„Die Rechte“: Stimmenfang mit Judenhass
Mit antisemitischen Parolen und Bewunderung für eine Holocaustleugnerin beginnt die extrem rechte Kleinstpartei „Die Rechte“ ihren Europawahlkampf. Der Auftakt in Wuppertal wird zum Flop.
Berichte über Rechtsextremismus und Antisemitismus in Dortmund (NRW).
Mit antisemitischen Parolen und Bewunderung für eine Holocaustleugnerin beginnt die extrem rechte Kleinstpartei „Die Rechte“ ihren Europawahlkampf. Der Auftakt in Wuppertal wird zum Flop.
Christoph Drewer, altgedienter Dortmunder Neonazi, der auf Platz 9 der Europawahlliste der Neonazipartei „Die Rechte“ steht, machte sich durch seine militanten, Gegner bedrohenden Auftritte bei Kundgebungen einen Namen. Damit könnte es demnächst vorbei sein: Soeben wurde er in Revision zu dreizehn Monaten Haft verurteilt.
Den Europawahlkampf will die Neonazi-Partei „Die Rechte“ mit gezielten antisemitischen Provokationen und Drohungen bestreiten.
Die 1992 gegründete, europaweit tätige neonazistische Gruppierung Combat 18 existiert weiterhin, trotz des im Jahr 2000 verfügten Verbots des Netzwerkes Blood & Honour. Combat 18 gilt als dessen bewaffneter Arm.
Am Samstag eröffnet der Comic-Zeichner Nils Oskamp in der neurotitan gallery in Berlin-Mitte die Ausstellung zu seinem Titel „Drei Steine“, welcher in Kooperation mit der Amadeu Antonio Stiftung herausgegeben wurde. Die Ausstellung ist multimedial angelegt: neben zahlreichen von Oskamps Originalzeichnungen und Studien gibt es Fotos von Maria Zarada, die seine Vortragsreisen an Schulen begleitet hat. Außerdem gibt es an einer Medienstation Interviews mit der bekannten „Nazi-Jägerin“ Beate Klarsfeld, TV-Berichte über das Buch zu sehen, sowie Reden und Vorträge zu hören.
Der Druck auf die Dortmunder Neonaziszene nimmt zu. Anfang Dezember 2018 kam „SS-Siggi“ Borchardt für drei Monate in Haft. Einen Monat zuvor war der 24-jährige Neonazi Steven F. festgenommen worden und musste seine einjährige Haftstrafe antreten. Jetzt gibt es ein weiteres Urteil.
Die neonazistische Kleinpartei sieht in der Beteiligung an der Europawahl im Mai ihr wichtigstes „Projekt“. Wenige Wochen vor der Wahl mobilisiert sie am 20. April zu einem Aufmarsch nach Wuppertal.
In den vergangenen 30 Jahren war Siegfried Borchardt, „SS-Siggi“, eine Ikone der rechtsextremen Szene. Doch von seiner Strahlkraft auf Neonazis ist nicht mehr viel übrig. Der jetzige Gefängnisaufenthalt ist eine weitere Station seines Abstiegs.
Es waren schockierende Szenen in Dortmund: 100 Nazis brüllen ungestört ihren Judenhass heraus. Anfangs 70, später 100 Nazis entfachten auf Garagendächern Bengalos und brüllten fortgesetzt Parolen wie „Wer Deutschland liebt, ist Antisemit“, „Das System ist am Ende – wir sind die Wende“ und vergleichbare antisemitische und verfassungsfeindliche Parolen. Polizei war nahezu nicht vorhanden.
Antisemitismus hat in der Dortmunder rechtsextremen Szene unrühmliche Tradition. Nun wurde ein junger jüdischer Mann mehrfach angegriffen, der sich nicht einschüchtern lassen will.