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Nominiert für den Amadeu Antonio Preis 2017 – „Träumen auf deutsch, ohne Untertitel“

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Raman Zaya (Quelle: AAS / Fotograf: Jakob Erlenmeyer)

Sechzig Projekte haben sich für den Preis beworben, sieben sind nun nominiert – die stellt Belltower.News vor. Heute: Raman Zaya mit “Träumen auf deutsch, ohne Untertitel”

In seiner Erzählung “Träumen auf deutsch, ohne Untertitel” verbindet Raman Zaya autobiografische Elemente mit Poesie und Fantasie. Der Künstler und seine Zuhörer_innen begeben sich dabei “auf die Suche nach der Heimat in der neuen Heimat.” Neben diesem Thema spielen auch Flucht, Exil, Sehnsüchte und Rassismus eine wichtige Rolle in der fragmentierten Erzählung. Fiona Katharina Flieder sprach mit ihm über das Projekt.

 

Wie genau kann man sich Ihr Projekt eigentlich vorstellen?

 

Mein Projekt wird in Form einer Erzählung dargeboten, angelehnt an das Format “lecture performance”, also eine Verbindung von Vorlesung und theatraler Inszenierung. Es kann immer unterschiedlich aussehen. In Eberswalde habe ich die Aufnahmen mit Unterbrechungen abgespielt. In den Pausen hat der aus Afghanistan stammende Rapper „Mahan“ gerappt, der ebenfalls aus seinem Land geflohen ist. An diesem Abend ging es um Rassismus im Iran und andere persönliche Erfahrungen, die er auf seinem Weg gemacht hat.

Seinen Gesang in die Pausen dieser Aufführung integriert zu haben, hatte insofern für mich einen inhaltlichen Aspekt, als dass Themen und Erfahrungen wie Exil, Flucht oder Rassismus weitergereicht werden.

 

Wie kamen Sie auf die Idee für das Projekt?

 

Jeder Künstler arbeitet wohl autobiografisch. In meiner bisherigen Arbeit ging es in erster Linie aber nicht um meine persönlichen Erfahrungen. Das hat sich für dieses Projekt geändert.

Die Erzählung hat sich durch eine Briefkommunikation mit einer Kollegin entwickelt. Durch unsere Korrespondenz entstand eine Erzählung, die unterschiedlich einsetzbar ist. Es ist eine fragmentierte Erzählung, die als Grundlage für verschiedene Formate dienen soll. Man kann den ganzen Text verwenden, zum Beispiel als Basis für eine andere Arbeit. Aber man kann ihn auch zerlegen und einzelne Fragmente thematisch neu zusammensetzen. Ich mag es, das so offen zu lassen und wenn ich mit dieser Arbeit eingeladen werde, gestalte ich die Umsetzung neu.

Schön daran ist, dass ich jedes Mal einen anderen Fokus festlegen kann. Manchmal gehe ich stark auf die autobiografischen Aspekte ein. Ein andermal betone ich die Unterteilung in verschiedene Fragmente. Oder ich mische verschiedene Perspektiven. Ich kann die Fluchtgeschichte in den Vordergrund stellen oder auch die fantastische Komponente, bei der dann zum Beispiel das Pferd, auf dem ich geritten bin, anfängt zu reden.

 

Wie sah das Publikum in Eberswalde aus?

 

Das Publikum war ganz bunt gemischt. Das Projekt ist ja auch offen für alle. Ich hatte das Gefühl, dass die Zuhörer sehr aufmerksam waren. Es war wirklich ein schönes Publikum, über so etwas freut man sich als Künstler immer.

 

Welche Reaktionen haben Sie bisher bekommen?

 

Es gab tolle Reaktionen, Fragen, Interesse, Lob und auch nicht wenige, die sich mit meiner Erzählung identifizieren konnten. Es ist ja auch ein Thema, das gerade sehr aktuell ist und ich denke, dass sich jeder damit beschäftigt.

Einige mochten einfach den poetischen Ansatz der Arbeit, andere den politischen. Einigen gefiel die Ruhe in der Erzählung, anderen die Themen, die angeschnitten wurden.

Genauso, wie das Thema heterogen ist, waren auch das Publikum und die Reaktionen sehr heterogen.

 

Mehr zum Amadeu Antonio Preis:

http://www.amadeu-antonio-preis.de/

 

Die Nominierten:

„Schluchten – Neue Nachbarn“

Schülergesprächskonzerte der Neuen Jüdischen Kammerphilharmonie Dresden

„Gulliver unter uns“

Tribunal „NSU-Komplex auflösen“

„Add your Heroine!“

„Träumen auf deutsch, ohne Untertitel“

„Nasser #7Leben“

 

Weitere Projektvorstellungen auf Belltower.News:

http://www.belltower.news/lexikon/amadeu-antonio-preis

http://www.belltower.news/category/lexikon/projekte

 

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