Farhad Dilmaghani: „Chemnitz ist eine Zäsur“
Im Interview mit Georg Diez spricht DeutschPlus-Vorsitzender Farhad Dilmaghani über #MeTwo und strukturellen Rassismus in Deutschland.
Rassismus behandelt Menschen nicht als Individuen, sondern als Angehörige einer Gruppe – und unterstellt, dass sich aus dieser Gruppenzugehörigkeit unveränderliche Eigenschaften, Fähigkeiten oder Charakterzüge ableiten. Dabei wird die eigene Gruppe als höherwertig begriffen. Klassischer, biologistischer Rassismus basiert auf einer wissenschaftlich längst überholten Einteilung der Menschheit in „Rassen“ nach äußeren Merkmalen wie Haut- und Haarfarbe. Auch deshalb versuchen Rechtsextreme seit den siebziger Jahren, neue Begründungen für ihren Rassismus zu finden, in dem sie von „anderen Kulturen“ oder „Ethnien“ sprechen: Das ist kulturalistischer Rassismus.
Im Interview mit Georg Diez spricht DeutschPlus-Vorsitzender Farhad Dilmaghani über #MeTwo und strukturellen Rassismus in Deutschland.
Knapp zwei Wochen nach den Protesten und den „Jagdszenen“ in Chemnitz hat das rassistische Bündnis „Pro Chemnitz“ zu seiner vierten Kundgebung mobilisiert. Dem Ruf des rechtsextremen Bündnisses sind nach Polizeiangaben 2.350 Menschen gefolgt. Es scheint, als würde die Dynamik langsam nachlassen.
Viele Menschen behaupten angesichts der Ereignisse in Chemnitz immer noch, hier würden keine oder zumindest kaum Neonazis mitlaufen. Ein Blick auf die wichtigsten Player rund um Chemnitz beweist das Gegenteil.
Anetta Kahane, Vorsitzende der Amadeu Antonio Stiftung, analysiert die Ereignisse um Chemnitz: Hier offenbart sich, wie weit das Projekt der…
Das Jahr 2018 zeigte eine neue, unangenehme und schärfere Seite des Populismus, Rassismus und Rechtsextremismus. Aktive, die sich gegen diesen…
Zur Illustration der Lage in Deutschland stellen wir monatlich rechtsextreme, rassistische und antisemitische Gewalttaten bundesweit zusammen, die in unserer Presseschau vorkommen –…
Fast auf den Tag genau 26 Jahre nach den Ausschreitungen in Rostock-Lichtenhagen jagte am Sonntag in Chemnitz ein rassistischer Mob Migranten durch die Stadt, angefeuert von der AfD.
Kürzlich saß ich mich mit meinem alten Freund „Linguist“ von der HipHop-Crew „Advanced Chemistry“ in einem Café in Addis Abeba. Wir sprachen über dies und das und natürlich auch über Deutschland. „Alleine mit (unserem Song) ‚Fremd im eigenen Land‘ haben wir Deutschland schon damals, 1992, soviel gegeben. Aber Deutschland gibt Dir nichts zurück“. Ein Kommentar von Philippa Ebéné
Unter dem Hashtag #MeTwo teilten von Rassismus Betroffene ihre Diskriminierungserfahrungen. Statt zuzuhören und zu reflektieren, wurde die Debatte von Nichtbetroffenen in eine ganz andere Richtung gelenkt. Plötzlich ging es um den angeblich grassierenden “Rassismus gegen Weiße”.
Präventivhaft, Videoüberwachung, Trojaner: Ein neues Polizeigesetz soll der Polizei Niedersachsen mehr Befugnisse geben. Kritiker*innen befürchten eine Einschränkung der Freiheits- und Grundrechte. Der Protest gegen das Polizeigesetz wächst.