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Roma-Feindlichkeit Morde in der Ukraine, Griechenland und Bulgarien und Schuss auf 7-Jährige in Berlin

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Am 27. Juni fand eine Solidaritätskundgebung vor der ukrainischen Botschaft in Berlin statt. (Quelle: KA)

 

 

Am vergangenen Wochenende kam es zu einem weiteren Mord in der Ukraine. Eine 30-jährige Romni wurde bewusstlos und mit einer Wunde am Hals auf einer Straße in Berehove in der Westukraine gefunden. Rettungskräfte konnten ihr nicht mehr helfen, sie erlag ihren Verletzungen. Laut Medienberichten geht die Polizei bisher nicht von einem antiziganistischen Verbrechen aus.

Dieser Vorfall ereignete sich nur wenige Tage nach einem Überfall auf ein Roma-Lager in Lwiw, bei dem Rechtsextreme den 24-jährigen David Popp mit 15 Messerstichen ermordet hatten. Weitere vier Personen wurden bei diesem Angriff schwer verletzt, darunter ein 10-jähriges Kind und seine Mutter, die versuchte ihr Kind vor den Messerstichen zu schützen. Dieser Überfall war das fünfte Pogrom innerhalb von zwei Monaten bei dem rechtsextreme und faschistische Gruppen ganze Roma-Lager zerstörten und zum Teil abbrannten.

„Die neofaschistische Mobilisierung wächst seit Jahren, Attacken auf Minderheiten und antisemitische Äußerungen haben Hochkonjunktur“, warnt der Bundes Roma Verband. Dabei ist die Zunahme roma-feindlicher Sprache und Gewalt bei weitem kein ukrainisches Problem. Die neuesten Vorschläge in Italien, eine Roma-Zählung vorzunehmen, um die nicht-italienischen Roma anschließend loszuwerden und die ähnlichen Vorschläge der AfD sind von denselben Ideen geprägt. Die Konsequenzen dieser ausgrenzenden und herabsetzenden Sprache gegen Rom*nija und alle anderen Minderheiten sind letztendlich Gewalt. Hier eine kurze, nicht vollständige Aufzählung von Hassverbrechen gegen Rom*nja der letzten Monate.

 

Griechenland: Mann erschießt 13-jährige Romni

Am 4. Juni 2018 schoss ein Geschäftsmann (34) in Amfissa Griechenland auf eine 13-jährige Romni und auf ihren Vater. Das Mädchen verstarb am Unglücksort an der Kugel in ihrem Kopf. Das europäische Roma-Netzwerk „ERGO“, spricht von einem klar antiziganistischen  Motiv. Die ermittelnden Behörden sahen das anders. Für sie ist das Motiv unklar. Einige Medien spekulierten gar, dass die dortige Roma-Community selbst schuld an dem Mord sei, da sie im Streit mit dem Täter waren. Wie in den meisten dieser Fälle, fokussierten sich auch hier viele Medien auf die prekäre Wohnsituation in der Roma leben, was zu einer Täter-Opfer-Umkehr führt.

 

Bulgarien: Rassist ermordet Rom

Am 12. Mai wurde der 28-jährige Rom Mitko Boyanov, Vater von drei Kindern, durch eine Messerattacke in Bulgarien getötet. Der Täter sah sich offenbar auf einer Mission „Moscheen zu verbrennen und ‘Gipsys’ zu töten.“ Während Medien spekulierten, der Täter sei nicht zurechnungsfähig, bezeichnet das „European Roma Rights Centre“ (ERRC) die Tat als vorsätzlich begangenes rassistisches Hassverbrechen.

 

Berlin: Schuss auf 7-Jährige Roma

Auch in Berlin-Friedrichshain  ist es am 18. Juni zu Gewalt gegen ein dort lebendes Roma-Mädchen gekommen, als ein Anwohner von seinem Balkon mit einer Luftdruckwaffe auf das Kind schoss. Nach Angaben der Polizei Berlin gegenüber Belltower.News gebe es noch keine Erkenntnisse zum Motiv des Täters, auch Antiziganismus würde nicht ausgeschlossen. Zudem würde geprüft, ob beim Täter eine psychische Störung vorliege. Nach Auffassung des Roma-Vereins Amaro Foro handele es sich hier jedoch sehr wohl um einen Fall von antiziganistischer Kriminalität. Denn, gewalttätige Übergriffe auf Rom*nija sind auch in Berlin traurige Realität. Bereits vor drei Jahren kam es im selben Haus zu einem Schuss eines Anwohners auf einen Roma-Jungen, dessen Leben im Krankenhaus glücklicherweise gerettet werden konnte.

 

Europa muss seine Verantwortung gegenüber Rom*nija erfüllen

Rom*nija sind bis heute in Europa die am meisten diskriminierte ethnische Gruppe. Typische Vorurteile gegen Rom*nja, sitzen tief in der europäischen Gesellschaft und werden besonders von Rechtsextremen und Rechtspopulist*innen reproduziert. „Es scheint, als ob Morde und Gewalttaten gegen Roma in der Ukraine und in Europa zur Normalität werden sollen. Die Politik und die staatlichen Institutionen müssen endlich ihre Verantwortung für Roma wahrnehmen und den Schutz der Menschen sicherstellen“, so Romani Rose, Vorsitzender des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma.

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