Wir haben uns mal umgeschaut und einige der derzeit beliebtesten Shirts, Aufdrucke und Symbole in der klassisch rechtsextremen Szene zusammengestellt.
Bezug zu Rechtsrock:
Festival-Shirt des Rechtsrock-Konzerts „Rock gegen Überfremdung“, zu dem im Juli 2017 über 6.000 Neonazis angereist sind.
Festival-Shirt des Rechtsrock-Konzerts „Schild und Schwert“ (SS-Festival), das erstmalig an Adolf Hitlers Geburtstag im April 2018 im sächsischen Grenzort Ostritz stattfand. Außerdem groß Im Trend bei Neonazis: Fischerhüte in den Farben schwarz-weiß-rot.
Den Neonazis wurde auf dem SS-Festival die komplette Bandbreite der rechten Erlebniswelt geboten: Von rechtsextremen Hardcore-Bands, einer eigenen Tattoo-Convention, Kampfsport-Shows, rechtsextremem Merchandise, Redebeiträgen bis hin zu Balladen-Konzerten. Einige der Bands kamen aus dem extrem gewaltbereiten Neonazi-Netzwerk „Blood & Honour“ (Blut & Ehre). Auch Personen aus dem Unterstützerkreis des mordenden terroristischen NSU (Nationalsozialistischen Untergrunds) waren an diesem Wochenende vor Ort.
Die Security des SS-Festivals trug einheitliche Shirts mit der Aufschrift „Sicherheitsdienst Arische Bruderschaft“ inklusive des fast identischen Symbols der SS-Division „Dirlewanger“ mit zwei gekreuzten Stielhandgranaten. Das Abzeichen der „Arische Bruderschaft“, die gekreuzten Stabhandgranaten, ist die beinahe originalgetreue Übernahme des Emblems der 36. Waffen-Grenadier-Division der SS, die Anfang 1945 aus der berüchtigten SS-Division Dirlewanger gebildet wurde.
Die etwa 1977 gegründete britische Band „Skrewdriver“ um ihren Sänger Ian Stuart Donaldson hat wie keine andere den Rechtsrock geprägt und erfährt in der neonazistischen Szene weltweit Verehrung. Auf die Umtriebe von „Skrewdriver“-Sänger Ian Stuart Donaldson geht die Gründung des extrem gewaltbereiten „Blood and Honour“-Netzwerk zurück.
„Skrewdriver“-Shirt mit der „White Power“-Faust und Triskele: „White Power“ soll die Überlegenheit der „arischen Rasse“ zum Ausdruck bringen. Die weiße Faust stellt das Pendant zur schwarzen Faust der Black-Power-Bewegung in den USA dar. Auf diesem Shirt ist die Faust auf einer Triskele abgebildet. In der geschwungenen Form ist der „Dreifuß“ (die Triskele) seit frühesten Epochen in vielen Kulturkreisen zu finden. Die eckige Darstellung ähnelt stark dem Hakenkreuz, neonazistische Kreise nutzen sie entsprechend. Die eckige Triskele ist Teil der Organisations-Symbolik des in Deutschland verbotenen „Blood & Honour“-Netzwerks und dürfte in Deutschland in diesem Zusammenhang nicht gezeigt werden. Dieses verbotene Shirt trug ein Neonazi auf einem Rechtsrock-Konzert 2018 in Apolda.
Immer noch beliebt in der extrem rechten Szene sind die Merchandise-Klamotten der rechtsextremen Band „Kategorie C“.
Besonders im Milieu gewaltbereiter Hooligans sind „Kategorie C“-Shirts beliebt
Die Zeile: „Eines Tages werden sie sich wünschen, wir würden nur Musik machen“ stammt von der als kriminelle Vereinigung eingestuften Rechtsrock-Band „Landser“, deren Mitglieder sich als „Terroristen mit E-Gitarre“ begreifen.
„Division“-Shirts: Regionale Zugehörigkeit
Beinahe auf jeder Neonazi-Demonstration und auf jedem Rechtsrock-Event sieht man Männer und Frauen mit „Division XYZ.“-Shirts. Diese Shirts gibt es mit den unterschiedlichsten Aufdrucken, von „Division Baden“ bis zu „Division Württemberg“. Aber auch individuelle Wünsch können sich Neonazis in diesem Design auf, Jogginghosen, Leggins, Pullover und Shirts drucken lassen.
Das Design – alles ist in den Reichsfarben schwarz-weiß-rot- gehalten – und der jeweilige regionale Bezug ist dabei offenbar an die freie Kameradschaftsszene angelehnt. Diese Shirts symbolisieren die Zugehörigkeit zu einer regionalen Gruppe.
Angeboten werden diese neonazistischen Zugehörigkeits-Shirts von dem Thüringer Neonazi Tommy Frenck. In seinem Versandhandel „Druck 18“. Dort gibt es diese Motive auch schon für die ganz Kleinen als Schuffel-Tuch und als Baby-Strampler.
Tommy Frenck betreibt neben seinem „Druck 18“-Versand im thüringischen Kloster Veßra noch das Gasthaus „Goldener Löwe“ in dem auch die rechtsextreme Szene ebenfalls mit NS-verherrlichenden Shirts eindecken kann.
Shirts mit ekelhaften Sprüchen:
„It’s not a crime to be white“ („Es ist kein Verbrechen weiß zu sein“) stimmt, aber trotzdem gibt es keinen Rassismus gegen Weiße.
„Die BRD ist und völlig gleich. Unsre Heimat ist das Deutsche Reich“: Offene Verherrlichung des Deutschen Reichs auf dem Shirt
„Support your Race“ („Unterstütze deine Rasse“): Klares Bekenntnis zur Rassenideologie
„Deutschland uns Deutschen“: Teil der neonazistischen Ideologie ist das Glauben an einen Herrschaftsanspruch der „eignen arischen Gruppe“ über alle die nach eigenem Ermessen nicht dazu gehören.
„I hope your baby’s white“ („Ich hoffe dein Schatz ist weiß“)
Dieses Shirt sagt bereits alles über seinen Träger
„Wir waren schon rechts bevor es cool wurde“: Dieses aussagekräftige Shirt gibt es im „FSN-Versand“ des Neonazis Patrick Schröder.
„Here comes the Brotherhood“ („Hier kommt die Bruderschaft“)
Beliebte Symbole und Codes
„White Power“-Faust mit dem Spruch „We can’t be beaten“ („Wir können nicht zerstört werden“). So heißt auch ein Song der „Blood & Honour“-Band „Skrewdriver“ .
Gekreuzter Hammer und Schwert symbolisierte im NS eine Volksgemeinschaft aus Arbeitern und Soldaten.
Als Symbol der Arbeiterschaft war das Zahnrad in Verbindung mit dem Hakenkreuz das Emblem der größten NS-Massenorganisation, der Deutschen Arbeitsfront (DAF). Die rechtsextreme Freiheitliche Deutsche Arbeiterpartei (FAP), die 1995 verboten wurde, nutze es als Teil ihres Abzeichens. Die „Hammerskins“-Bewegung und freie Kameradschaften verwenden es als Erkennungssymbole.
Ursula Haverbeck ist so etwas wie die Ikone der Holocaust-Leugner in Deutschland. Haverbeck wurde am 7. Mai 2018 festgenommen und sitzt seither im Gefängnis. Immer wieder zeigen sich Neonazis seither mit Shirts die ihre Solidarität mit der Holocaust-Leugnerin zum Ausdruck bringen.
Immer beliebt in der rechtsextremen Szene sind Zahlencodes mit Bezug zum Nationalsozialismus. Die 18 steht für Adolf Hitler.
Die Zahl 14 steht für die „14 words“ – „We must secure the existence of our people and a future for white children“ (“Wir müssen die Existenz unseres Volkes und die Zukunft weißer Kinder schützen“), einem Ausspruch des US-Neonazis David Eden Lane. „Our people“ meint dabei die „arische Rasse“. 88 steht dabei für „Heil Hitler“.
Für Tierrechte, gegen Menschenrechte
Extrem rechter Demo-Teilnehmer hat die Trauer über den Verlust seines Hundes auf seiner Haut verewigt.
Rechtsextreme Accessoires
Ein Schirm der gleichzeitig ein Teleskop-Schlagstock ist. Für Neonazis besonders praktisch, weil der Schlagstock von der Polizei in der Regel nicht als solcher erkannt wird. So können Rechtsextreme Schlagwaffen relativ unbehelligt auf Demonstrationen mitbringen.
Für Neonazis besonders praktisch, weil der Schlagstock von der Polizei in der Regel nicht als solcher erkannt wird. So können Rechtsextreme Schlagwaffen relativ unbehelligt auf Demonstrationen mitbringen.