Berlin, auf welchem Udo Voigt sich gegen seinen innerparteilichen Herausforderer um den Parteivorsitz, Udo Pastörs, durchsetzten konnte, wurde Karl Richter zum stellvertretenden Bundesvorsitzenden gewählt. Er war damit der letzte dort verbliebene Vertreter jener Kräfte innerhalb der NPD, welche eine stärkere Intellektualisierung und „Verbürgerlichung“ der Partei nach außen als Strategie befürworten. Die einflussreichen Kritikes Voigts aus dem sächsichen Landesverband, Holger Apfel und Jürgen Gansel hatten sich nach der Abstimmungsniederlage von Udo Pastörs aus dem Bundesvorstand zurückgezogen haben.
Im November 2011 gelang es dann Holger Apfel, sich als NPD-Bundesvorsitzender gegen Udo Voigt durchzusetzen. Karl Richter wurde als einer von drei stellvertretenden Vorsitzenden wiedergewählt.
Er bleibt Chefredakteur der „Deutschen Stimme“ und ist Leiter des „Amtes Politik“ im neuen NPD-Bundesvorstand.
Ende 2012 übernahm Karl Richter den Landesvorsitz der NPD-Bayern von seinem Vorgänger Ralf Ollert. Seine Zeit als Landesvorsitzender war von zahlreichen Niederlagen geprägt: So musste der in Coburg geplante Bundesparteitag der NPD aufgrund einer fehlerhaften Anmeldung in ein anderes Bundesland verlegt werden und der sogenannte „Bayerntag“ scheiterte aufgrund von zivilgesellschaftlichem Widerstand.
Die bayrischen Landtagswahlen 2013 waren ein weiteres Debakel für Richter. Die NPD konnte in Unterfranken und im größten Wahlbezirk Oberbayern, wo Richter auch selbst wählbar gewesen wäre, nicht antreten, da sie nicht genug Unterschriften zusammenbekam. Die NPD kam am 15. September 2013 folglich nur auf 0,6 Prozent der Stimmen und verfehlte so die Hürde für die Wahlkampfkostenerstattung. In einer internen Mail machte Richter unter anderem Holger Apfel und Udo Pastörs für das Wahldebakel verantwortlich.
Mittlerweile wurde Richter auch sein am Amt als Chefredakteur der „Deutschen Stimme“ entzogen. Sein Nachfolger ist der 40-jährige Peter Schreiber.
Beim Bundesparteitag im thüringischen Kirchheim im Januar 2014 strebte Karl Richter einen aussichtsreichen Listenplatz für die Europawahl im Mai 2014 an, scheiterte aber auch hier. Nachdem sich auf Platz eins Udo Voigt gegen Udo Pastörs durchsetzen konnte, kandidierte Richter für Platz zwei, unterlag aber dem „Historiker“ Olaf Rose.
Richter scheint aktuell in der NPD sehr geschwächt und wird sich nun wohl auf die Kommunalwahlen im März 2014 konzentrieren, bei denen er seinen Sitz für die NPD-Tarnliste „Bürgerinitiative Ausländerstopp“ im Münchener Stadtrat verteidigen will.
Aktualisiert am 28.01.2014
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