Lexikon: Wiking-Jugend
Kurz nach dem Verbot der Sozialistischen Reichspartei (SRP) entstand Ende 1952 aus deren Nachwuchsorganisation die Wiking-Jugend (WJ). Über Jahrzehnte entwickelte sie sich zum bedeutendsten neonazistischen Jugendverband der Bundesrepublik. Die WJ orientierte sich unverkennbar an der Hitler-Jugend, sie war in Gauen organisiert, ihre weiblichen und männlichen Mitglieder hießen Mädel und Pimpfe. In der WJ sollte der Nachwuchs der völkischen Bewegung von früher Kindheit bis ins Erwachsenenalter sozialisiert werden – unter anderem in Zeltlagern mit ideologischem und körperlichem Drill. WJ-Mitglieder waren mehrfach an Straf- und Gewalttaten beteiligt. Im Prozess nach einem Banküberfall in Hamburg wurde die beteiligte Werwolf-Gruppe 1977 als terroristische Vereinigung abgeurteilt.