Sudholt, Ziehsohn des einstigen NS-Reichspresse-Vizechefs und Hauptschriftleiters der NS-Parteikorrespondenz, Helmut Sündermann, ist Inhaber des Druffel & Vowinckel-Verlages und der Verlagsgesellschaft Berg (Stegen am Ammersee/Bayern), eines der bundesweit größten und wichtigsten organisationsunabhängigen rechtsextremistisch geprägten Verlagskomplexe. Im Buch- und Zeitschriftenprogramm von Sudholt nehmen Publikationen mit revisionistischem Einschlag breiten Raum ein. Zu den Autoren des Sudholt-Imperiums zählen unter anderem Martin Allen und Olaf Rose, der einstige REP-Bundesvorsitzende Franz Schönhuber sowie der Holocaustleugner David Irving.
Sudholt ist wegen Volksverhetzung vorbestraft und saß deshalb auch eine Haftstrafe ab. Der Verleger, vormals Vorsitzender der Gesellschaft für freie Publizistik und zeitweilig Kreisvorsitzender der NPD, ist Herausgeber der Deutschen Annalen und der Schriftenreihe Deutsche Geschichte (Untertitel: Europa und die Welt), die auch im Kioskhandel erhältlich ist. Regelmäßige Mitarbeiter der Zeitschrift sind Wjatscheslaw Daschitschew, Redner auf DVU-Veranstaltungen, Andreas Molau, NPD-Vorstandsmitglied und Walter Post, Referent bei der Gesellschaft für freie Publizistik und den Kärntner Kulturtagen. LeserInnen der Zeitschrift treffen sich in regelmäßigen Abständen bei sogenannten „Erlebnis-Wochenenden Geschichte“ bei denen Referenten aus rechtsextremen und rechtskonservativen Kreisen auftreten. Das „Erlebnis-Wochenende Geschichte“ ist eine feste Größe im rechtsextremen Veranstaltungskalender. Vom 29. bis 31. August 2008 findet das „8. Erlebnis-Wochenende Geschichte“ an einem bislang unbekannten Ort statt. Geworben wird für die Veranstaltungen auch in der National-Zeitung, des DVU-Vorsitzenden Gerhard Frey.
Die 1972 von Sündermann begründeten Deutschen Annalen (Untertitel: Das Jahrbuch des Nationalgeschehens) verstehen sich als „politischer und geistiger Wegweiser, der zeigt, wo und wie es ‚lang gehen‘ könnte“ in der „orientierungslosen Epoche unserer Gegenwart“. Autoren der Deutschen Annalen sind unter anderem Otto Scrinzi und Walter Marinovic, die in Österreich zu den bedeutendsten rechtsextremen Publizisten zählen.
Sudholts Verlagskomplex sind die „Linda Sudholt Versandbuchhandlung“ und die „Scharnhorst Buchkameradschaft“ angeschlossen.
Sudholt ist Vorsitzender der im Juni 2004 in Schweden ins Leben gerufenen „Kontinent Europa Stiftung“ (K-E-S). Diese selbsternannte „neue europäische Denkfabrik“, in der bekannte Rechtsextremisten aus der Bundesrepublik mitmischen, will „Wissenschaftler des Kontinents zusammenführen, um gemeinsam Geschichte und Zukunft unserer europäischen Heimat zu pflegen und zu einen“. Feindbild dieser „Vernetzung identitätsbewusster Europäer“ sind die USA und der Islam: „Europa kann und muss jene Vormachtstellung in der Welt zurückgewinnen, die es vor 150 Jahren noch inne hatte. Nur so können sich die weißen Völker in einer multipolaren Welt zwischen einem aggressiven Amerikanismus und einem expandierenden Islam erhalten“, heißt es auf der Stiftungshomepage. Gegen die „zunehmende Dominanz der USA auf allen Gebieten“ setzt man auf ein Bündnis mit Russland, das als „ein Teil des alten Kontinents“ gewertet wird. Angestrebt wird die „Schaffung eines euro-sibirischen Raumes“. Der in rechtsextremen Kreisen weithin verteufelte Euro solle als Währung auch in Russland eingeführt werden und weltweit den Dollar als Leitwährung ablösen.
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