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Wie ein Erdogan-Fan den Argumenten eines 13-Jährigen unterliegt

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Marin Lejeune darf seit 2014 für keine seriösen Medien mehr schreiben. (Quelle: Screenshot Facebook)

 

Von: Kira AyyadiWie viele andere war auch der ehemalige „taz“- und „Neues Deutschland“-Journalist Martin Lejeune am Mittwoch, den 3. Mai 2017, Tag der Pressefreiheit, auf einer Veranstaltung, die für die Freilassung des in der Türkei unter hanebüchenen Anschuldigungen inhaftierten Journalisten Deniz Yücel in Berlin eintrat. Allerdings war er aus einem anderen Grund auf dem Konzert vor dem Brandenburger Tor als die anderen Besucher. Bereits auf dem Berliner Halbmarathon feierte der glühende Verehrer Recep Tayyip Erdo?ans die Inhaftierung des Deniz Yücels.

 

So geschah es auch auf dem #FreeDeniz-Event am Mittwoch, von dem Lejeune seiner Anhängerschaft via Facebook live berichtete. Nach der Veranstaltung filmte Lejeune im Livestream weiter, wie er einem 13-jährigen Jungen, der Erdogan kritisch gegenüber steht, umzustimmen versucht. Der Erfolg ist nicht auf seiner Seite.

 

Antisemit und Erdogan- Propagandist

Wer ist denn dieser sogenannte Journalist? Marin Lejeune schreibt seit 2014 für keine seriösen Medien mehr. Er trat 2016 zum Islam über, was nichts zu bedeuten haben müsste, hier aber leider schon. Er leugnet den Holocaust, wünscht Juden den Feuertod und sinniert darüber, der deutsche Staat könnte 9.000 muslimische Kinder vergast haben. Seine Identität findet er scheinbar nur noch in seiner neuen Religion und daraus resultieren offenbar Rachefantasien.

 

Seither drängelt er sich via Twitter und Facebook in die Öffentlichkeit und fällt immer wieder mit provokanten Aktionen auf. So auch am Mittwoch. Welchen anderen Grund gibt es sonst dafür, auf eine Veranstaltung zu gehen, welche die Freilassung aller in der Türkei verhafteten Journalisten fordert, wenn er dieses Vorgehen absolut akzeptabel findet?

 

Martin Lejeune provoziert auf #FreeDeniz-Event

„Ich bin selber Journalist, Martin Lejeune, und werde selber unterdrückt. Im Moment von den Veranstaltern, die nicht wollen dass ich von hier berichte,“ so Lejeune zu seinen Facebook-Live-Zuschauern.

 

Er berichtet davon, dass er von der Polizei abgeführt wurde und vergleicht dieses Vorgehen mit den Methoden der Nazis und der Stasi. „Das geht nicht“ so Lejeune. Dass Deniz Yücel ein weitaus schlimmeres Schicksal in der Türkei widerfahren ist, scheint für Lejeune eine ganz andere Sachlage zu sein. So sieht also der kritische Journalismus à la Martin Lejeune aus.

 

„Also, was ich weiß, beruht auf Fakten. Ich stütze mich auf die Reden, die unser Reis Tayyip Erdo?ans gehalten hat, mit ganz klaren Verweis auf die Agententätigkeit von Deniz Yücel auf seine Mitgliedschaft in der terroristischen Vereinigung PKK, und wir sind gegen die PKK (…).“

Lejeune kommt nicht gegen die Argumente eines 13-Jährigen an

Nach diesem Facebook-Live-Video zerrt Lejeune einen 13-jährigen Besucher des #FreeDeniz-Konzerts vor seine Kamera. Offenbar ist der Achtklässler ein Verwandter der Kamerafrau Lejeunes, die wie wir erfahren, für das Erdogan-Referendum gestimmt hat.

 

In einem 15 minütigen Gespräch der beiden versucht  Erdogan-Fan Lejeune den Schüler davon zu überzeugen, dass Erdogan ein toller Typ sei und Deniz Yücel zu Recht im Gefängnis säße.

 

 

Deniz Yücel hat nur seinen Job gemacht

 

Der Junge bleibt gelassen. Unter anderem sagt er, dass Deniz Yücel ein normaler Journalist ist, der einfach nur seinen Job ausübt und er allein deshalb schon respektiert werden sollte.

 

Lejeune verweist darauf, dass Yücel festgehalten wird, weil er ein Terrorist der PKK und ein deutscher Agent sei. “Das sind ja alles Spekulationen. Man hat keine Beweise” widersprecht der Schüler, schließlich gibt es auch die Behauptung, dass Erdogan gemeinsame Sache mit dem sogenannten “Islamischen Staat” mache, Beweise gebe es dafür keine.

Ein guter Mensch wie Erdogan

Der ehemals anerkannte Journalist entgegnet: “Wenn Erdogan das sagt, dann vertraue ich auf seine Worte, dass es richtig ist.” Hätte Erdogan keine Beweise gegen Yücel, dann hätte er ihn nicht inhaftiert, schließlich sei Erdogan ja ein guter Mensch, so in etwa Lejeunes Argumentation.

 

Als der Junge abermals auf das Thema Beweise zu sprechen kommt, lenkt Lejeune das Gespräch prompt in eine andere Richtung und fragt, ob Deutschland keine anderen Probleme als die Freilassung von Deniz Yücel habe.

 

Der 13-Jährige entgegnet, dass es hier nicht nur um diesen einen Fall gehe, sondern um die Pressefreiheit im Allgemeinen und um die missliche Lage in der Türkei.

 

Freiheit heißt auch immer die Freiheit der Andersdenkenden

Als Lejeune das Gespräch beenden will, möchte der Schüler noch etwas anmerken und zitiert Rosa Luxemburg, die gesagt hat: Freiheit heißt auch immer die Freiheit der Andersdenkenden. Daraufhin will der Schüler von Lejeune wissen, warum eben die Freiheit der Andersdenkenden in der Türkei nicht gewahrt wird.

 

Am Ende ist der Junge von seinen Lehrern Gehirn gewaschen und muss ins Bett

Die Argumente, die Lejeunes daraufhin vorbringt (Verschwörungstheorien dürfen hier natürlich nicht fehlen), entlarvt der 13-Jährige als reine Spekulationen. Als Martin Lejeune merkt, diese Diskussion nicht für sich entscheiden zu können, behauptet er schließlich, der Schüler sei durch seine Lehrer Gehirn gewaschen und schickt den Jungen ins Bett.

 

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