Dieser Text ist ein Auszug aus der Handreichung „Nachfragen, Klarstellen, Grenzen setzen – Handlungsempfehlungen zum Umgang mit der AfD“ der Amadeu Antonio Stiftung (Download-Link unten).
# Wahlkampf unterbinden
In den letzten sechs bis vier Unterrichtswochen vor einer Wahl sind Unterrichtsbesuche und parteipolitische Veranstaltungen in Schulen nicht möglich. Die Schulleitung kann mit Verweis auf das Schulrecht parteipolitische Veranstaltungen absagen.
# Veranstaltungen gestalten
Eigene Veranstaltungen politischer Parteien sollten in Schulgebäuden nur durchgeführt werden, wenn sie erkennbar nicht rein parteipolitischer Natur sind, sondern sich wichtigen Fragen in Staat und Gesellschaft widmen und offen sind für die Teilnahme anderer.
# Parteienwerbung verbieten
An Schulen darf keine Parteienwerbung verteilt werden. Die Schulleitung sollte nicht zögern, vom Hausrecht Gebrauch zu machen, wenn dies doch geschieht.
# Für politische Ausgewogenheit sorgen
Generell gilt: Die Schule hat dafür zu sorgen, dass bei den Einladungen, die im Laufe eines Jahres ausgesprochen werden, keine demokratische Partei bevorzugt oder benachteiligt wird. Die AfD ist eine in Teilen der BRD demokratisch gewählte Partei, sie vertritt aber undemokratische Werte der Ungleichwertigkeit. Die Schule muss diesen Inhalten keine Bühne bieten.
# Pädagogisch begleiten
Eine pädagogische Begleitung von parteipolitischen Veranstaltungen durch kompetentes Lehrpersonal ist unerlässlich, insbesondere wenn diese in der Schule stattfinden. Die gemeinsame Nachbereitung solcher Veranstaltung mit den Schüler_innen ist auch eine Chance, eine kritische Reflexion der politischen Debatte anzuregen und Ziele, Forderungen und Strategien der Parteien kritisch zu hinterfragen.
# Sachliche und themenbezogene Diskussion
Sitzt ein oder eine AfD-Politiker_in im Podium, sollte ein oder eine geschulte_r Moderator_in darauf achten, dass am Kern der Sache, mit Praxisbezug zur Unterrichtsthematik diskutiert wird.
Mehr Informationen:
Die RAA (Regionale Arbeitsstellen für Bildung, Integration und Demokratie) setzen sich mit ihrer Arbeit für mehr Bildungsgerechtigkeit ein. Sie fördern die Chancengleichheit für Kinder und Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund und die Herstellung einer demokratischenKultur in Schule und Gesellschaft. Hierzu gehören unter anderem die Unterstützung der Sprachförderung mit Hilfe von Sprachpaten und das Handeln gegen Ressentiments.
Das Netzwerk für Demokratie und Courage e.V. bietet Projekttage gegen Ausgrenzung und für ein solidarisches Miteinander an. Sie sollen die Kinder und Jugendlichen zu couragiertem Handeln gegen Diskriminierung und Rassismus ermutigen. Zusätzlich bietet das NDC Fortbildungen zu Grundlagen und Handlungsmöglichkeiten gegen Diskriminierung und Neonazismus für Lehrer_innen und Pädagog_innen an.
Das Projekt »Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage« zielt darauf ab, ein Schulklima zu erreichen, das von gegenseitiger Achtung und der Anerkennung individueller Eigenheiten geprägt ist, gepaart mit der gemeinsamen Suche nach verbindenden Normen. Die Bundeskoordination erstellt Materialien, in denen die Handlungsansätze, Themenfelder, Methoden und die Arbeitsweise des Projekts vorgestellt werden. Sie führt darüber hinaus bundesweite Fachtagungen, Qualifizierungsseminare und Vernetzungstreffen durch.
Dieser Text ist ein Auszug aus der Handreichung „Nachfragen, Klarstellen, Grenzen setzen – Handlungsempfehlungen zum Umgang mit der AfD“ der Amadeu Antonio Stiftung, die im April 2016 erschien (Download PDF).
Alle Texte aus der Broschüre auf netz-gegen-nazis.de:
Handlungsempfehlungen zum Umgang mit der AfD – EinleitungWie umgehen mit der AfD? Allgemeine EmpfehlungenWie umgehen mit der AfD in Parlamenten und Kommunalvertretungen?Wie umgehen mit der AfD in den Medien?Wie umgehen mit der AfD in der pädagogischen Arbeit?Wie umgehen mit der AfD im schulischen Bereich? Mehr zur AfD auf Belltower.News