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ModSupport Neues interaktives Online-Tool gegen Hate Speech

Maus, Elefant und Ente fröhlich vor einem regenbogenfarbenen Hintergrund: Passend zum Pride-Month postete der Twitter-Account der beliebten Kindersendung „Sendung mit der Maus“ vergangene Woche dieses Bild mit der Überschrift „Wie schön, dass es dich gibt!“ Was eigentlich als Zeichen für Offenheit und Vielfalt gedacht war, führte in kürzester Zeit zu einem Shitstorm. In hunderten Kommentaren ergossen sich Queer- und Trans*feindlichkeit sowie Vorwürfe vermeintlicher Propaganda. Das Ausmaß an Hasskommentaren war derart überwältigend, dass der Account sich nach einem Tag gezwungen sah, die Kommentarfunktion einzustellen.

Das Beispiel verdeutlicht, wie selbst allseits geliebte Kindersendungen mit eigentlich harmlosen Posts zum Pride Month zum Ziel des Online-Mobs werden können. Wenn Rechtsextreme, Verschwörungsgläubige und Trolle die Kommentarspalten mit ihren menschenfeindlichen Inhalten fluten, stellt das Community-Manager*innen vor große Schwierigkeiten. Die Strategien, die dabei eingesetzt werden, ändern sich konstant und damit auch die Herausforderungen für die digitale Zivilgesellschaft.

Räume für den demokratischen Diskurs zurückgewinnen

Erfolgreiche Seitenmoderation ist ein Weg, um diese Dynamik zu unterbrechen und Räume für den demokratischen Diskurs zurückzugewinnen. Doch dafür ist einiges an Handwerkszeug, Ressourcen und vor allem Wissen nötig. „Die Überforderung überrollt viele immer wieder aufs Neue“, erklärt Simone Rafael, Leiterin des Digitalbereichs der Amadeu Antonio Stiftung und Chefredakteurin von www.belltower.news. „Wer heute für einen Verein oder eine Organisation einen Social Media-Auftritt moderiert, braucht fundierte Kenntnisse über rechtsextreme Akteure und menschenfeindliche Narrative. Mit ModSupport füllen wir eine Lücke, denn professionalisierte Lösungen gibt es bisher kaum, insbesondere für die Zivilgesellschaft. Wir haben Anlaufstellen und Wissen gebündelt und zu einem einzigartigen, leicht handhabbaren und frei zugänglichen Tool zusammengefügt.“

Was tun? ModSupport hilft

Wie formuliere ich Gegenrede zu antisemitischen oder rassistischen Äußerungen? Wie erkenne ich, ob ein Kommentar strafbar ist? Und wie kann ich Diskussionen positiv beeinflussen? Auf diese und viele weitere Fragen bietet ModSupport Antworten und gibt konkrete Tipps.

Entwickelt hat das Tool das Team von Civic.net – Aktiv gegen Hass im Netz. Das Projekt der Amadeu Antonio Stiftung leistet Pionierarbeit und berät seit sechs Jahren Community-Manager*innen in Berlin und gibt Workshops zum Umgang mit Hass im Netz. Die Praxis zeigt: Für gelungenes Community Management ist es mindestens genauso wichtig, die positiven Stimmen in Diskussionen zu stärken, wie konsequent gegen Hate Speech vorzugehen. ModSupport bietet konkrete Vorschläge, um Wissen, Empathie und ein solidarisches Selbstverständnis in digitalen Communities zu stärken.

Niemand sollte in digitalen Räumen Angst vor Bedrohung und Abwertung haben müssen“, betont Timo Reinfrank, Geschäftsführer der Amadeu Antonio Stiftung. „Wer schützt die Betroffenen in Sozialen Netzwerken? Community-Manager*innen! Aber Organisationen und Einzelpersonen kennen häufig nicht die Fülle an Möglichkeiten im Umgang mit Hassrede. Für viele ist es jeden Tag aufs Neue ein Balanceakt, einerseits auf Desinformation und Diskriminierung und andererseits auf Kritik und komplexe Fragen stets angemessen zu reagieren. Genau dafür liefert ModSupport das passende Werkzeug.“

ModSupport ist kostenlos für alle unter www.mod-support.de erreichbar.

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