„Querdenken“: Brandanschläge und Gewalt unter Verschwörungsgläubigen
Am Wochenende brannten zwei Testzentren im Münsterland. Nicht zum ersten Mal. Die Verschwörungsszene wird immer militanter. Ein (unvollständiger) Überblick.
Brandanschläge gehören fest zu den Einschüchterungsmethoden der rechtsextremen Szene, besonders gegen Unterkünfte von Geflüchteten, Wohnhäuser von Migrant*innen, politisch Andersdenkenden und Büros von Politiker*innen. Todesopfer werden dabei billigend in Kauf genommen.
Am Wochenende brannten zwei Testzentren im Münsterland. Nicht zum ersten Mal. Die Verschwörungsszene wird immer militanter. Ein (unvollständiger) Überblick.
Bewohner*innen der „Jagow 15“ in Spandau fühlen sich seit Wochen terrorisiert: Es gab Brandstiftungen, Schmierereien und eine Bombendrohung. Sie gehen von einem rechtsextremen Motiv aus. Die Spuren führen womöglich zur Neonazi-Partei „Der III. Weg“.
Im Weidenstetten bei Ulm brannten im März drei Wohnwagen einer Zirkusfamilie ab. Zu der Truppe gehören auch einige Sinti*zze. Die…
„Der III. Weg“ wird immer aktiver in Berlin-Neukölln: Durch Flyeraktionen und provokative „Kiezspaziergänge“ fällt die neonazistische Kleinstpartei auf. Dieser Aktionismus ist unter anderem dem vorbestraften Neonazi Sebastian T. zu verdanken, einem Hauptverdächtigen in der rechtsextremen Anschlagsserie im Bezirk.
Zur rechtsextremen Anschlagsserie in Neukölln zählen seit 2016 mindestens 73 Taten, darunter 23 Brandstiftungen. Im Dezember 2020 wurden zwei der Hauptverdächtigen, Tilo P. und Sebastian T., endlich festgenommen, kurze Zeit später aber wegen Beweismangel wieder entlassen. Die Neonazis sind weiterhin aktiv und Betroffene fordern einen Untersuchungsausschuss. Um das durchzusetzen will einer für das Berliner Abgeordnetenhaus kandidieren.
Was wird uns von 2020 in Bezug auf Rechtsextremismus und Demokratiefeindlichkeit in Erinnerung bleiben? Für den Jahresrückblick befragen wir zivilgesellschaftliche…
1991 wurde Samuel Yeboah in Saarlouis bei einem Brandanschlag ermordet. 30 Jahre später haben Ermittler*innen offenbar einen mutmaßlichen Täter aus der örtlichen Neonaziszene ausgemacht. Ein offizielles Gedenken an das Opfer gibt es in der Stadt auch nach drei Jahrzehnten nicht.
Vor 25 Jahren brannte es in einem Asylbewerber*innenheim in der Lübecker Hafenstraße: Zehn Menschen kamen ums Leben, 38 Personen wurden verletzt – zum Teil schwer. Lange Zeit ermittelten die Behörden nur im Umfeld der Betroffenen – obwohl vier Neonazis am Tatort waren und einer die Tat zwei Jahre später gestand. Eine Spurensuche.
Im Dezember 1988 starben bei einem rassistischen Brandanschlag im bayerischen Schwandorf vier Menschen. Offiziell gedacht wurde der Opfer erst 21 Jahre nach der Tat.
36 ist es Jahre her, dass sieben Menschen ihr Leben bei einem Brandanschlag in Duisburg verloren. Obwohl das Haus ausschließlich…