Nach dem Zweiten Weltkrieg Krieg arbeitete Manfred Roeder in Berlin als Angestellter der US-Streitkräfte. 1967 wurde er als Rechtsanwalt zugelassen. 1970 trat er in Bensheim an der Bergstraße der CDU bei. Dann gründete der erzkonservative Vater von sechs Kindern die Deutsche Bürgerinitiative e.V., deren Ziel eine „Erneuerung unserer Staats- und Sittenordnung“ war. Zunächst beschränkten sich seine Aktionen noch auf Anschläge mit Farbbeuteln auf Sexläden oder Proteste gegen die „entartete Kunst“ auf der documenta in Kassel. Anfang der 80er Jahre aber waren Roeders „Aktionsgruppen“ beteiligt, als Brandsätze auf Flüchtlingswohnheime flogen. 1982 wurde er als Rädelsführer einer terroristischen Vereinigung zu 13 Jahren Haft verurteilt. Seine Anhänger hatten 1980 zwei vietnamesische Asylbewerber getötet.
Bereits Mitte der 70er Jahre verfasste Manfred Roeder das Vorwort zur jugendgefährdenden Broschüre Die Auschwitz-Lüge des ehemaligen SS-Mannes und Altnazis Thies Christophersen gewesen. Während seiner Haftzeit versorgte Roeder seine Anhänger mit Rundbriefen. 1990 wurde er wegen guter Führung vorzeitig entlassen Auf seinem sogenannten „Reichshof“ auf dem Knüll in Hessen veranstaltete der fanatische Neonazi in den 90er Jahren immer wieder internationale Szene-Treffen.
Im Januar 1995 referierte Roeder für sein „Deutsch-Russischen Gemeinschaftswerk“ vor rund 30 Offizieren der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg. Als der Skandal zwei Jahre später aufflog, wurde bekannt, dass er bereits 1994 ausgemusterte Fahrzeuge von der Bundeswehr erhalten hatte. 1997 kandidierte Roeder für die NPD zur Bundestagswahl in Stralsund. 2004 distanzierte sich seine „Deutsche Bürgerinitiative“ von der NPD, weil die Partei „keine Alternative zu den Systemparteien“ sei. 2005 wurde der 76-Jährige erneut zu einer mehrmonatigen Haftstrafe verurteilt. 2007 nahm Roeder an der Gründung des „Deutsch-Russischen Friedensbewegung Europäischen Geistes e.V.“ mit zahlreichen Neonazis wie Jürgen Rieger, Frank Rennicke und Thorsten Heise teil. Im November 2009 wurde Roeder vom Landgericht Marburg wegen Volksverhetzung und Holocaustleugnung zu einem Jahr auf Bewährung verurteilt. Im Juli 2010 wurde er vor dem Amtsgericht Treysa nach einem entsprechenden Rundbrief wegen Volksverhetzung angeklagt.
Am 30. Juli 2014 starb Roeder im Alter von 85 Jahren in Neukirchen (Knüll).
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