90 % der jungen Menschen zwischen 14 und 24 Jahren wurden bereits mit Hass im Netz konfrontiert und 56 % aller Jugendlichen stoßen laut einer Befragung regelmäßig auf Falschinformationen im Netz. Die Folge: Immer mehr Menschen ziehen sich aus dem digitalen Raum zurück. Sie diskutieren nicht mehr mit. Aber sie lesen auch nicht mehr mit. Wir sind mehr denn je auf Medienkompetenzbildung und Demokratieförderung angewiesen, um eine lebendige Demokratie fernab von Hass und Hetze verwirklichen zu können.
Folgenschwere Kürzungen bei Demokratieprojekten
Trotzdem hat das Bundesministerium der Justiz (BMJ) dem Projekt „firewall“ der Amadeu Antonio Stiftung nach Ablauf des Jahres die Aussicht auf Weiterförderung eines Medienkompetenzprojektes gestrichen. Das Projekt hat von Flensburg bis zum Bodensee junge, engagierte Menschen und Sozialarbeiter*innen ausgebildet. Sie geben jährlich über 100 Workshops zu den Themen „Hass und Desinformation im Netz“ und „digitale Zivilcourage“ und leisten damit einen enormen Beitrag dazu, dass das Internet ein besserer Ort für uns alle wird. Auch der Organisation HateAid werden vom BMJ die Mittel gekürzt und ihre Arbeit in der Betroffenenberatung dadurch erheblich beschränkt. Über 3.300 Menschen konnte HateAid seit 2018 unterstützen.
Das große, bundesweit agierende politische Bildungsprogramm der “Respekt Coaches” (wird von den Jugendmigrationsdiensten für das BMFSFJ umgesetzt), die auch immer wieder zum Thema Hass im Netz gearbeitet haben, ist ebenfalls betroffen.
Im Kinder- und Jugendplan sowie in der politischen Bildung sind ebenfalls dramatische Kürzungen vorgesehen. Damit droht auch aus Sicht des Arbeitskreises deutsche Bildungsstätten e.V. ein Substanzverlust für die unerlässliche Arbeit der Demokratiebildung. Insbesondere für präventive Bildungsprojekte wie “firewall” sind die Fachkräfte der Kinder- und Jugendarbeit entscheidende Multiplikator*innen und Partner*innen, um eine Nachhaltigkeit der Arbeit gegen Hate Speech zu erreichen.
Unterstützt unsere Petition!
Deshalb haben wir mit eine Petition gestartet, mit der wir uns an die Bundesregierung wenden.
Wir fordern, dass dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr als neue Behörde, die für den Digital Services Act zuständig ist, auch ausreichend Mittel für die Förderung digitaler Bildungs- und Präventionsarbeit zur Verfügung gestellt werden, um das Thema Hass im Netz weiterhin angemessen zu bearbeiten.
BITTE HELFT UNS – UNTERSCHREIBT JETZT!
Damit wir gehört werden, brauchen wir eure Unterstützung:
Bitte unterzeichnet die Petition, erzählt anderen davon und helft mit, damit wir mit geballter Kraft die Zukunft der politischen Bildung als demokratische Brandmauer retten!
Erstunterzeichner*innen:
Pia Lamberty (Geschäftsführerin CeMAS)
Katharina Nocun (Psychologin und Netzaktivistin)
HateAid gGmbH
JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis
Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK)
Christina Dinar (Leibniz Institut | Hans Bredow Institut | KHSB)
filmreflex GbR
Lars Wiegold – Meldestelle REspect!.
Sozialhelden e.V.
Bundesnetzwerk Zivilcourage
Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen
Das NETTZ gGmbH
Mut & Courage Bad Aibling e.V.
Und Du???? Und Sie???? Bitte mitmachen und unterschreiben
Petition hier unterschreiben: https://weact.campact.de/petitions/kein-sparkurs-bei-politischer-bildung-kein-ende-der-bildungspolitischen-brandmauer