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Pegida-Anhänger_innen bewerfen Gegendemo mit toten Küken

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Ein symbolischer Angsthase steht vor der Frauenkirche in Dresden. Die "Prozession der Angsthasen" war ein Protest gegen Pegida - und animierte Pegida-Anhänger, mit toten Küken zu werfen. (Quelle: picture alliance / dpa)

Alle reden von den „Ängsten“ der Menschen, die mit Pegida auf der Straße stehen, um Hass auf Politik, Presse und den Islam in die Welt zu posaunen. „Angst? Haben wir auch!“ dachten sie da engagierte Demokrat_innen und riefen zur „Prozession der Angsthasen„. Das Motto: „Nehmt eure Angst zusammen. Jeder bringt eine mit. Wir treffen uns am Montag, den 23. März, am Postplatz und starten mit Musik und großer Angst eine Prozession.“ Eine erfolgreiche Aktion mit guten Botschaften und guter Musik, zu der 900 Menschen kamen, wie etwa mdr und Sächsische Zeitung berichteten.

Den Pegida-Organisatoren war diese Idee bereits im Vorfeld ein Dorn im Auge. Lutz Bachmann postete etwa auf seinem Facebook-Profil (dokumentiert von „Dresden für alle“):

Da nützen alle Verniedlichunsformen wenig: Das Posting klingt nicht nur homophob, sondern auch wie ein Aufruf, die Gegendemonstrant_innen auch körperlich anzugehen. Und es gab unter den Pegida-Teilnehmer_innen auch solche, die das offenbar so verstanden haben, berichtet „Dresden für alle“ auf ihrer Facebook-Seite:  „Am Rande des Postplatzes standen sich der Pegida-Zug und Gegendemonstrant*innen dicht gegenüber und waren nur durch eine Kette von Polizist*innen und Polizeifahrzeugen getrennt. In der Folge kam es am Postplatz zu massiven Attacken von Pegida-Anhänger*innen auf Gegendemonstrant*innen. Geworfen wurden nach übereinstimmenden Augenzeugenberichten Eier, Karotten, Flaschen (vereinzelt) und Bruteier. Nach übereinstimmenden Augenzeugenberichten wurde dabei eine Vielzahl von Personen in unterschiedlichem Grad verletzt. Zu einer weiteren Attacke kam es durch ca. zehn Nazis/Pegidaanhänger*innen am Neumarkt auf das Ende der Angsthasenprozession. Dabei wurden erneut Bruteier geworfen. Auch einer der Moderator*innen dieser Facebook-Seite wurde dabei getroffen. Besonders widerlich finden wir, dass Bruteier geworfen worden. Menschen, die so etwas tun, fehlt unserer Meinung nach jegliche Empathie. Hier zeigt sich, das Pegida-Anhänger*innen nicht nur billigend in Kauf nehmen, dass Menschen aus dem Pegida Protestzug heraus verletzt werden, sondern das ihnen scheinbar jegliches Einfühlungsvermögen oder jegliche (Mit)-Menschlichkeit verloren gegangen ist.“

Belegt werden die Aussagen von expliziten Bildern, auf denen man die toten Küken auf dem Platz liegen sehen kann. Wehrlose Baby-Küken auf Gegendemonstrant_innen zu werfen und sie dabei sterben zu lassen spricht von einer Verrohung und Verachtung allen Lebens, die mit Bösartigkeit gepaart wird, wenn man die Intention dazunimmt, dass man dies absichtlich tut, um weniger verrohte Menschen, die für Demokratie und Gleichwertigkeit demonstrieren, besonders zu schockieren. Die rechtsextreme Ideologie befürwortet Gewalt gegen alle, die man als feindlich ansieht, und rechtsfertigt jedes Mittel. Dies zeigt sich an den Würfen toter Küken ebenso wie am Quälen behinderter Kinder, wie es ein Gerichturteil aus dem sächsischen Freiberg diese Woche offenbarte (siehe Artikel in der „Freien Presse“. Darüber wird Belltower.news auch noch ausführlicher berichten – wir haben nur noch offene Fragen, die wir zuvor klären wollen), oder den Angriffen auf Menschen, die sich für Flüchtlinge und Demokratie engagieren (siehe Chronik rechtsextremer Gewalt).

„Dresden für alle“ zieht das Fazit: „Pegida erzeugt eine gewaltvolle Stimmung, die sich auch direkt montäglich auf der Straße äußert. Auf der einen Seite gibt es Gewalt durch Einschüchterung und Bedrohung, auf der anderen Seite ganz konkrete physische Gewalt. Gewalt gegen Migrant*innen, Menschen, die nicht in das neurechte Weltbild passen und gegen politische Gegner. Das „friedliche“ Deckmäntelchen kann Pegida nur noch für die eigene Anhängerschaft bewahren. Für uns ist es schon seit langem offensichtlich, dass sich bei Pegida Menschenhass und Empathielosigkeit versammeln. Unserer Meinung nach versagt eine Politik, die nicht eindeutig dazu Stellung bezieht, die diese Gewalt nicht thematisiert und die betroffene Menschen nicht in Schutz nimmt. Stattdessen fordern wir eine klare und Solidarität zeigende Politik von der Sächsischen Staatsregierung. “ 

„Dresden für alle“

koordiniert Aktionen gegen Pegida und für Flüchtlinge in Dresden, unterstützt und vernetzt die Zivilgesellschaft und ist hier zu finden:

| www.dresdenfueralle.de|www.facebook.com/pages/Dresden-f%C3%BCr-alle

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