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Waffenlager Drei Waffenfunde in zwei Wochen

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Sichergestellte Waffen und Munition in Stöcken bei Hannover (Quelle: Presseportal)

Wie die niedersächsische Polizei vergangene Woche bekannt gab, durchsuchte sie am 29. März eine Wohnung in Stöcken bei Hannover und stellte bei einem 29-Jährigen insgesamt 51 „größtenteils erlaubnispflichtige“ Schusswaffen sicher. Darunter 16 Langwaffen und drei Maschinenpistolen, sowie mehrere Kilogramm Munition. (Presseportal) Neben 100.000 € Bargeld fand sie außerdem verschiedene NS-Devotionalien (Orden, Ehrenzeichen und Bilder). Der Verdächtige sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Die Polizei sieht trotz des Fundes ausdrücklich keinen politisch motivierten Hintergrund, was von der Amadeu Antonio Stiftung öffentlich kritisiert wurde (Hannoveraner Allgemeine Zeitung). Das gleiche bemängeln auch die Niedersächsischen Grünen, die nun eine Innenausschussitzung zu dem Fall abhalten wollen (Göttinger Tageblatt).

Am 4. April wurde im thüringischen Eichsfeld die Wohnung eines Mitglieds der rechtsextremen Szene durchsucht, dabei wurden fertiger Sprengstoff, sprengfähiges Material und Waffen gefunden. Es gäbe keine konkreten Anschlagsziele, daher sei der Verdächtige nur verhört und nicht festgenommen worden. Das LKA ermittelt gegen ihn wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Sprengstoff- und das Waffengesetz (Thüringer Allgemeine).

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Hierbei handelt es sich offenbar um Patrick T. aus dem Umfeld von Thorsten Heise. Er war schon mehrfach auf dem von Heise organisierten „Eichsfeldtag“ zugegen, einem jährlich stattfindenden Rechtsrock-Konzert vor Ort. Nach Kenntnis der Thüringischen Landtagsabgeordneten König-Preuss (Die Linke) ist es nicht das erste Mal, dass Patrick T. wegen entsprechender Verstöße ein Ermittlungsverfahren zu befürchten hat.

Bemerkenswert ist hierbei auch, dass einem Neonazi aus dem Umfeld einer Kameradschaft fertiger Sprengstoff zu Hause abgenommen wird, und dies außer im Lokalteil der Thüringer Allgemeinen keinerlei öffentliche Aufmerksamkeit auf sich zieht. Kein Vergleich zum Rieseneklat, den es im Jahr zuvor gab, als bei einem ehemaligen Sprecher des „Bündnisses gegen Rechts“ in Rudolstadt Sprengstoff gefunden wurde, der zum Böllerbau genutzt wurde (neues deutschland).

Nur einige Tage später, am 7. April, wurde in Greiz, ebenfalls in Thüringen, eine weitere Waffensammlung bei einer Privatperson durch das SEK gefunden. Hieß es vom MDR zunächst, es seien illegale Pistolen und Gewehre sichergestellt worden, so nannten spätere Meldungen unter anderem Luftdruckwaffen, eine Schreckschusspistole, einen verbotenen Schlagring und ein verbotenes Springmesser, außerdem Munition (n-tv). Hier ist über den Hintergrund des Täters bisher nichts weiter öffentlich bekannt.

Verharmlosung und „Waffennarr“

Bezeichnend hierbei ist, durch den Einsatz des SEK zur Sicherung scheint es eine größere Aufmerksamkeit für den Fall in Greiz zu geben als für den vorherigen Fall, wo bei einem Rechtsextremen fertiger Sprengstoff gefunden wurde. Dies ist ein Symptom einer häufigen Verharmlosung rechtsextremer potentieller Gewalttäter*innen. Ein anderes ist der wiederkehrende Topos des „Waffennarren“ in der Berichterstattung, mit der noch jedes illegale Waffenlager gerechtfertigt werden kann, solange die NS-Bezüge nicht zu offensichtlich sind. Es scheint leichter von verwirrten Einzeltäter*innen und „Waffennarren“ auszugehen, anstatt die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, dass sich Rechtsextreme bewaffnen könnten.

Die Fälle von Stöcken und Greiz sollten weiterhin beobachtet werden. Sie sind nicht die ersten Waffenfunde bei Menschen mit rechtsextremen Affinitäten und werden wohl auch nicht die letzten bleiben.

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