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Land unter? Völkische Akteur*innen am Arbeitsplatz – Was tun?

Die neue Handreichung der Amadeu Antonio Stiftung „Land Unter? Handlungsempfehlungen zum Umgang mit völkischen Siedler*innen“ richtet sich an Menschen, die in ihrem Alltag mit völkischen Siedler*innen konfrontiert sind. Sie soll dabei unterstützen, einen eigenen Umgang mit dem Problem der rechtsextremen Landübernahme zu entwickeln. Der folgende Text ist ein Auszug aus der Broschüre.

 
(Quelle: Pixabay)

Auch im Berufsleben können Sie mit völkischen Positionen konfrontiert sein. Völkische Akteur*innen arbeiten vor allem in handwerklichen Betrieben und erzieherischen Berufen oder betreiben (biologische) Landwirtschaft. In ihrer Ideologie wird die harte körperliche Arbeit in der Landwirtschaft romantisiert und zum Widerstand gegen die kapitalistische Wirtschaftsweise und die Globalisierung umgedeutet. Das Bild des „Bauern“, der fest mit der Scholle, die er kultiviert, verbunden ist, dient hier als Sinnbild für das „deutsche Volk“, das die Verbindung zu seinem Land wieder herstellen müsse. Zu einem professionellen Verhältnis gehören eine klare Positionierung gegenüber völkischer Ideologie und die Abwehr von Instrumentalisierungsversuchen.

Wenn Sie als Vorgesetzter von rechtsextremen Äußerungen eines Angestellten erfahren

Informieren Sie sich! Bei rechtsextremen Vorfällen muss schnell und klar gehandelt werden. Machen Sie sich schon präventiv Gedanken, wie Sie mit einer solchen Situation umgehen wollen. Auch Schulungen, Argumentationstrainings und sonstige Weiterbildungen können sinnvoll sein, um sich und Ihr Team auf eine Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus vorzubereiten. Zudem können Sie durch Sponsoring zivilgesellschaftliche Initiativen unterstützen, die sich für eine demokratische Kultur einsetzen.

Positionieren Sie sich! Wenn es zu einem Vorfall kommt, ist es wichtig, diesen ernst zu nehmen. Besprechen Sie sich mit Mitarbeiter*innen und verständigen Sie sich auf eine gemeinsame Position. Unter solchen Vorfällen leidet das Betriebsklima, vor allem wenn mit ihnen nicht offen umgegangen wird. Überlegen Sie sich eine Kommunikationsstrategie nach innen und nach außen. Machen Sie hierbei Ihre Solidarität mit den potenziell Betroffenen deutlich.

Ziehen Sie Konsequenzen! Falls Sie sich in der Bewertung des Vorfalls unsicher sind, holen Sie unter Umständen eine arbeitsrechtliche Beratung ein. Bestellen Sie die*den Angestellten zu einem Gespräch und fordern Sie eine Stellungnahme. Prüfen Sie gegebenenfalls Disziplinarmaßnahmen. Rechtsextreme Vorfälle beschädigen das Außenbild des Unternehmens. Machen Sie deutlich, dass Ihr Unternehmen oder Ihr Team für demokratische Werte eintritt.


Die neue Broschüre „Land Unter? Handlungsempfehlungen zum Umgang mit völkischen Siedler*innen“ können Sie hier bestellen und herunterladen.

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