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Vandalismus samt Hakenkreuz im Vereinshaus von “Land und Leute e.V. ” in Schmarsow

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Der Vereinsführer meint, es ist „falsch, diesen Vorfall als harmlosen Jungenstreich abzutun“. (Quelle: Robert Kreibig)

 

Von: Kira Ayyadi

Der Verein „Land und Leute e.V.“ will dem ehemaligen Kleinbahnhof in Schmarsow, einem Ort zwischen Demmin und Jarmen, wieder Leben einhauchen und möglichst viel von der Substanz des alten Gebäudes retten. Für Projekte im Rahmen von internationalen Camps, dem Deutsch-Israelischen-Jugendaustausch oder Studenten-Arbeitstreffen dient der Dreigeschosser in der vorpommerschen Provinz unter anderem als Unterkunft. Nun ist das Gebäude vollkommen verwüstet worden – vermutlich von Rechtsextremen.

 

Ein antisemitischer Tathintergrund?

Der womöglich rechtsextrem und/oder antisemitisch motivierte Vorfall ereignete sich zwischen dem 01. und dem 02. August 2017. Die Eindringlinge schlugen Fenster ein, demolierten mehrere Türen, Stühle und einen Tischkicker, außerdem warfen sie Möbel aus dem Obergeschoss nach draußen. In eine Couch ritzten die Täter mit einer Sense ein 50 mal 50 Zentimeter großes Hakenkreuz. Die Polizei samt Staatsschutz hat die Ermittlung aufgenommen.

Die Täter ritzten ein Hakenkreut in eine Chouch. Quelle: Robert Kreibig

„Vor fünf Jahren hatten wir schon einmal einen Einbruch zu beklagen“, berichtet Robert Kreibig, Geschäftsführer des Vereins. „Damals hatten die Täter alles mitgenommen was ging, es handelte sich offenbar um Diebstahl.“ Das sehe bei dem jetzigen Vorfall allerdings ganz anders aus. „Hier ging es um Zerstörung.“

 

Möglicherweise stürzte ein Täter in den Keller

Kreibig äußerte die Vermutung, dass die Täter ihr Werk der Zerstörung nicht wie vorgesehen beenden konnten. Es sprächen Indizien dafür, dass einer der Täter durch den Boden eines normalerweise nicht betretbaren Zimmers in den überschwemmten Keller gestützt sei. „Es wäre dann anzunehmen, dass sich die durchnässte Person bei dem mehrere Meter tiefen Sturz sogar verletzt haben könnte“, so der Vereinsführer gegenüber Belltower.News.

Auch ein Kickertisch wurde demoliert. Quelle: Robert Kreibig

Die Sicherheitslage habe sich geändert

Robert Kreibig meint, es ist „falsch, diesen Vorfall als harmlosen Jungenstreich abzutun“, schließlich sei es ziemlich irritierend, dass knapp drei Tage vor diesem Vorfall noch eine Gruppe von 16 Jugendlichen aus Israel hier untergebracht waren. „Die Sicherheitslage, besonders für Jugendliche aus Israel, hat sich nun offenbar geändert.“ 

Der Sachschaden des Gebäudes beläuft sich nach Polizeiangaben auf 3.000 Euro. Kreibig schätzt den tatsächlichen Sachschaden allerdings eher auf 10.000 Euro.

 

Wer für die nun anfallenden Reparaturarbeiten des ehemaligen Kleinbahnhofs spenden möchte, kann dies gerne über den Opferfond “CURA” der Amadeu Antonio Stiftung tun:

GLS Bank Bochum

IBAN: DE75 4306 0967 6005 0000 02

BIC: GENODEM1GLS

Verwendungszweck: Land und Leute e.V.

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