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Wissen, was wirklich gespielt wird… Die Eindämmung einer Pandemie sollte vor allem auf Solidarität basieren / „Maskenpflicht ist Diktatur“

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Geschäft in Washington DC, April 2020. Bild unter Lizenz CC BY-NC-ND 2.0 (Quelle: dmbosstone / flickr.com)

Grundlegende Rechte, die für alle Bürger*innen gelten, sind ein hohes Gut liberaler Demokratien. Jede Form der Beschneidung dieser Rechte muss kritisch betrachtet werden. Politik muss in solchen Fällen ihre Entscheidungen begründen und verantworten. Im Falle der Maßnahmen zur COVID-19-Pandemie wurden Prioritäten gesetzt. „Die Würde des Menschen ist unantastbar“, lautet der I. Artikel des Deutschen Grundgesetzes. Ein Teil dieser Würde basiert auf dem Recht auf körperlicher Unversehrtheit. Eine Pandemie stellt eine große Gefahr für die körperliche Unversehrtheit aller Menschen dar. Für jene, die vorerkrankt, alt oder körperlich beeinträchtigt sind, die weiterhin in engem Kontakt zu anderen arbeiten müssen, die kein Zuhause haben oder aus diesem fliehen mussten, ist die Gefährdung noch viel größer. Gleichzeitig verursachen einige der getroffenen Maßnahmen Angst und Sorge.

Diese sind zum Teil berechtigt – jede Einschränkung der Grundrechte kann eine Bedrohung der freien Gesellschaft darstellen. Zudem wissen wir bisher nur wenig über das Corona-Virus, wodurch die Handlungsempfehlungen sich häufig ändern und sich teilweise als Fehleinschätzung herausstellen.
Was wir alle tun können, um sowohl eine Ausbreitung des Coronavirus als auch einen Einschnitt unserer Grundrechte durch den Staat zu vermindern, ist, uns vernünftig und solidarisch zu verhalten. Das heißt, wir halten uns an Abstandsregeln sowie Husten- und Nies-Etiquette, waschen uns häufig die Hände, fassen uns nicht ins Gesicht, tragen eine Maske in geschlossenen Räumen und reduzieren physische Kontakte zu anderen Menschen auf ein notwendiges Minimum. Dabei kann ich mich selbst nur bedingt schützen, sondern ich schütze vor allem andere und verlasse mich darauf, dass diese mich schützen.
Ein Virus zu verbreiten, ist kein Grundrecht. Ebenso ist die Pflicht, Abstand zu halten und eine Maske zu tragen kein Schritt zur Diktatur, sondern zur Eindämmung einer Pandemie. Proteste gegen Einschränkungen von Grundrechten sind ein notwendiger Teil des Ausdrucks von Kritik in liberalen Demokratien, dafür sind jedoch keine Verschwörungserzählungen und Bündnisse Rechtsextremen notwendig – beide richten sich in ihrer Politik gegen eine liberale und demokratische Gesellschaft (siehe Kritik oder Verschwörungsideologie?).

Der Text ist ein Auszug aus der Broschüre:

Titelbild der Broschüre „Wissen, was wirklich gespielt wird: Krise, Corona und Verschwörungserzählungen“

Amadeu Antonio Stiftung (Hrsg.): Wissen, was wirklich gespielt wird: Krise, Corona und Verschwörungserzählungen (2020)

In Zeiten globaler Krisen und den damit verbundenen Unsicherheiten werden Verschwörungsideologien besonders häufig geteilt. Vermeintlich wird Kritik geübt, doch in Wirklichkeit werden komplexe Zusammenhänge auf das Wirken einzelner Personen oder Gruppen reduziert. Verschwörungsideologien entwerfen ein apokalyptisches Bild, aus dem es nur einen Ausweg zu geben scheint: den Kampf der Guten gegen die „Verschwörung“. Diese Handreichung des Projekts No World Order soll dabei helfen, Verschwörungserzählungen um die COVID-19 Krise zu widerlegen und ihre Verbreitung einzudämmen. Dazu wurden sieben aktuell populäre Verschwörungserzählungen zusammengestellt, die in ihnen enthaltenen Missverständnisse, Lügen und Desinformationen aufgedeckt und ihnen mit Fakten begegnet.

PDF zum Download: https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/wp-content/uploads/2020/05/AAS_wissen_was_wirklich_WEB.pdf

Weitere Themen aus der Broschüre auf Belltower.News:

 

 

Das Bild wird veröffenlticht unter der Lizenz CC BY-NC-ND 2.0.

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