Lexikon: Armenien
Der Völkermord an den Armeniern war einer der ersten systematischen Genozide des 20. Jahrhunderts. Er geschah während des Ersten Weltkrieges unter Verantwortung der jungtürkischen Regierung des Osmanischen Reichs. Bei Massakern und Todesmärschen (1915-1916) kamen je nach Schätzung zwischen 300.000 und mehr als 1,5 Millionen Menschen zu Tode. Zuvor waren zwischen 80.000 und 300.000 Armenier*innen durch Verfolgung getötet worden. Die Ereignisse, die von den Armeniern selbst mit dem Begriff Aghet („Katastrophe“) bezeichnet werden, sind historisch belegt, werden von der offiziellen türkischen Geschichtsschreibung und der Regierung der Republik Türkei als Völkermord geleugnet.